„Mentoring-Programm stärkt Wissenschaftlerinnen in M-V“

Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt lobt das Team des Projektes „KarriereWegeMentoring“ der Universität Greifswald.

(v.l.n.r.): Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt, die Gleichstellungsbeauftragte der Universität Greifswald Ruth Terodde, LAGuS-Abteilungsleiter Förderangelegenheiten Thomas Leder. @JM Details anzeigen
(v.l.n.r.): Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt, die Gleichstellungsbeauftragte der Universität Greifswald Ruth Terodde, LAGuS-Abteilungsleiter Förderangelegenheiten Thomas Leder. @JM
(v.l.n.r.): Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt, die Gleichstellungsbeauftragte der Universität Greifswald Ruth Terodde, LAGuS-Abteilungsleiter Förderangelegenheiten Thomas Leder. @JM
(v.l.n.r.): Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt, die Gleichstellungsbeauftragte der Universität Greifswald Ruth Terodde, LAGuS-Abteilungsleiter Förderangelegenheiten Thomas Leder. @JM
Nr.63/25  | 12.06.2025  | JM  | Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz

„Das Projekt ‚KarriereWegeMentoring‘ unterstützt und fördert seit 2011 Frauen auf ihrem Berufsweg. Die Universität Greifswald verfügt über eine langjährige und ausgewiesene Mentoring-Expertise, die ein Leuchtturm in unserem Land ist. Nicht nur landes-, sondern auch bundesweit findet dies Resonanz. Sogar das Europäische Mentoring-Netzwerk zeigte sich beeindruckt von der professionellen Mentoring-Alumnaearbeit. Daher unterstützt die Landesregierung das Projekt auch weiterhin, “, lobte die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt in ihrem Grußwort zur Abschlussveranstaltung „KarriereWegeMentoring“ in Greifswald. Sie überreichte anschließend einen Zuwendungsbescheid über 685.000 Euro für die Laufzeit vom 1. Juli 2025 bis 30. Juni 2028.

„Mentoring ist ein Wort, das sich leicht sagt, aber in der Tiefe eine enorme Bedeutung hat. Es geht nicht nur um Unterstützung. Es geht um Wegbegleitung, um Selbstwirksamkeit, um Sichtbarkeit, und manchmal auch darum, einfach da zu sein, wenn sich ein junger Mensch fragt, wie es mit ihm weitergehen soll. Auf diesem Weg ist gerade das Greifswalder Projekt sehr erfolgreich. Eine landesweite Evaluation aus dem Jahr 2021, an der 320 ehemalige Mentees teilnahmen, hat unter anderem gezeigt, dass sich 80 Prozent der ehemaligen Mentees aus den Universitäten dem Programm noch heute verbunden fühlen. Fast ebenso viele gaben an, dass sich ihr fachliches Netzwerk durch das Mentoring deutlich erweitert hat. Drei Viertel der befragten Frauen sagten, sie würden heute deutlich souveräner mit geschlechterspezifischen Aufstiegsbarrieren umgehen. 94 Prozent der Alumnae halten Mentoring für ein sinnvolles Instrument der Personalentwicklung für Frauen. Das ist der Beweis: Mentoring wirkt“, so Gleichstellungsministerin Bernhardt.

„Der Weg von Frauen in der Wissenschaft ist noch immer voller Hürden. Der Begriff ‚leaky pipeline‘, übersetzt die undichte Leitung, beschreibt ein Problem, das wir seit Jahrzehnten kennen: Frauen steigen gut ein, sie machen ihre Abschlüsse, promovieren, sind engagiert und verlassen das System dennoch in überproportionaler Zahl. Laut Destatis sind über 50 Prozent der Menschen mit Studienabschluss in Deutschland weiblich. Aber nur 29 Prozent der Professuren sind mit Frauen besetzt. Der Grund sind strukturelle Bedingungen, die ihnen den Weg erschweren z. B. wenn es um die Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie geht. Wissenschaft verlangt Mobilität, Unsicherheit, Drittmittelakquise, oft befristete Stellen bis Mitte 40. Für Frauen, die auch familiäre Verantwortung tragen, ist das oft eine kaum überwindbare Hürde. Hier setzt die Universität Greifswald an. Das ist gut so“, sagt Ministerin Bernhardt.

„Programme wie das ‚KarriereWegeMentoring‘ stärken nicht nur Karrieren. Wichtig ist auch, dass sie das Rückgrat gegen Anfeindungen, Ausgrenzungen, Hass und Hetze stärken. Das Projektteam stemmt sich entschieden gegen diese Entwicklungen und nimmt auch das Thema ‚Antifeminismus‘ in den Angeboten in den Blick. Frauen in der Wissenschaft sind von derartigen Tendenzen besonders betroffen. Diese Entwicklung trifft unser Verständnis von Forschung, Meinungsfreiheit und Demokratie. Wenn sich Wissenschaftlerinnen aus Angst zurückziehen, wenn Themen gemieden oder verharmlost werden, verlieren wir mehr als nur Meinungen. Wir verlieren Perspektiven, Diversität und Innovation. ‚KarriereWegeMentoring‘ setzt genau hier Zeichen. Vielen Dank“, so Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt.