Ländliche GestaltungsRäume

Demographischer Wandel - eine Herausforderung für die ländlichen Räume in Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern umfassen ländliche Räume mehr als 90% der Landesfläche und beherbergen über die Hälfte der Bevölkerung (LEP, 2016). Bei der Auseinandersetzung mit den globalen und lokalen Herausforderungen sowie Innovationen des 21. Jahrhunderts spielen diese Räume eine immer zentralere Rolle. Dabei ist wichtig zu beachten, dass es sich um vielgestaltige Räume mit großen regionalen und lokalen Unterschieden handelt.
Viele ländliche Regionen – nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern – stehen schon jetzt vor großen Herausforderungen. Zunehmende Urbanisierung und die Abwanderung von qualifizierten Arbeitskräften gehören ebenso dazu, wie hohe Arbeitslosigkeit, fehlende Infrastruktur bzw. eine insgesamt geringe ökonomische Aktivität. Diese Problemfelder beeinflussen sich gegenseitig und bestehen aus vielen Komponenten.

Mecklenburg-Vorpommern ist überwiegend sehr ländlich geprägt (Thünen-Institut, 2022) und weist einen demografisch bedingten hohen Handlungsbedarf auf (BBSR, 2017). Der demografische Wandel zieht Konsequenzen in der infrastrukturellen Ausstattung nach sich: Kindergärten und Schulen schließen ebenso wie Geschäfte und Arztpraxen, Busse fahren nicht mehr so oft wie früher, die Wege zu öffentlichen Einrichtungen und Angeboten werden länger.

Einigen Dörfern ist es gelungen, dieser Entwicklung neue Ideen entgegenzusetzen und damit teilweise den Trend sogar umzukehren: Sie verzeichnen wieder Zuzug junger Familien. Andere Kommunen hingegen müssen aktiv dabei unterstützt werden, diesen Entwicklungen Einhalt zu gebieten. Gemeinsam mit den Menschen vor Ort möchte die Landesregierung Mittel und Wege finden, um ein gutes Leben und damit auch gleichwertige Lebensverhältnisse in den ländlichen Räumen Mecklenburg-Vorpommerns sicherzustellen.

Ziel der Landesinitiative „Ländliche GestaltungsRäume“ ist es, die ländlichen Räume nicht ausschließlich funktional im gesamtgesellschaftlichen Kontext zu betrachten, sondern gezielt den Fokus auf die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung zu setzen. Niemand weiß besser, wo wirklich Bedarfe bestehen, als die Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort.

Es werden Vorhaben unterstützt, die Lösungsansätze für die besonderen lokalen Herausforderungen in strukturschwachen ländlichen Räumen darstellen. Dazu gehören Projekte in den Bereichen Mobilität, Nah- und Gesundheitsversorgung ebenso wie Bildung, Kommunikation oder Kultur. Neben der finanziellen Förderung solcher Vorhaben werden die Akteur*innen beratend begleitet. Anschließend können die gewonnenen Erkenntnisse ausgewertet und geteilt werden mit dem langfristigen Ziel, eine Strategie zu entwickeln, wie die strukturschwächsten Regionen in M-V nachhaltig bei ihrer Entwicklung und Stabilisierung unterstützt werden können.