Landesforst M-V ist Vorreiter im Waldmoorschutz

Nr.207/2025  | 22.08.2025  | LM  | Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt

 

Moore gehören zu den faszinierendsten und gleichzeitig sensibelsten Ökosystemen unserer Landschaft. In Mecklenburg-Vorpommern liegen rund 82.000 Hektar Waldmoore, davon etwa 20.000 Hektar im Verantwortungsbereich der Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern (LFoA).

Umwelt- und Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus erklärt: „Der Schutz und die Renaturierung dieser Flächen ist ein zentraler Beitrag zur Biodiversität, zum Wasserrückhalt in der Landschaft und zum Klimaschutz.

In den vergangenen zehn Jahren (2016–2025) hat die LFoA in 59 Projekten rund 1.200 ha Moorflächen renaturiert. Etwa zwei Drittel dieser Fläche wurden direkt durch die Landesforst umgesetzt, die übrigen in Kooperation mit Partnern wie dem Förderprogramm „chance.natur“ oder der Landgesellschaft MV“, so der Minister.

Beispiele erfolgreicher Projekte seien das Naturschutzgebiet Hinrichshagen mit 56 ha, das Projekt „Lüttwisch“ mit 22 ha sowie die Renaturierung des „Friedrichsruher Waldes“ mit einer Fläche von 24 ha.

„Die Renaturierung von Moorwäldern ist eine besonders fachliche Herausforderung. Es geht darum, die artenreiche, sensible und störanfällige Waldvegetation auf Mooren zu erhalten. Moore: Multitalente für Klima und Artenvielfalt

Intakte Moore sind echte Alleskönner: Sie speichern CO₂, halten Wasser in der Landschaft zurück, bieten seltenen Arten wie Kranichen, Sonnentau oder Moosbeeren einen Lebensraum – und wirken als natürliche Filter für Schadstoffe. Mehr Wasser in der Landschaft bedeutet gleichzeitig auch einen lokalen Kühlungseffekt an heißen Sommertagen und eine Verbesserung des Gesundheitszustands unserer Wälder.

Deshalb verfolgt die Landesforstanstalt ambitionierte Ziele: Bis 2040 sollen möglichst alle renaturierungsfähigen Waldmoore im Landeswald wiedervernässt werden“, erklärt Backhaus.

Blick in die Zukunft

Für das Jahr 2026 seien bereits vier weitere Projekte mit insgesamt 84 ha geplant. Weitere 14 Vorhaben mit knapp 400 ha befänden sich in der Vorbereitung.

„Klar ist: Moore sind ein Schlüssel zur Klimaanpassung und zum Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Jeder Hektar renaturiertes Moor ist ein Gewinn – für das Klima, die Artenvielfalt und die Stabilität unserer Wälder. Die Landesforstanstalt wird sich auch in Zukunft entschlossen für den Moorschutz einsetzen.“

Hintergrund:

Die Landesforstanstalt M-V ist die untere Forstbehörde für den Gesamtwald Mecklenburg-Vorpommers, sowie Eigentümer und Bewirtschafter von rund 193.000 Hektar Landeswald. Neben den betrieblichen Tätigkeiten, erfüllt die Landesforst M-V mit ihren rund 1.000 Mitarbeitern eine Vielzahl hoheitlicher Aufgaben, wie die Beratung und Betreuung von Privatwald, Naturschutz im Wald, Ausbildung, Waldpädagogik und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Mit ihren 29 Forstämtern und 191 Revieren ist sie der bedeutendste Ansprechpartner zum Thema Wald vor Ort.