Drese: Es ist unsere Verpflichtung, die Erinnerungen an die menschenverachtenden Taten des Nationalsozialismus wach zu halten

Nr.018  | 26.01.2023  | SM  | Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport

Gemeinsam mit dem Landesverband Sozialpsychiatrie ruft Sozial- und Gesundheitsministerin Stefanie Drese am morgigen „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ zum landesweiten Gedenken auf: „Besonders die Psychiatrien sind im faschistischen Deutschland zum Werkzeug dunkelster nationalsozialistischer Rassenvorstellungen instrumentalisiert worden. Im Zentrum steht hier die Ermordung von mehr als 300.000 Menschen gleich welchen Alters aufgrund ihrer psychischen oder mentalen Verfassung.“

Bei der in Mecklenburg-Vorpommern federführend vom Landesverband Sozialpsychiatrie organisierten Gedenkveranstaltung „Erinnern, Betrauern, Wachrütteln“ stehen Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen im Zentrum des Gedenkens, die während der Nazizeit ermordet oder zwangssterilisiert wurden.

Auf dem Gebiet des heutigen Landes Mecklenburg-Vorpommern wurden während der nationalsozialistischen Diktatur mehr als 2.200 Menschen ermordet und mehr als 5.000 Menschen zwangssterilisiert.

„Diese Menschenverachtung ist unfassbar. Aber hinter diesen Opferzahlen stehen Menschen, die fassbar sind. Betroffen waren Menschen mit psychischen Erkrankungen, geistigen oder körperlichen Behinderungen“, betont Drese in ihrem Geleitwort zum landesweiten Gedenktag.

In sogenannten T4-Aktionen wurden diese Menschen auf der Basis der „Erbgesundheitsgesetze“ aus Psychiatrien, Alten- und Pflegeheimen, Gefängnissen, Kinderheimen oder Fürsorgeeinrichtungen in barbarischen Verfahren zur Ermordung ausgewählt.

Drese: „Nie wieder! Das ist die oberste Verpflichtung für uns alle und insbesondere für die Landesregierung. Und es ist unsere Verpflichtung, die Erinnerungen an die menschenverachtenden Taten wach zu halten, über die Zeit des Faschismus aufzuklären und wehrhaft und entschlossen neo-nazistischen Bewegungen entgegenzutreten.“

Hinweis: Die landesweite Gedenkveranstaltung findet digital statt. Sie wird am 27. Januar 2022 auf der Internetseite www.sozialpsychiatrie-mv.de veröffentlicht. Um 10 Uhr wird es eine landesweite Schweigeminute geben, zu der die Initiatoren alle Bürgerinnen und Bürger aufrufen.