Zusage für Peenebrücke, Rückenwind für Häfen und bezahlbare Energie

Bundeskanzler Friedrich Merz zu Besuch in Schwerin

Landeskabinett tagte mit Bundeskanzler Friedrich Merz im Kabinettssaal der StaatskanzleiDetails anzeigen
Landeskabinett tagte mit Bundeskanzler Friedrich Merz im Kabinettssaal der Staatskanzlei

Das Kabinett tagte mit dem Bundes­kanzler

Das Kabinett tagte mit dem Bundes­kanzler

Bun­des­kanz­ler Fried­rich Merz hat am 4. No­vem­ber 2025 die Lan­des­re­gie­rung Meck­len­burg-Vor­pom­mern in Schwerin besucht und die enge Zusammenarbeit von Bund und Ländern bekräftigt. In der gemeinsamen Sitzung mit dem Kabinett sagte der Kanzler die Fertig­stellung der Ortsum­gehung Wolgast einschließlich neuer Peene­brücke zu. Die Ortsum­gehung Wolgast wird gebaut, das Projekt wird fertig­gestellt, so Merz. Der Verkehrsetat des Bundes war im Oktober um drei Milliarden Euro aufgestockt worden; damit könne auch dieses Vorhaben verlässlich finanziert werden.

Entlastung für Wolgast und bessere Anbindung nach Usedom

Die Gesamtkosten werden aktuell mit rund 500 Mil­lionen Euro veran­schlagt, die Fertigstellung wird für 2028 erwartet. Die Umgehung soll die Menschen in Wolgast vom starken Durchgangs­verkehr insbesondere in den Sommer­monaten entlasten und die Anbindung der Insel Usedom verbessern. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig betonte: Die Ortsumgehung ist für uns ganz, ganz wichtig – für Bürgerinnen und Bürger, die Wirtschaft und unsere vielen Gäste.

Häfen als Rückgrat der Exportwirtschaft

Schiff an der Kaimauer des Seehafens RostockDetails anzeigen
Schiff an der Kaimauer des Seehafens Rostock

Seehafen Rostock

Seehafen Rostock

Ein wei­te­rer Schwer­punkt des Ge­sprächs war die Ha­fen­in­fra­struk­tur in den nord­deut­schen Ländern. Merz würdigte die Seehäfen als „von existenzieller Bedeutung“ für die Export­wirtschaft und stellte mehr Unterstützung bei Investitionen in Aussicht. Die Landes­regierung hatte zuvor unterstrichen, dass zusätzliche Bundesmittel – auch aus dem Sonder­vermögen Infrastruktur – notwendig sind, um Wettbewerbs­fähigkeit und Zukunfts­projekte in den Häfen zu sichern.

Bezahlbare Energie durch ein modernes Strommarktdesign

Solarpark mit flächendeckend ausgelegten Solarzellen an der Autobahn A19 bei KritzmowDetails anzeigen
Solarpark mit flächendeckend ausgelegten Solarzellen an der Autobahn A19 bei Kritzmow

Solarpark an der Autobahn A19 bei Kritzmow

Solarpark an der Autobahn A19 bei Kritzmow

Zu­gleich ging es um be­zahl­ba­re Ener­gie für Haus­halte und Un­ter­neh­men. Mecklen­burg-Vor­pom­mern ist beim Ausbau der erneuerbaren Energien bundesweit Vorreiter und erzeugt bereits deutlich mehr grünen Strom, als im Land verbraucht wird. Die Landes­regierung dringt darauf, dass regional günstig erzeugter Wind- und Solarstrom auch zu niedrigeren Endpreisen bei Verbraucherinnen, Verbrauchern und Betrieben ankommt. Dazu braucht es aus Sicht des Landes Reformen am europäischen Strom­markt­design, damit die Preisbildung die Realität im Norden besser abbildet.

EU-Förderung: Entscheidung nahe an den Regionen

Mit Blick auf die Zeit nach 2027 war auch die künftige EU-Förder­politik Thema. Mecklenburg-Vorpommern erhält in der laufenden Förder­periode rund 1,9 Milliarden Euro aus den EU-Strukturfonds; seit 1990 flossen insgesamt über 12 Milliarden Euro ins Land. Die Landes­regierung setzt sich dafür ein, dass die Entscheidungen über die Mittel­verwendung weiterhin dezentral vor Ort getroffen werden. Der Bundeskanzler sagte zu, die in Schwerin diskutierten Anliegen in die Gespräche auf EU-Ebene einzubringen.

Bundesratsinitiativen zur Stärkung von Wirtschaft und Arbeit

Unabhängig davon unterstützt die Landes­regierung im Bundesrat Maßnahmen zur Belebung der Wirtschaft. Dazu zählen das Sonder­vermögen Infrastruktur und das steuerliche Wachstums­paket des Bundes. Für Mecklenburg-Vorpommern bleiben zudem der reduzierte Mehrwert­steuersatz in der Gastronomie, die Erhöhung der Pendler­pauschale und die vollständige Wieder­herstellung des Agrardiesels wichtige Anliegen.

Gemeinsame Verantwortung für Wachstum und Zukunftsfähigkeit

Der Besuch des Bundes­kanzlers unterstreicht die gemeinsame Verantwortung von Bund und Ländern, Wachstum zu sichern, Arbeitsplätze zu schaffen und die Infrastruktur zukunftsfest auszubauen – von der Peenebrücke in Wolgast über die Häfen bis hin zu einem fairen Energiemarkt.