Moderne Lösung für die Fachkräftesicherung in der Pflege: Drese informiert sich über Springerpool in Wismar
Im Seniorenpflegeheim St. Martin in Wismar wird Personalplanung neu gedacht. Ein flexibler Springerpool federt dort Personalausfälle ab, damit die 49 Bewohnerinnen und Bewohner auch bei Engpässen durch Krankheit oder Urlaub gut versorgt und Mitarbeitende durch weniger spontane Schichteinsätze entlastet werden. Wie das Modellprojekt funktioniert, hat sich Sozialministerin Stefanie Drese heute im Rahmen ihrer Sommertour persönlich angeschaut.
„Der Fachkräftemangel spielt insbesondere in der Pflege schon jetzt eine große Rolle, auch in Mecklenburg-Vorpommern. Wir werden immer älter und auch wenn das eine schöne Nachricht ist, steigt damit auch der Pflegebedarf. Deshalb ist es so ausgesprochen wichtig, schon jetzt neue Wege auszuprobieren um Personal zu halten, zu entlasten das Berufsbild noch attraktiver zu gestalten“, erklärte Drese bei ihrem Besuch.
In der Praxis bedeute das, dass in Wismar vier Springerinnen und Springer, darunter eine Pflegefachperson und drei Pflegeassistentinnen und -assistenten, durch eine eigene Poolkoordination gesteuert werden. Die Springer werden bei Bedarf einem der acht Diakonie-Standorte zugewiesen und können dann innerhalb kürzester Zeit die Stammcrew vor Ort entlasten.
„Für die Springerinnen und Springer wird diese große Flexibilität mit einem Dienstwagen, mit äußerst klar geregelten Arbeitszeiten, mit keinen Mehrstunden und mit keinen kurzfristigen Dienständerungen honoriert“, legt Drese die Vorteile da. „Die Stammcrew hingegen kann sich sicher sein, dass krankheitsbedingte Ausfälle anderer nicht zur eigenen Mehrbelastung führen oder dass sich eine eigene Abwesenheit nicht auf die Versorgung der Bewohnenden auswirkt“, so die Ministerin weiter.
Gerade im Bereich der Pflege sei dies eine große Erleichterung. „Denn viele der Mitarbeiten scheuen sich aus diesen Gründen, sich bei Krankheit wirklich vom Dienst abzumelden oder vermeiden es, den Erholungsurlaub in Gänze zu nutzen“, weiß die Ministerin. Der Springerpool sorge also für ein besseres Arbeitsklima, für eine ausgewogene Work-Life-Balance und eine wertschätzende Bindung von qualifizierten Fachkräften.
„Darüber hinaus profitieren auch die Bewohnerinnen und Bewohner vom Springerpool, durch den gänzlich auf Zeitarbeitskräfte verzichtet werden kann. Das heißt, dass die Pflegebedürftigen stets von den gleichen Personen betreut und umsorgt werden. Also von Personen, die sie, ihre Bedürfnisse und Vorlieben kennen“, so Drese. Auch für die dementiell erkrankte Bewohnerinnen und Bewohner in den Einrichtungen sei dies eine Erleichterung.
Die Ministerin zeigte sich nach ihrem Besuch nachhaltig beeindruckt vom Wismarer Modellprojekt. „Die Arbeitswelt wird diverser, die Ansprüche an Dienstzeiten, terminliche Flexibilität und Work-Life-Balance ebenfalls. Das Wismarer Team zeigt eindrucksvoll, wie das funktionieren kann – mit spürbar besseren Arbeitsbedingungen und bei einer gleichzeitig hohen Betreuungsqualität.“