Juni 2022 - Land vergibt Auftrag zum Bau des Inselhafens vor Prerow

Juni 2022

Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat am 13.06.2022 den Auftrag zur Errichtung des Inselhafens vor Prerow erteilt. Bis Ende 2023 sollen neben dem Inselhafen mit Steganlagen und Hafengebäude auch die ca. 720 m lange Seebrücke, die dann Längste im Ostseeraum, sowie ein Fahrgastschiffanleger entstehen. Der neue landeseigene Inselhafen wird somit zukünftig den Nothafen Darßer Ort ersetzen. Teil des Auftrags ist daher auch die Renaturierung des Nothafens, der sich im Ottosees in der Kernzone des Nationalparks befindet.

„Nach einigen Jahren der Planung, die von intensiven Abstimmungsprozessen in der Gemeinde Ostseebad Prerow und mit den Genehmigungsbehörden begleitet wurden, und einem alle Seiten anspruchsvollen Verhandlungsverfahren zur Vergabe der Bauleistungen kann dieses komplexe Bauvorhaben nun endlich realisiert werden“, sagte Umweltminister Dr. Backhaus, der sich seit Beginn der Untersuchungen zu einem Inselhafen vor Prerow intensiv in die Diskussionen eingebracht und an dem Vorhaben mitgewirkt hat. Mehr als 15 Mal ist er persönlich vor Ort gewesen und hat sich immer wieder auch kritischen Stimmen gestellt. „Im Ergebnis hat sich gezeigt, dass es sich lohnt transparent und ehrlich miteinander umzugehen“, so der Minister.

„Ich freue mich auf den neuen Hafen und auf die neue Seebrücke mit dem Fahrgastschiffanleger. In den letzten 30 Jahren wurden unzählige Versuche unternommen, auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst Ersatz für den Nothafen zu schaffen. Ziel war es immer, den Seenotrettern auch in der Zukunft einen gut positionierten Ausgangshafen und den Wassersportlern einen Etappenhafen unterschiedlicher Größe zur Verfügung zu stellen. Mit der Idee eines kleinen, landeseigenen Inselhafens haben wir nun eine Lösung, die das Land gemeinsam mit den beauftragten Bauunternehmen realisieren wird“, sagte er weiter.

Die weitere Detailplanung und die Errichtung aller baulichen Anlagen hat die ARGE Inselhafen übernommen. Diese besteht aus 4 größeren Bauunternehmen, die z.T. in Mecklenburg-Vorpommern ansässig sind. Federführender Ansprechpartner ist der Bereich Ingenieur- und Hafenbau der Ed. Züblin AG mit Sitz im Rostock. Bauherr ist das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt in Rostock, das bisher bereits für die Planungen zuständig war und zukünftig die Realisierung koordinieren wird.

Eine der ersten sichtbaren Veränderungen vor Ort wird die Baustelleneinrichtung im Nothafen Darßer Ort sein. Im Bereich der Kaianlage des Seenotrettungskreuzers werden temporär einige Container für die Mitarbeiter der Bauunternehmen aufgestellt. Zum Abschluss der Bauphase werden dann alle baulichen Anlagen des Nothafens zurückgebaut und es wird eine für einen natürlichen Strandsee übliche Wassertiefe hergestellt. Somit kann sich dieser Teil der Kernzone des Nationalparks nach über 60 Jahren wieder auf natürlichem Weg weiterentwickeln.