30 Jahre SED-Unrechtsbereinigungsgesetz: Bundeskongress zur Aufarbeitung der SED-Diktatur tagt in Rostock

Nr.61/22  | 20.05.2022  | WKM  | Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten

Rund 200 Teilnehmer debattieren ab heute in Rostock auf dem 25. Bundeskongress der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Folgen der kommunistischen Diktatur sowie der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, darunter auch Vertreter von Verfolgtenverbänden und Aufarbeitungsinitiativen. Ausrichterin der diesjährigen Veranstaltung ist die Landesbeauftrage für Mecklenburg-Vorpommern für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, Anne Drescher. Ihre Behörde ist organisatorisch dem Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten zugeordnet.

„Auch wenn die Zeit vergeht, so heilen längst nicht alle Wunden. Das zeigt sich vor allem in der nach wie vor hohen Zahl der Nachfragen nach Beratung und Entschädigung hinsichtlich durch die SED-Diktatur erlebten Unrechts“, betont Kulturstaatssekretärin Susanne Bowen. „Die Landesbeauftragte zur Aufarbeitung in Mecklenburg-Vorpommerns und ihre Mitarbeitenden helfen mit ihrer umfassenden Beratungsarbeit den Betroffenen in ihrer großen Not. Denn diese stehen oft zwischen dem Wunsch, nach vorne zu schauen und dem Leid der Erinnerung an die erlebten psychischen und physischen Traumata“, so Bowen. Mit ihrer Aufklärungsarbeit über die SED-Diktatur, die gesellschaftlichen Folgen und die Schicksale der Einzelnen leistet die Landesbeauftragte gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur politischen Bildung junger Menschen in Mecklenburg-Vorpommern.

Auf dem dreitägigen Bundeskongress werden sich die Teilnehmer gemeinsam mit Politikern, Juristen, Historikern, Psychologen und Zeitzeugen insbesondere mit Fragen zu den Formen der Aufarbeitung in Politik und Gesellschaft austauschen und über weitere notwendige umzusetzende Maßnahmen und Bedarfe diskutieren. Ebenso wird es in Fachdiskursen darum gehen, wie es gelingen kann, mit dem erfahrenen Unrecht und den erlittenen Verletzungen zu leben. Den Abschluss der Veranstaltung bildet am Sonntag eine öffentliche Gedenkveranstaltung in Form einer ökumenischen Andacht in der Petrikirche Rostock.

Der Bundeskongress zur Aufarbeitung der SED-Diktatur findet einmal im Jahr statt und wird rotierend von den Beauftragten der Länder organisiert.

Weitere Informationen zur Aufarbeitungs- und Beratungsarbeit in Mecklenburg-Vorpommern finden Sie unter https://www.landesbeauftragter.de/.