Häusliche Gewalt und sexualisierte Gewalt sind ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, das alle gesellschaftlichen Schichten und Altersgruppen gleichermaßen betrifft. Umfasst ist jede Form von physischer und psychischer Gewalt in einer Partnerschaft. Sie reicht von Drohungen über Schläge und Misshandlungen bis zu Tötungsdelikten. Auch soziale Isolierung und ökonomische Gewalt sind Formen von Gewalt. Hauptbetroffene sind Frauen und deren Kinder. Aber auch Jungen und Männer können von häuslicher und sexualisierter Gewalt betroffen sein. Die Betroffenen geraten in besondere Notsituationen, in denen sie der Hilfe bedürfen.
Gefahr steigender Gewalt in Coronazeiten
Die Corona-Pandemie hat viele Lebensbereiche beeinflusst und zu erheblichen Veränderungen geführt. Auch die Gefahr von häuslicher Gewalt hat vielerorts zugenommen. Auf allen Ebenen wurden deshalb Anstrengungen unternommen, um Betroffenen den Weg zu den Hilfe- und Unterstützungseinrichtungen aufzuzeigen und somit bei der Bewältigung der Krisensituation zu unterstützen.
Auch die Nachbarschaft im direkten Umfeld kann dazu beitragen, die Gewalt zu erkennen und Betroffene zu unterstützen. Die Aktion „Stärker als Gewalt“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) rückt den Zusammenhalt in der Nachbarschaft und in den Kommunen in den Mittelpunkt. Das BMFSFJ möchte mit seiner Aktion zum Handeln motivieren – für eine Nachbarschaft, die stärker als Gewalt ist. Gleichzeitig sollen die Angebote der Beratungs- und Unterstützungseinrichtungen stärker vor Ort bekannt gemacht werden.
So werden auf der Website www.stärker-als-gewalt.de verschiedene digitale Vorlagen zur Verfügung gestellt, die durch Partnerinnen und Partner aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft schnell und einfach für Aktionen vor Ort zum Einsatz gebracht werden können.