75 Jahre Schuman-Erklärung
Am heutigen Europa-Tag, dem 9. Mai, feiert auch die so genannte „Schumann-Erklärung“ ihren 75. Jahrestag.
Fünf Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg schlug der französische Außenminister Robert Schuman in einer Rede die Schaffung einer Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) vor, deren Mitglieder ihre Kohle- und Stahlproduktion zusammenlegen sollten.
Die EGKS mit ihren Gründungsmitgliedern – Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Belgien und Luxemburg – war die erste von mehreren supranationalen europäischen Institutionen, aus denen schließlich die Europäischen Union hervorging.
Die Verflechtung der kriegswichtigen Stahl- und Kohleindustrie über Ländergrenzen – vor allem zwischen Frankreich und Deutschland – galt bereits damals als Friedensprojekt, das einen weiteren Krieg zwischen den Nationen auch „materiell unmöglich machen“ und die Wirtschaftsinteressen der Länder eng aneinander koppeln sollte.
Europaministerin Bettina Martin dazu:
„Wir dürfen nicht vergessen, dass die Entstehung der Europäischen Union auch von den schrecklichen Erlebnissen des Zweiten Weltkriegs geprägt war, der ausgehend von Deutschland ganz Europa verwüstete und Millionen Menschen das Leben kostete.
Aus dieser leidvollen Geschichte haben wir gelernt und suchen seitdem in Europa den Ausgleich, die Gemeinsamkeiten und die Zusammenarbeit. Die Europäische Union ist ein Friedensprojekt wie es auf der Welt kein zweites gibt. Sie hat unser aller Lebensstandard auf ein nie gekanntes Maß erhöht und bietet uns Sicherheit, Rechtsstaatlichkeit und viele Freiheiten, die vorher nicht selbstverständlich waren.
Wir erleben auf der Welt derzeit ein Wiederaufflammen von Autoritarismus, europafeindlichen Positionen und stumpfen Nationalismus. Umso größer ist unsere Verantwortung, die Vorzüge eines geeinten Europas für Freiheit, Frieden und Wohlstand immer wieder herauszustellen und sie gegen Angriffe jeglicher Art zu verteidigen.“