Backhaus hält am Wert künstlicher Riffe fest – Ziel: Finanzierung sichern

Nr.027/2019  | 29.01.2019  | LM  | Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt

Die Anlage künstlicher Riffe hat einen positiven Einfluss auf die Artenvielfalt und die Nachwuchsrate des Dorsches. Das belegen langfristige Untersuchungen der Landesforschungsanstalt (LFA) Mecklenburg-Vorpommern an zwei künstlich angelegten Riffen vor Nienhagen und Rosenort.

„Die Riffstrukturen dienen vielen Jungfischen als Unterschlupf. Auch haben die wissenschaftlichen Untersuchungen gezeigt, dass sich dort unter anderem verschiedene Großalgen, Miesmuscheln und Seesterne ansiedeln. Etwa 80 Arten wirbelloser Organismen wurden an den Strukturen nachgewiesen. Für die Fischerei, aber auch den Naturschutz steht die hohe Bedeutung künstlicher Riffe damit außer Frage“, betonte Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern, mit Blick auf jüngste Medienberichte.

In seinem Ressort werde nicht diskutiert, ob die Anlage weiterer Riffe sinnvoll ist, sondern im Rahmen einer fachlichen Vorabstimmung nach Möglichkeiten gesucht, wie derartige kostenintensive Projekte finanziert werden können. Ein konkretes Genehmigungsverfahren laufe derzeit nicht. Entgegen verschiedener Medienberichte fehle es daher in diesem Zusammenhang auch nicht an einer Genehmigung von Seiten des Naturschutzes, stellte Backhaus klar.

Eine Finanzierungsoption sieht das Umweltministerium darin, den Bau künstlicher Riffe als Kompensationsmaßnahmen für bau- oder nutzungsbedingte Eingriffe in die Ostsee anerkennen zu lassen. „Dazu müssen allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden – so sieht es das Gesetz vor“, erklärte der Minister. So müsse beispielsweise nachgewiesen werden, dass an einem solchen Standort schon früher Block- und Steingründe, also natürliche Riffe, vorhanden waren.

Damit eine rechtssichere Nachweisführung gelingen kann, arbeiten die Abteilungen Fischerei und Naturschutz mit den Projektverantwortlichen in der LFA eng zusammen. „Wir alle wollen, dass die Potenziale künstlicher Riffe für die Wissenschaft, die Fischerei und den Naturschutz genutzt werden können“, so der Minister. Auch für den Tauchsport seien die Riffe mit ihrer Farben- und Artenvielfalt eine Bereicherung, sagte er abschließend.