„Sichtbarkeit ist Aufmerksamkeit auch für Künstlerinnen in M-V.“
Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt gratuliert zum Abschluss des 5. und 6. Durchgangs von mentoringKUNST M-V.
„Künstlerinnen sichtbar machen. Dieses Ziel lassen wir nicht aus den Augen. Denn Frauen agieren in allen Bereichen der Gesellschaft noch zu sehr im Verborgenen. Vielleicht hatte der Maler Paul Klee auch das im Kopf als er sagte: ‚Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.‘ Sichtbarkeit ist Aufmerksamkeit. Aus diesem Grund ist heute ein großartiger Tag. Wir ehren Mentees sowie Mentorinnen und Mentoren im Rahmen des 5. und 6. Durchgangs von mentoringKUNST Mecklenburg-Vorpommern. Insgesamt waren es 26 Tandems aus Mentees sowie Mentorinnen und Mentoren“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt zur Abschlussveranstaltung mentoringKUNST in Schwerin.
„Die Ungleichheiten in der Kunst sind noch immer gravierend. Laut einer Studie der Künstlersozialkasse ist der Gender Pay Gap in der Kultur seit 2022 weiter gestiegen. Frauen verdienen im Durchschnitt 25 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. In der bildenden Kunst und im Design liegt der Unterschied sogar bei 30 Prozent, in der Literatur bei 21 Prozent. Zudem besteht der sogenannte Gender Show Gap: Künstlerinnen sind in Galerien und Museen deutlich weniger vertreten als Künstler. Kunst erscheint männlich dominiert, obwohl Künstlerinnen meist sehr gut ausgebildet sind, aber leider geringere Chancen auf dem Markt haben“, erklärt Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt.
„Ein Bewusstsein für Geschlechtergerechtigkeit ist notwendig, um die Missstände wie die Gender Pay Gap und die Gender Show Gap abzubauen. Seit 2016 ist dieses Mentoring-Programm darum ein wichtiger Baustein für die Gleichstellung in Mecklenburg-Vorpommern. Es soll Künstlerinnen als Mentees unterstützen, sie stärken und ihnen den Weg in die professionelle Kunst- und Literaturszene erleichtern. Es soll auch ein Stückweit dafür sorgen, dass die Frauen von ihrer Kunst leben können. Seit über zehn Jahren fördert das Land Mecklenburg-Vorpommern über den Europäischen Sozialfonds bzw. über den Europäischen Sozialfonds Plus Programme, die Frauen beruflich voranbringen. Dabei hat sich das Mentoring als besonders wirkungsvoll erwiesen. Die Mentees können die Kontakte und Erfahrungen ihrer Mentorin bzw. ihres Mentors nutzen, um eigene Ziele zu definieren, die eigene Arbeit kritisch zu reflektieren, Wege zur Planung und Umsetzung zu entwickeln oder diese anzupassen“, so die Gleichstellungsministerin weiter.
„Der Bereich Kunst und Kultur bringt noch einmal ganz besondere Rahmenbedingungen mit sich. Freiberuflichkeit, Solo-Selbstständigkeit und die Notwendigkeit, oftmals verschiedene Standbeine unter einen Hut zu bringen, inklusive die Care-Arbeit im Privaten, die Liste der Herausforderungen für Künstlerinnen in unserem Land ist lang. Wir als Land wollen Künstlerinnen dabei unterstützen. Dass wir mit unserem gemeinsamen Mentoring-Programm die Künstlerinnen und Autorinnen in Mecklenburg-Vorpommern stärken, zeigen auch die Ausstellungen, Publikationen, Preise, Stipendien, Förderungen und Auftragsarbeiten, die die Teilnehmerinnen des Programms erhalten haben“, sagt Ministerin Jacqueline Bernhardt in ihrem Grußwort.