Schwesig: Helga Schubert und der Verein Nordischer Klang sind Aushängeschilder

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat am 27. November 2024 der Schriftstellerin Helga Schubert den Landeskulturpreis und dem Kulturverein Nordischer Klang den Kulturförderpreis 2024 verliehen.

Tiefsinnige und bewegende Literatur gewürdigt

Helga Schubert am Redepult mit MikrophonDetails anzeigen
Helga Schubert am Redepult mit Mikrophon

Helga Schubert

Helga Schubert

Mit dem Lan­des­kultur­preis würdi­gen wir die tief­sin­nige und be­we­gen­de Li­te­ra­tur von Helga Schu­bert, die über Jahr­zehnte hinweg geprägt ist von Empathie, Mut und persön­licher Offen­heit. Ihre Werke greifen schwie­rige Themen auf, wie Krankheit oder Sterben. Aber auch den ganz normalen Alltag: Freundschaft, Familie. Ihr neuestes Buch „Der heutige Tag“ ist ein ebenso berührendes Beispiel für ihr Können. Die Erzählung über die Pflege eines an Demenz erkrankten Mannes: zutiefst menschlich, ehrlich, liebevoll und trotz allem positiv und zuversichtlich. Es ist auch die Geschichte der Ausgezeichneten, die Geschichte so vieler pflegender Angehöriger in unserem Land. Genau das macht die Literatur so lesenswert und erfolgreich. In der DDR war diese Nähe an der Lebensrealität der Menschen nicht bei allen beliebt, so die Regierungschefin. Wegen ihrer Erzählungen stand Frau Schubert unter Verdacht der „staatsgefährdenden Hetze“ und wurde durch die Staats­sicherheit observiert. Dass wir in diesem Jahr 35 Jahre friedliche Revolution feiern können, das verdanken wir Menschen wie Ihnen. Sie gehörten zu den ersten Demon­strierenden auf den Straßen Berlins und engagierten sich beim Zentralen Runden Tisch in Ost-Berlin.

Schriftstellerin seit über sechs Jahrzehnten

Seit über sechs Jahr­zehnten ist Frau Schubert Schrift­stellerin. Sie berei­chert mit ihren Büchern die Lite­ratur und mit ihren Ansich­ten unser Zusam­men­leben. Sie setzt sich für ein gutes gesell­schaft­liches Mitei­nander, für Tole­ranz und Demo­kratie ein und wurde für ihre Arbeit mehr­fach ausge­zeichnet: mit dem Inge­borg-Bach­mann-Preis und mit dem Bundes­verdienst­orden. Heute ehren wir sie mit dem Kultur­preis unseres Landes. Mecklen­burg-Vorpom­mern ist stolz auf eine Künstlerin von ihrem Format.

Nordischer Klang seit über 30 Jahren vielseitig aktiv

Gruppenbild mit der Leitung des Kulturvereins "Nordischer Klang"Details anzeigen
Gruppenbild mit der Leitung des Kulturvereins "Nordischer Klang"

Auszeichnung für den "Nordischen Klang"

Auszeichnung für den "Nordischen Klang"

Mit dem Kul­tur­förder­preis wird der Kultur­verein Nor­di­scher Klang geehrt, der mit seinem Festi­val ein einzig­artiges kul­turel­les Aus­hänge­schild für unser Land ge­schaf­fen hat. Seit über 30 Jahren bringt er nordische und skandinavische Kunst, Musik und Literatur in ihrer ganzen Vielfalt und mit all ihrem Charme in die Herzen von Vorpommern und weit darüber hinaus. Es ist das größte grenzüberschreitende Festival Deutschlands, betonte Schwesig. Diese ganz besondere Mischung aus preisgekrönten Stars und überraschenden Neuentdeckungen, dieser faszinierende Mix unterschiedlicher Kunstformen, Stilrichtungen und Künstler schaffe ein einzigartiges Flair von Internationalität und Weltoffenheit. Schwesig: Das Engagement des Vereins stärkt die kulturellen Beziehungen zu unseren Nachbarn und Partnern im demokratischen Ostseeraum und zeigt, wie internationale Zusammenarbeit durch Kultur gelingt. Der Nordische Klang ist beispielgebend für Völker­verständigung, für die Verbunden­heit, die wir uns gemeinsam im Ostseeraum erarbeitet haben.

2024 besonderes Kulturjahr für Mecklenburg-Vorpommern

Auf dem Foto steht auf einem Display mit gelbem Hintergrund, umgeben von rot angestrahlten Wänden im Dom "Herzlich willkommen zur feierlichen Eröffnung des Caspar-David-Friedrich-Jubiläums in Greifswald"Details anzeigen
Auf dem Foto steht auf einem Display mit gelbem Hintergrund, umgeben von rot angestrahlten Wänden im Dom "Herzlich willkommen zur feierlichen Eröffnung des Caspar-David-Friedrich-Jubiläums in Greifswald"

Eröffnung des Caspar-David-Friedrich-Jubiläums im Greifswalder Dom

Eröffnung des Caspar-David-Friedrich-Jubiläums im Greifswalder Dom

In ihrer Rede betonte die Minis­ter­präsi­dentin, dass das Jahr 2024 ein ganz beson­deres Kultur­jahr für Meck­len­burg-Vor­pom­mern gewe­sen sei. Caspar David Friedrich, der große Romantiker aus Greifswald, ist vor 250 Jahren geboren geworden. Das ganze Jahr über gab es Ausstellungen und Veranstaltungen rund um den Maler, sagte die Regierungschefin. Wir haben in diesem Jahr auch Fritz Reuter gefeiert. Er ist einer der Begründer der modernen plattdeutschen Literatur, ein besonderer Kulturbotschafter unseres Bundeslandes, zu dem Niederdeutsch gehört wie die Ostsee und die Seenplatte. Und drittens sei Schwerin mit seinem Residenz­ensemble zum Weltkulturerbe erklärt worden. Und ein weiterer Kultur­höhepunkt stehe unmittelbar bevor: die Einweihung der beiden noch ausstehenden Kirchen­fenster von Günther Uecker im Schweriner Dom.
Kultur sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für MV. Aber vor allem ist Kultur eine Bereicherung für uns Menschen. Kultur ist unser Erbe, das wir pflegen und weitergeben. Kultur verbindet uns mit unserer Geschichte, mit unserer Region, mit unseren Wurzeln. Kultur schafft Gemeinschaft, bringt Menschen zusammen.