34. MeLa in Mühlengeez: Leistungsschau und Politikforum
Vom 11. Bis zum 14. September öffnet die Landwirtschaftsmesse MeLa zum34. Mal ihre Tore in Mühlengeez. Marion Zinke, Abteilungsleiterin im Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, die in diesem Jahr Minister Backhaus beim Pressegespräch im Vorfeld der Messe vertritt, lobt die Veranstaltung, die über die Grenzen des Landes hinausstrahle.
„Die MeLa wurde von einigen Enthusiasten ins Leben gerufen und ist heute die bedeutendste Fachmesse in MV. Sie war von Anfang an ein Gemeinschaftsprojekt von Messegesellschaft, Verbänden und Ministerium. Und diesem gemeinsamen Engagement ist es auch zu verdanken, dass die MeLa manche Hürde und selbst die Corona-Zeit erfolgreich gemeistert hat. Sie wird auch heute noch von der Vielfalt der Landwirtschaft einschließlich Landtechnik, der Forst und der Fischerei, dem Gartenbau sowie dem Leben im ländlichen Raum getragen. Aber es sind auch weitere wichtige Bereiche hinzugekommen, wie die Nutzung alternativer Energien. Sie ist eine Messe, die das Leben in MV, die Leistungen der Menschen auf beeindruckende Weise darstellt“, sagte sie.
Rund 900 Aussteller aus Bereichen wie Landwirtschaft, Gartenbau, Ernährung, Tourismus und ländlicher Entwicklung nehmen in diesem Jahr an der Messe teil. Die Kinder-MeLa bietet ein interaktives Angebot für junge Besucherinnen und Besucher. Es gibt unter anderem Tiere zum Anfassen, Lernstationen, Ernteaktionen und Bastelangebote. Mehr als 800 Tiere werden auf der MeLa präsentiert. Dazu zählen Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen, Geflügel und Alpakas. Und natürlich kann auch modernste Landtechnik bestaunt werden. Erneut präsentiert sich die MeLa als Raum für den Austausch zwischen Politik, Berufsstand und Verbrauer. „Wir freuen uns sehr, dass nach einigen Jahren seuchenbedingter Abwesenheit auch Schweine wieder auf der MeLa zu sehen sind“, sagte Zinke.
Hinsichtlich der Situation der Landwirte sind die bisherigen Ernteergebnisse von entscheidender Bedeutung. „Nach Einschätzung der Experten gibt es in MV starke regionale Unterschiede hinsichtlich Ertrag in den einzelnen Kulturen aber auch hinsichtlich der Qualitäten. Die Aussagen im Land reichen von katastrophal bis hin zu einer Rekordernte. Entscheidend ist, wie so oft, der Produktionsfaktor Boden und dessen Güte. Aber auch andere Einflüsse spielen bei der Betrachtung der Ergebnisse eine Rolle. Allerdings sorgt die schlechte Marktlage für Kopfzerbrechen. Selbst bei einem Ergebnis von z.B. 75 dt/ha bei einem Preis von 150 Euro/t können bei vielen Betrieben die Kosten nicht gedeckt werden, da diese in den letzten Jahren stetig gestiegen sind.“
Auch die Vorstellungen der Europäischen Kommission zur Ausgestaltung der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik (GAP) ab 2028 belasten die Landwirte, erklärt Marion Zinke. „Die Vorschläge der EU-Kommission zur Degression und Kappung der Direktzahlungen sind mit großer Sorge zu sehen. Die Betriebe in Ostdeutschland wären besonders betroffen und es besteht die Gefahr eines massiven Strukturwandels. Eine Kürzung der GAP würde MV hart treffen, denn MV ist ein Flächenland mit großen Betrieben. Für sie sind EU-Fördermittel existenziell: Rund ein Drittel des bäuerlichen Einkommens in MV stammt aus EU-Zahlungen. In MV wurden seit der Wende allein 27 Milliarden Euro durch EU-Förderungen in die Landwirtschaft und den ländlichen Raum investiert. Für MV kann erwartet werden, dass die Kappung ab 100.000 Euro 1010 Antragsteller betrifft. Die Degression von 20.000 bis 100.000 Euro betrifft 1429 Antragsteller. Von den aktuell gezahlten ca. 314 Millionen Euro würden nach dem Model dann ab 2028 nur noch ca. 151 Millionen Euro zur Zahlung gebracht werden. Das sind mehr als 50 Prozent weniger.“
Die Diskussion auf dem Bauerntag solle dazu beitragen, ein starkes Bekenntnis zur Zukunft der Landwirtschaft in MV zu erzeugen und Wege aufzeigen, wie die Notwendigkeit der Ernährungssicherung mit den Erfordernissen des Umwelt- und Klimaschutzes in Einklang gebracht werden können, so Zinke.
Anlagen
34. MeLa in Mühlengeez
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34. MeLa in Mühlengeez