Martin: DIA.MV leistet wichtige Arbeit gegen Antisemitismus

Informations- und Dokumentationsstelle stellt Jahresbericht vor

Ministerin Martin bei der Vorstellung des Jahresberichtes von DIA.MV Details anzeigen
Ministerin Martin bei der Vorstellung des Jahresberichtes von DIA.MV
Ministerin Martin bei der Vorstellung des Jahresberichtes von DIA.MV
Ministerin Martin bei der Vorstellung des Jahresberichtes von DIA.MV
Nr.072/25  | 26.05.2025  | WKM  | Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten

Der Dokumentations- und Informationsstelle Antisemitismus in Mecklenburg-Vorpommern (DIA.MV) wurden im vergangenen Jahr deutlich mehr antisemitische Vorfälle im Land gemeldet als im Vorjahreszeitraum. Bei der Vorstellung ihres Jahresberichts am Montag (26.05.2025) in Schwerin berichtete DIA.MV von 92 antisemitischen Vorfällen im Jahr 2024, für die Meldungen eingegangen seien.

 

„Antisemitismus darf keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Wir dürfen als Gesellschaft nicht wegschauen. Deshalb ist es wichtig, dass es eine Anlaufstelle gibt, an die sich Menschen mit Vorfällen auch unterhalb der Strafbarkeitsschwelle wenden und dort auch Beratung erfahren können. Den Anstieg der gemeldeten Fälle im Vergleich zum Vorjahr nehmen wir sehr ernst, er zeigt aber auch eine höhere Sensibilität der Menschen. Das Meldeverhalten hat sich spürbar erhöht. DIA.VM leistet enorm wichtige Arbeit, indem sie die Sichtbarkeit von Antisemitismus erhöht und für das Thema Antisemitismus sensibilisiert. DIA.MV hat somit entscheidenden Anteil daran, das Dunkelfeld antisemitischer Vorfälle besser auszuleuchten. Den Bericht nimmt die Landesregierung als Auftrag wahr. Jeder antisemitische Vorfall ist einer zu viel. Antisemitismus zu bekämpfen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Er geht uns alle an. Deswegen war es wichtig, dass der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern beschlossen hat, den Schutz und die Förderung jüdischen Lebens in die Landesverfassung aufzunehmen“, sagte Kulturministerin Bettina Martin bei der Vorstellung des Berichts.

 

Die Ministerin verwies in diesem Zusammenhang auf den Landesaktionsplan gegen Antisemitismus, den die Landesregierung im vergangenen Herbst vorgestellt hat. Der Landesaktionsplan gegen Antisemitismus bündelt die Aktivitäten in allen Bereichen und legt dabei einen wichtigen Schwerpunkt auf die Bildung. In diesem Zug hat DIA.MV eine Handreichung für den Umgang mit Antisemitismus an Schulen entwickelt. Eine weitere Handreichung speziell für Grundschulen hat der Beauftragte für das Jüdische Leben und gegen Antisemitismus des Landes, Nikolaus Voss, vorgelegt. Martin lobte die Arbeit der Landeszentrale für Politische Bildung und die des Landesbeauftragten für jüdisches Leben in und gegen Antisemitismus.

 

DIA. MV dokumentiert antisemitische Vorfälle unabhängig von der strafrechtlichen Relevanz oder der Schwere der Tat. Sie ist eine zivilgesellschaftliche Meldestelle und verfolgt das Ziel, Antisemitismus in allen seinen Erscheinungsformen zu dokumentieren. Sowohl Betroffene als auch deren Angehörige können sich an DIA.MV wenden, um Vorfälle zu melden oder Beratung zu erhalten.

DIA.MV wird durch das Land aus Bundesmitteln des Programms „Demokratie leben!“ über die Landeskoordinierungsstelle Demokratie und Toleranz in der Landeszentrale für politische Bildung gefördert. Die Fördersumme beträgt in diesem Jahr rund 185.000 Euro (2024: ca. 163.000 Euro).

 

Weitere Informationen erhalten sie auf der Webseite von DIA.MV:

https://dia-mv.de/