Sanierter Anbau in Gedenkstätte Wöbbelin eingeweiht

Ministerin Martin: Investition in die Demokratie

Nr.155/25  | 02.12.2025  | WKM  | Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten

Kulturministerin Bettina Martin hat am Dienstag die Mahn- und Gedenkstätte Wöbbelin besucht und an der Einweihung der sanierten Innenräume und des neu errichteten Anbaus teilgenommen. Bei dieser Gelegenheit überbrachte Minister Martin einen Zuwendungsbescheid über rund 34.000 Euro für die Inneneinrichtung der Räume. Das Geld stammt aus dem Bürgerfonds Kultur. Zudem fördert das Land in den Jahren 2026 und 2027 zwei pädagogische Stellen in der Gedenkstätte.

„Mit den neuen Bauten kann die Mahn- und Gedenkstätte ihrer Aufgabe noch besser als bislang gerecht werden“, sagte Ministerin Martin bei der Einweihung, an der auch Landrat Stefan Sternberg und die Wöbbeliner Bürgermeisterin Viola Tonn teilnahmen. „Wöbbelin ist nicht nur ein Ort der Erinnerung – es ist ein Ort des Lernens und der politischen Bildung. Mit der Sanierung der bestehenden Gebäude und der Errichtung des neuen Anbaus, des `Klassenzimmers´, wird die Infrastruktur für historische Bildung erheblich erweitert. Lehr- und Vermittlungsangebote können nun in modernen Räumen stattfinden, Workshops und Führungen sind zeitgemäß und barrierearm umsetzbar. Wöbbelin ist einer der zentralen Orte, um an die Verbrechen der Nationalsozialisten zu erinnern. Hier wird auf eindrückliche Weise sichtbar, wohin Menschenverachtung, Gleichgültigkeit und Diktatur führen können. In Wöbbelin begegnen sich die Geschichte des Dichters Theodor Körner und das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. Das zeigt, wie eng kulturelle Erinnerung und politische Verantwortung aneinander liegen.“

Die Sanierung und der neue Anbau wurden mit 750.000 Euro aus dem so genannten PMO-Vermögen ermöglicht, also aus Mitteln der ehemaligen Parteien und Massenorganisationen der DDR, die den ostdeutschen Ländern und Berlin für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Zwecke zur Verfügung stehen.

„Die Investition in die Mahn- und Gedenkstätte ist nicht nur eine Investition in die bauliche Infrastruktur, sondern vor allem eine Investition in unsere Demokratie“, ergänzte Ministerin Martin. „Sie sichert die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus und fördert die kritische Auseinandersetzung mit unserer Geschichte. Sie ermöglicht es, dass Wöbbelin als Leuchtturm der Erinnerungsarbeit im Land sichtbar bleibt – ein Ort, an dem Wertevermittlung, historische Genauigkeit und gesellschaftlicher Diskurs zusammenkommen.

Es ist gut, dass Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern künftig einen verpflichtenden Projekttag haben werden, an dem sie sich mit der Geschichte und den Verbrechen des Nationalsozialismus auseinandersetzen werden. Auch unterstützt das Land Klassenfahrten zu Gedenkstätten künftig noch stärker mit jährlich 300.000 Euro.“

Im KZ-Außenlager Wöbbelin waren im Frühjahr 1945 über 5.000 Menschen inhaftiert. Fast 1.000 von ihnen starben unter unmenschlichen Bedingungen.