HOTSPOT28“: Projektboot wird auf den Namen „LIMOSA“ getauft

Nr.174/2025  | 17.07.2025  | LM  | Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt

 

Das Projektgebiet des „HOTSPOT28 – Natürlicher Klimaschutz im Norden“ reicht von der Hansestadt Lübeck in Schleswig-Holstein entlang der westmecklenburgischen Ostseeküste bis ins Salzhaff nach Rerik. Das Projekt wird gefördert im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums sowie durch das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt MV (LM MV). Um die vielfältigen Maßnahmen in der Region umsetzen zu können, hat der Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer e. V., der den „HOTSPOT28“ koordiniert, ein Landungsboot angeschafft. Die Poeler Bürgermeisterin Gabriele Richter hat in ihrer Rolle als Taufpatin dem Boot nun den Namen „Limosa“ gegeben. Dr. Britta Knefelkamp (BfN) und Elisabeth Aßmann (Staatssekretärin LM MV) waren als Vertreterinnen von Bund und Land ebenfalls auf die Insel Poel gekommen.

„Als Verbundpartnerin des HOTSPOT28 freue ich mich, dass nun auch vom Wasser aus die unterschiedlichen Maßnahmen des Projekts umgesetzt werden können. Gerade hier vor Ort gibt es einige Gebiete, für die so ein Landungsboot unerlässlich ist“, sagt Gabriele Richter, Bürgermeisterin der Gemeinde Insel Poel. Dazu zählt unter anderem der Transport von Material, beispielsweise für den Erhalt oder Bau von Vogelwärterhütten auf den Vogelschutzinseln Walfisch oder Kieler Ort.  Doch auch Schafe und Ziegen sollen mit Hilfe des 7,50 Meter langen und rund 2,50 Meter breiten Landungsboots, das einen geringen Tiefgang von nur etwa 40 cm hat, auf abgelegene Inseln gebracht werden, um dort nach der Brutsaison die Vegetation kurz zu halten. Darüber hinaus sind Ausfahrten geplant, um im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit und der Umweltbildung im „HOTSPOT28“ Projektaktivitäten bekannt zu machen und verschiedenen Zielgruppen die biologische Vielfalt in der Wismarbucht näher zu bringen.  

Treffpunkt zum Netzwerken

Der „HOTSPOT28“ läuft bereits seit einem dreiviertel Jahr, doch die Bootstaufe war ein guter Anlass sich auszutauschen und sich vor Ort auf den neuesten Stand im Projektverlauf zu bringen. Deshalb waren das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern (LM MV) gern der Einladung gefolgt.

„Das Projekt zeigt auf hervorragende Weise, wie natürlicher Klimaschutz und der Schutz der biologischen Vielfalt zusammen gedacht und umgesetzt werden können. Daher freuen wir uns sehr, dass wir das Projekt im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz mit Bundesmitteln unterstützen können“, sagt Dr. Britta Knefelkamp, Abteilungsleiterin Meeresnaturschutz im BfN.

Elisabeth Aßmann, Staatssekretärin des Umweltministeriums MV betonte: „Das Projektboot ,Limosa‘ sinnbildlich für den Anspruch des Modellprojekts HOTSPOT28 steht, Natur- und Klimaschutz praktisch und wirksam miteinander zu verbinden. Es ermöglicht den Zugang zu sensiblen Küsten- und Feuchtgebieten und die Erhebung wertvoller Naturschutzdaten. HOTSPOT-Regionen verfolgen das Ziel, Biodiversität zu fördern, Klimaschutzmaßnahmen naturnah umzusetzen und regionale Akteure dafür miteinander zu vernetzen. Besonders erfreulich im HOTSPOT28 ist die länderübergreifende Zusammenarbeit mit Schleswig-Holstein, da sich das betreffende Gebiet über die Küstenregionen zwischen Lübeck, Wismar und Rerik erstreckt und auch den nördlichsten Abschnitt des Grünen Bandes umfasst. Das Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützt das Projekt mit über 1,3 Millionen Euro Kofinanzierung. Mein Dank gilt allen, die sich mit Herzblut für die Umsetzung dieses wichtigen Vorhabens einsetzen.“

Andere Verbundpartner des Projekts – die Stiftung Umwelt und Naturschutz MV und der BUND MV – waren auch zum Netzwerken angereist. Weitere Akteure in der Region, wie die Buchtranger in der Wismarbucht und im Salzhaff, die sich ebenfalls den Naturschutz auf die Fahne geschrieben haben, konnten aus ihrem Blickwinkel über ihre Arbeit informieren.

Die Uferschnepfe ist Namenspatin

Und woher kommt der Name für das Projektboot? Das weiß Dr. Matthias Braun, Vorstand des Landschaftspflegevereins Dummersdorfer Ufer e. V.: „Der wissenschaftliche Name der Uferschnepfe lautet Limosa limosa. Der Watvogel kommt im Projektgebiet zwar nicht (mehr) vor, könnte sich aber künftig, ebenso wie der Säbelschnäbler, der Kiebitz oder der Rotschenkel, die bereits in den Salzwiesen brüten und besser geschützt werden sollen, unter bestimmten Bedingungen hier (wieder) ansiedeln.“ Außerdem klingt der Name einfach gut, wie der Projektleiter betonte.

Ein besonderer Dank gilt dem Segelclub Insel Poel e. V., der dem „HOTSPOT28“ für die Bootstaufe seine Wiese mit passendem Steg zur Verfügung gestellt hatte.

 

Hintergrund

Verbundpartner des Projekts „HOTSPOT28“ sind der Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer e. V. mit Sitz in Lübeck-Kücknitz und einem neuen Büro auf der Insel Poel, der BUND Mecklenburg-Vorpommern e. V., die Stiftung Umwelt- und Naturschutz MV, die Gemeinde Ostseebad Insel Poel und die Hansestadt Lübeck.

Im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz wird das Projekt „HOTSPOT28“, das bis September 2030 läuft, durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundes¬ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) gefördert und kofinanziert durch das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern (LUNG) mit Mitteln des Ministeriums für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern (LM MV) sowie durch das Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Schleswig-Holstein (MEKUN).