Inselhafen Prerow
Ersatzhafen für den Nothafen „Darßer Ort“
Der bestehende Nothafen am Darßer Ort hat eine wichtige Funktion für die Seenotrettung im Seegebiet vor dem Fischland-Darß-Zingst und dient als Startpunkt für den Seenotrettungskreuzer der DGzRS. Bereits seit vielen Jahren wird die Nutzung des Nothafens in der Kernzone des Nationalparks Vorpommersche-Boddenlandschaft jedoch kontrovers diskutiert und nach Alternativen gesucht, um den seit Jahrzehnten bestehenden Zielkonflikt zwischen dem Hafenbetrieb und den naturschutzfachlichen Anforderungen in der Kernzone des Nationalparks aufzulösen.
Vor diesem Hintergrund hat sich die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns in einem Koalitionsbeschluss für die Errichtung eines Ersatzhafens für den Nothafen Darßer Ort ausgesprochen mit dem Ziel, die Seenotrettung auf dem Seeweg vor dem Fischland-Darß-Zingst langfristig sicher zu stellen und den Nothafen Darßer Ort im sensiblen Naturraum des Nationalparks endgültig zu schließen. Alle demokratischen Parteien des Landtages (SPD, CDU, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen) haben 2015 beschlossen, die Landesregierung bei der Errichtung eines Ersatzhafens zu unterstützen.
Die Realisierbarkeit eines Ersatzhafens als Inselhafen – d.h. eines freistehenden Hafens im Küstenvorfeld – wurde 2014 in einer Machbarkeits-/Variantenstudie eingehend untersucht. Dabei wurden aufgrund der strategisch günstigen Lage im Hafennetz der Außenküste die Standorte Prerow und Zingst betrachtet. Unter Abwägung der Standortbedingungen und der naturräumlichen Gegebenheiten wurde die Realisierbarkeit eines Ersatzhafens vor Prerow im Form eines Inselhafens nachgewiesen und Prerow als Vorzugsstandort ausgewählt. Der Inselhafen soll in seeseitiger Verlängerung der bestehenden landseitigen Erschließung am Hauptübergang Prerows errichtet werden.
Die landseitige Anbindung des Inselhafens soll über eine Seebrücke erfolgen. Im Rahmen eines Bürgerentscheids haben die Bürgerinnen und Bürger Prerows 2015 entschieden, dem Land M-V die Seebrücke Prerow als „Zuwegung und zum Anbau zur Verfügung“ zu stellen. Zwischen dem Land M-V und der Gemeinde Ostseebad Prerow wurde eine Vereinbarung zum Umbau, zur Erweiterung und zur Nutzung der bestehenden Seebrücke für das Vorhaben geschlossen.
Auf Grundlage der Machbarkeits-/Variantenstudie, der Beschlüsse der Landesregierung und der Abstimmungen mit der Gemeinde Ostseebad Prerow wurden 2016 die technischen Planungen für den Inselhafen Prerow begonnen. Die Planungen werden in enger Abstimmung mit der Gemeinde Prerow und den späteren Hafennutzern durchgeführt, um u.a. touristische Synergien zur Verbesserung der örtlichen Infrastruktur im Übergang zwischen Inselhafen und der landseitigen Anbindung zweckmäßig nutzen zu können.
Ziel ist es, im Jahr 2023 einen Inselhafen an seine Nutzer zu übergeben der - neben der Funktion als Nothafen - möglichst viele Interessen berücksichtigt und neue Impulse für die weitere touristische Entwicklung Prerows setzt. Die Zulassung des Vorhabens zur Erlangung der baurechtlichen Voraussetzungen erfolgt in einem Planfeststellungsverfahren.
Die Finanzierung des Vorhabens erfolgt durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Impressionen vom Projekt
Status der Bauarbeiten am Inselhafen Prerow (Stand: August 2023)
© Simon, Ed. Züblin AG
Blick auf den Nothafen Darßer Ort (Stand: August 2023)
© Foto Rödel
Status der Bauarbeiten am Inselhafen Prerow (Stand: August 2023)
© Foto Rödel
Status der Bauarbeiten am Inselhafen Prerow (Stand: November 2023)
© Hesse, StALU Mittleres Mecklenburg
Status der Bauarbeiten am Inselhafen Prerow (Stand: November 2023)
© Simon, Ed. Züblin AG
Kontakt
Sofern Sie Fragen, Hinweise oder Anmerkungen haben, können Sie diese an info@inselhafen-prerow.de schicken.