„Gleichstellung ist Grundlage unserer Demokratie.“
Nach der Fachkonferenz GFMK erklärt Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt: „Von Essen gehen deutliche Signale aus.“
„Wir haben auf der Konferenz der für Frauen und Gleichstellung zuständigen Ministerinnen, Minister und Senatorinnen deutliche Signale gesetzt. Die Gleichstellung ist eine Grundlage für den Erhalt unserer Demokratie und daher ein entscheidendes Ziel unserer Arbeit. Die Beschlussvorschläge aus Mecklenburg-Vorpommern und an denen wir uns beteiligt haben, sind wegweisend“, resümiert die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt nach der Konferenz der Frauen- und Gleichstellungsministerinnen,
-minister und -senatorinnen (GFMK) in Essen.
Essener Erklärung für Stärkung der Demokratie
„Die Stärkung der Demokratie kann gar nicht oft genug proklamiert werden. Denn wenn die Demokratie fällt, fällt erst die Menschlichkeit und dann die Gerechtigkeit. Die ‚Essener Erklärung‘ zeigt die Entschlossenheit aller auf der GFMK, sich für sozialen Frieden, Vielfalt und Chancengerechtigkeit einzusetzen. Dieses Statement ist notwendig angesichts zunehmender Aggression und Gefährdung. Wir haben in 35 Jahren Gleichstellungspolitik so manches erreicht bis auf eines: Die vollendete Gleichstellung von Frauen und Männern. Die GFMK spricht sich dafür aus, eine erweiterte Perspektive auf die Gleichstellungspolitik einzunehmen, um in alle Bereichen der Gesellschaft zu dringen. Das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben und auf Schutz vor Diskriminierungen und Gewalt jeder Art für alle Geschlechter sowie die gleichberechtigte Teilhabe von Mädchen und Frauen am politischen wie gesellschaftlichen Leben müssen gestärkt werden. Das ist unser gemeinsamer Aufruf“, so Ministerin Bernhardt.
Entschlossen gegen Antifeminismus
„Dieser Beschlussvorschlag, den wir gemeinsam mit Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt eingereicht haben, nimmt die aktuelle gezielte Stimmungsmache gegen Gleichstellung, Geschlechterforschung, gegen Frauenrechte, gegen Diversität und Teilhabe in den Blick. Es ist nur folgerichtig, dass die GFMK nun geschlossen den Bund auffordert zu prüfen, in wie weit mehr gegen diese oft als ‚Meinung‘ oder ‚kritische Haltung‘ getarnten antifeministischen Aussagen stärker bekämpft werden können. Wenn sich politisch Engagierte, kommunale Gleichstellungsbeauftragte, aber auch Wissenschaftlerinnen infolge der Angriffe aus gesellschaftlichen Debatte zurückziehen, entsteht ein verzerrtes Meinungsbild. Das schwächt unser demokratisches Gemeinwohl und schadet Frauen und Männern gleichermaßen. Antifeministischen Haltungen muss entgegengewirkt werden, sonst wären auch viele Projekte der Gleichstellungsarbeit, der Demokratieförderung, der Extremismusprävention und der politischen Bildung gefährdet, weil Prioritäten der Mittelvergabe sich verlagern würden. Deshalb fördern wir ressortübergreifendes Handeln, eine Social Media Kampagne sowie die nachhaltige Sicherung der Förderstrukturen“, sagt Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt.
Männerhilfetelefon bundesweit absichern
„Die GFMK fordert von der Bundesregierung zu prüfen, ob neben dem bundesweiten Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ auch ein Männerhilfetelefon eingerichtet und finanziert werden kann. Zwar gibt es eine Initiative der Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern, aber der Bedarf besteht deutschlandweit und der Bedarf, auch Männer als Betroffene von Gewalt zu stärken, wächst. Im Jahr 2024 zählte das Hilfetelefon 4.037 Kontakte. Im Vergleich zu 2020 war das ist fast dreimal so viel. Ein bundesweites Angebot wäre daher folgerichtig. Zu erreichen ist das Männerhilfetelefon unter der Telefonnummer 0800 123 99 00 und online auf www.maennerhilfetelefon.de“, so Gleichstellungsministern Jacqueline Bernhardt nach der GFMK in Essen.