Forschungsergebnisse in MV sollen zukünftig freier zugänglich sein
Wissenschaftsministerin Martin stellt Open-Access-Strategie vor
Wissenschaftsministerin Bettina Martin hat am Dienstag (5. August) die Open-Access-Strategie für Wissenschaft und Forschung in Mecklenburg-Vorpommern vorgestellt. Ziel dabei ist es, Forschungsergebnisse der Hochschulen nach Möglichkeit offen zugänglich zu machen. Gemeinsam mit der Rektorin der Universität Greifswald, Prof. Dr. Katharina Riedel, die zugleich Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz ist, der Rektorin der Universität Rostock, Prof. Dr. Elizabeth Prommer, und dem Rektor der Hochschule Wismar, Prof. Dr. Bodo Wiegand-Hoffmeister, präsentierte Martin die Strategie.
„Der freie Zugang zu wissenschaftlichen Forschungsergebnissen ist die Voraussetzung für eine effektive Zusammenarbeit in der Forschung und trägt wesentlich zum wissenschaftlichen Fortschritt bei“, sagte Wissenschaftsministerin Bettina Martin. „Gemeinsam mit den Hochschulen im Land werden wird dafür sorgen, dass durch Open Access Wissenschaftseinrichtungen gestärkt werden und im internationalen Wettbewerb eine noch größere Rolle spielen können.“
Ziel ist es dabei, eine freie Zugänglichkeit (Open Access) und Nachnutzbarkeit von wissenschaftlichen Publikationen, publizierten Forschungsdaten und Kulturobjekten aus Mecklenburg-Vorpommern zu schaffen. Obwohl das Internet derzeit grundsätzlich die umfassende und kostenfreie Zugänglichkeit von Informationen weltweit ermöglicht, bleiben viele wissenschaftliche Publikationen und Daten hinter Bezahlschranken (Closed Access) – selbst dann, wenn deren Erarbeitung und Begutachtung öffentlich finanziert wurde. Mit der Open-Access-Strategie des Landes wird der möglichst ungehinderte Austausch von Information und damit die Wirksamkeit öffentlich finanzierter Forschung erhöht.
Ein zentrales Element der Strategie ist eine landesweite Unterstützungs- und Beratungsstruktur und die Förderung wissenschaftseigener Open-Access-Modelle (sog. Diamond Open Access). Das Wissenschaftsministerium wird diese zusammen mit den beiden Universitäten finanzieren (je 250.000 EUR; WKM: 500.000 EUR).
Die Open-Access-Strategie MV ist ein zentrales Handlungsfeld im Rahmen der laufenden digitalen Transformation der Hochschulen. Im Zusammenspiel mit weiteren Handlungsfeldern (u.a. Forschungsdatenmanagement, Informationsinfrastrukturen, Künstliche Intelligenz, sowie Forschungssicherheit) schafft die Umsetzung der Strategie zukunfts- und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für Forschung und Lehre in MV. Durch Kooperationen zwischen den Hochschuleinrichtungen des Landes baut die Open-Access-Strategie neue Synergiepotenziale auf und ermöglicht eine produktivere Zusammenarbeit und einen effektiveren Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.
Die Struktur wird – über Open Access hinaus – insgesamt die Digitalisierung der Hochschulen im Land voranbringen.
„Open Access, also der freie Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen, ist kein Selbstzweck“, so Ministerin Martin. „Wir stärken damit die Sichtbarkeit von Forschungsergebnissen aus MV – und damit auch Innovationen, die daraus entstehen. Durch die freie Verfügbarkeit ermöglichen wir den vertieften Austausch und Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft. Außerdem wird mit mehr Open Access im MV-Wissenschaftssystem die Wettbewerbsfähigkeit beim Einwerben von Drittmitteln für Forschungsprojekte in MV erheblich erhöht.“
Die Open-Access-Strategie MV zeichnet sich durch einen breit angelegten und innovativen Ansatz aus: Die Strategie wurde gemeinsam mit den staatlichen Hochschulen entwickelt. Dadurch wurden umfassend Potenziale adressiert, kooperativ umzusetzende Maßnahmen formuliert und strategische Verbindungen zu anderen Handlungsfeldern, wie z.B. Forschungsdatenmanagement, Kulturgutdigitalisierung oder Forschungsinformationen, adressiert.
Die Ministerin dankte allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Prorektorinnen und Prorektoren, Gremien und Expertinnen und Experten innerhalb und außerhalb des Landes, die am Entstehen dieser Strategie mitgewirkt haben.
Die Rektorin der Universität Greifswald, Prof. Dr. Katharina Riedel, zugleich Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz MV erläuterte die Bedeutung von Open Access: „Die Open-Access-Strategie MV ist ein bedeutsamer Schritt innerhalb der Wissenschaftspolitik des Landes und unterstützt die bestehenden Aktivitäten von Forschenden und Einrichtungen, ihre Forschungsergebnisse möglichst unter offenen Lizenzen frei zugänglich und nachnutzbar zu machen. Als Landesrektorenkonferenz MV setzen wir uns dafür ein, Offenheit mit der Wahrung der Souveränität der Forschenden über Strukturen und Prozesse bei der Veröffentlichung von Forschungsergebnissen in Einklang zu bringen. Mit der Strategie wurde ein wichtiger Rahmen geschaffen, um die kommenden Entwicklungen im Zuge der Open-Access-Transformation des wissenschaftlichen Publikationswesens aktiv mitzugestalten.“
Die Rektorin der Universität Rostock, Prof. Dr. Elizabeth Prommer sagte: "Open Access ist für die Universität Rostock ein wesentlicher Schritt, um eine offene Wissenschaftspraxis zu befördern. Im Sinne von Open Science schafft Open Access eine transparente und inklusive Plattform, die einen barrierefreien Einblick in unsere Forschungsergebnisse ermöglicht. Denn Wissenschaft in ihrer Vielfalt ist ein gemeinsames Gut, das allen frei zugänglich sein sollte."
Mit der Open-Access-Strategie MV wird ein Beschluss des Landtages Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt.
Die Open-Access-Strategie des Landes ist auf den Internetseiten des Wissenschaftsministeriums abrufbar unter https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/wkm/Wissenschaft/Digitalisierung/Open-Access-Strategie-MV/
Anlagen
Open-Access-Strategie_MV.pdf
(PDF, 1,49 MB)
Die Open-Access-Strategie für Wissenschaft und Forschung in Mecklenburg-Vorpommern