Drese: Klares Signal des Landtags gibt Rückenwind für eine deutsche Olympia-Bewerbung mit Warnemünde als Segelrevier

Nr.093  | 25.04.2024  | SM  | Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport

Der Landtag hat sich am Mittwochabend mit großer Mehrheit für die Unterstützung einer deutschen Olympiabewerbung mit Rostock-Warnemünde als Revier für die Ausrichtung olympischer Segelwettbewerbe ausgesprochen.

„Das ist ein wichtiges landespolitisches Signal. Diesen gemeinsamen Willen, solch ein Großereignis auszutragen, brauchen wir“, betonte Sportministerin Stefanie Drese in der Landtagsdebatte.

Die Ministerin führte aus, dass es durchaus berechtigte Einwände gegen die Austragung von Olympischen Spielen gebe. Diese hätten sich in den letzten Jahrzehnten zu gigantischen globalen Events mit beträchtlichen ökologischen, sozialen und finanziellen Auswirkungen entwickelt. Hinzu käme völlig zurecht viel Kritik in den letzten Jahren an Entscheidungen des IOC oder auch anderer Sportorganisationen wie der FIFA an der Wahl der Austragungsorte für weltweite Großveranstaltungen.

Drese: „Jetzt gibt es aus meiner Sicht genau zwei Möglichkeiten damit umzugehen: Wir gehen in die Abwehrecke und nehmen mit vielen kritischen Worten in Kauf, dass Olympische Spiele oder Weltmeisterschaften zunehmend in Länder mit fragwürdigen Gesellschaftsmodellen vergeben werden. Oder, wir engagieren uns und schaffen die Voraussetzungen dafür, dass globale Großveranstaltungen auch hier bei uns in Deutschland stattfinden können.“

Drese verdeutlichte ihre Unterstützung für eine Olympiabewerbung Deutschlands spätestens im Jahr 2040. „Ich bin überzeugt davon, Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland haben das Potenzial, einen Mehrwert für die Bevölkerung zu schaffen und die gesellschaftliche Bedeutung des Sports in Deutschland erheblich zu stärken. Allerdings nur – und davon bin ich genauso überzeugt, wenn sie den Rückhalt der Bevölkerung haben und nachhaltig konzipiert sind“, so Drese.

Olympische und Paralympische Spiele würden wie keine andere Sportveranstaltung nach wie vor Milliarden Menschen auf der ganzen Welt begeistern. Modern und unter Berücksichtigung nachhaltiger Themen konzipiert und umgesetzt könnten sie wertvolle Impulse weit über die reine Sportentwicklung eines Landes setzen, sagte die Ministerin.

Drese: „Deshalb werbe ich für Spiele mit Charme, statt Spiele des Gigantismus und spüre dafür eine große Unterstützung.“ Eine mögliche deutsche Bewerbung sei auch für Mecklenburg-Vorpommern eine große Chance. „Mit dem Standort Rostock-Warnemünde als Partner im Bewerbungskonzept für die Ausrichtung der olympischen Segelwettbewerbe können und sollten wir mehr als selbstbewusst in das Rennen einsteigen. Die Bedingungen für Segelwettbewerbe sind in Warnemünde großartig und einmalig“, betonte Drese. 

„Dafür sprechen aktuell die inzwischen hochmodernisierten Infrastrukturbedingungen am Standort, wie zum Beispiel der Neubau der Sportschule Warnemünde und des Yachthafens, die Hotels unmittelbar am Strand sowie die inzwischen sehr gute Verkehrsanbindung.  Darüber hinaus verfügt Rostock-Warnemünde als eines der weltbesten Segelreviere über ein großes organisatorisches und sportfachliches Know-how bei der Durchführung internationaler Segelgroßereignisse wie z. B. der Hanse Sail oder der Warnemünder Woche. Hier bei uns muss nicht alles neu gebaut werden. Die bestehende Infrastruktur erfüllt wesentliche Ziele der international gewollten Nachhaltigkeitsstrategie“, so Drese.

Die Entscheidung, ob sich der DOSB um die Austragung Olympischer und Paralympischer Spiele in Deutschland bewirbt, soll voraussichtlich Ende des Jahres 2024 auf der Mitgliederversammlung des DOSB fallen. Am aussichtsreichsten erscheint eine Kandidatur Deutschlands für die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2040.