Ausstellung zur NS-Zeit in Schwerin zu sehen
Virtuelle Begegnungen mit Zeitzeugen möglich
Seit Montag ist in Schwerin auf dem Alten Garten die Wanderausstellung „In Echt – Virtuelle Begegnungen mit NS-Zeitzeug:innen“ zu sehen. Das Projekt ermöglicht eine eindrückliche Auseinandersetzung mit der NS-Zeit durch Virtual-Reality-Technologie. In jeweils 90-minütigen Workshops begegnen die Teilnehmenden virtuellen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und setzen sich mit Formen digitaler Erinnerungskultur auseinander.
Die Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten, Susanne Bowen, wies bei der Eröffnung auf die wichtige Rolle solcher Ausstellungen in der Erinnerungskultur hin. „In einer Zeit, in der die letzten Überlebenden des Holocausts von uns gehen, gewinnt die Frage, wie wir erinnern, eine neue Dringlichkeit. Erinnerung ist nicht nur ein Rückblick – sie ist ein Auftrag“, sagte Bowen. „„In Echt?“ bietet nicht nur jungen Menschen eine neue Form der Begegnung – virtuell, aber dennoch berührend. Mithilfe moderner Technologie wird ermöglicht, was sonst unmöglich wäre: Das direkte Erleben von Zeitzeugenberichten, eingebettet in ein pädagogisch durchdachtes Lernumfeld.“
In der mobilen Ausstellung begegnen Besucherinnen und Besucher fünf jüdischen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen – Ruth Winkelmann, Kurt Hillmann, Charlotte Knobloch, Inge Auerbacher und Leon Weintraub – in einer realitätsnahen Gesprächssituation. Durch eine VR-Brille kann man mit Blicksteuerung drei Fragen auswählen, die die Zeitzeugen dann – wie „in echt“ beantworten. So entsteht eine persönliche Erzählsituation, die es ermöglicht, die Geschichten der Überlebenden auf eine neue, eindringliche Weise zu erleben.
„In Echt - Virtuelle Begegnungen mit NS-Zeitzeug:innen“ ist konzipiert von der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte und hat – bevor sie nach Schwerin kam - bereits Station in Potsdam, Halle/Saale, Zwickau und Erfurt gemacht.
Die Ausstellung ist jeweils zwischen 9:15 Uhr und 17:00 Uhr geöffnet und wird noch bis Freitag, den 6. Juni in Schwerin zu sehen sein. Schulklassen und andere Besuchergruppen können sich unter dokuzentrum-schwerin@lpb.mv-regierung.de für einen Workshop anmelden.
Anlagen
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Staatssekretärin Bowen bei der Eröffnung der Ausstellung
Foto: WKM, Christian Moeller