Neue Bundesregierung ist in der Pflicht beim Wolfsmanagement

Nr.090/2025  | 30.04.2025  | LM  | Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt

 

Anlässlich des bundesweiten Tags des Wolfes am 30.April, fordert Agrarminister Dr. Till Backhaus die zukünftige Bundesregierung auf, zügig ins Handeln zu kommen.

„Mecklenburg-Vorpommern unterstützt den Herdenschutz und den Vorschlag der EU-Kommission zur Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes in der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie. Nun kommt es darauf an, dass die zukünftige Bundesregierung die Weichen stellt und das Bundesnaturschutzgesetz sowie das Bundesjagdgesetz entsprechend ändert, damit wir in Problemlagen zu einer rechtssicheren Entnahme von Wölfen kommen können. Dafür hat unser Land bereits die Vorbereitungen getroffen und den Wolf in das Landesjagdrecht aufgenommen.

In einem nächsten Schritt werden wir das Wolfsmonitoring neu aufstellen, um Wolfsentnahmen durch eine valide Datenbasis begründen zu können.  Unser Wolfsmonitoring ist noch nicht ausreichend. Wir haben keine flächendeckende Video-Überwachung in MV. Auch können wir nicht alle Wölfe im Land mit Sendern versehen.

Trotz aller wiederholten Aufrufe wird bisher nur ein extrem geringer Prozentsatz des Fotofallenmaterials der Jägerinnen und Jäger für das Wolfsmonitoring bereitgestellt, obwohl wir eine hohe Kameradichte in unseren Revieren haben. Auch auf direkte Nachfragen besteht oft nicht die Bereitschaft das ohnehin anfallende Material bereitzustellen.

Daher möchte ich durch eine stärkere Einbindung der Landesforstanstalt, der Jägerschaft und der Landwirtschaft in das Wolfsmonitoring flächige Strukturen schaffen und diese effektiv nutzen. Weitere Gespräche werden dazu in den kommenden Wochen stattfinden. Kann zukünftig mehr Fotofallenmaterial der Jägerinnen und Jäger verwendet werden, dann wird auch der Aufwand für ein aktives Monitoring minimiert und die Ergebnisse besser werden. Das muss unser Ziel sein, wenn wir in naher Zukunft aktiv in den Wolfsbestand eingreifen wollen, wofür ich mich seit langem auf Bundes- und EU-Ebene einsetze. Daher wird dieses Thema uns auch erneut auf Antrag Mecklenburg-Vorpommerns während der Umweltministerkonferenz im Mai beschäftigen.

Bei aller Aufregung in der Diskussion um den Wolf in Deutsch­land möchte ich aber nochmals darauf hinweisen, dass diese faszinierende Tierart in unsere Landschaft gehört. Ihre Rückkehr in unseren Lebensraum ist ein enormer Beweis für die Leistungen des Naturschutzes. Jetzt muss es darum gehen, eine funktio­nierende Koexistenz von Mensch und Natur in einer komplexen Kulturlandschaft zu organisieren. Dies wäre auch für andere Problemfelder richtungsweisend.“