Gesundheits-Staatssekretärin Grimm gratuliert Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit und Aufklärung zum 30-jährigen Bestehen

Nr.092  | 24.04.2024  | SM  | Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport

Die Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit und Aufklärung – AIDS-Hilfe Westmecklenburg in Wismar ist seit 30 Jahren ein Anlaufpunkt für Menschen, die ihre Sexualität sicher leben und mit möglichen Infektionsrisiken verantwortungsbewusst umgehen möchten. „Leider ist das Thema der sexuellen Gesundheit gesellschaftlich noch immer mit einem gewissen Tabu versehen. Dabei würde ich mir wünschen, dass noch mehr Menschen die Angebote der Beratungsstellen deutlich selbstverständlicher wahrnehmen würden“, betonte Grimm heute in ihrem Grußwort anlässlich des Jubiläumsempfangs im Filmbüro MV.

So habe eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung aus dem Jahr 2020 gezeigt, dass nur rund ein Fünftel der befragten Männer und nur ein knappes Drittel der befragten Frauen schonmal mit einem Arzt oder einer Ärztin über sexuell übertragbare Infektionen gesprochen haben.  „Das ist fatal, denn auch die sexuelle Gesundheit ist selbstverständlich Teil unseres körperlichen Wohlbefindens und hat Auswirkungen auf unseren gesamtgesundheitlichen Zustand“, hob die Staatssekretärin hervor.

Vor diesem Hintergrund sei es auch wenig überraschend, dass laut den Studienergebnissen zudem nur wenige Menschen vollumfänglich über sexuell übertragbare Krankheiten informiert waren. „Das zeigt anschaulich, warum die Arbeit der Beratungsstellen auch nach 30 Jahren weiterhin so wichtig ist“, erklärte Grimm. So bietet das Wismarer Team neben Schulungen, Vorträgen und Seminaren zur Übertragung sexueller Infektionen auch Aufklärung im Bereich Verhütung sowie Schnelltests bei Verdacht auf eine HIV-Infektion an.

„Insbesondere für HIV-Erkrankte und Risikogruppen ist die Beratungsstelle in den vergangen drei Jahrzenten ein wahrer Anker in der Region geworden. Die Mitarbeitenden sind für Betroffene da, wenn eine HIV-Diagnose ihnen vielleicht erstmal den Boden unter den Füßen wegreißt. Sie helfen dabei, individuelle Ängste, Unsicherheiten aufzufangen, organisieren ein landesweites Positiventreffen und engagieren sich darüber hinaus dafür, noch vorherrschende Vorurteile und Diskriminierung weiter abzubauen“, erklärte Grimm. Hierfür stehe ein kompetentes Team bereit, das zum Teil bereits seit Gründung des Trägervereins in Wismar aktiv ist.

Grimm: „Ich werbe dafür, keine falschen Hemmungen zu haben und sich zum Beispiel bei Fragen zur Verhütung, bei Unsicherheiten in Bezug auf sexuelle Krankheiten oder auch als Teil der HIV-Risikogruppe an die Beratungsstellen vor Ort zu wenden und ihre vielfältigen Angebote auch zu nutzen.“

Eine Übersicht aller Beratungsstellen für sexuelle Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern finden Interessierte unter https://www.sexuelle-gesundheit-mv.de/beratungsstellen.