Wissenschaftsministerin Bettina Martin wirbt auf der GAIN25 in Boston um wissenschaftlichen Nachwuchs
Wissenschaftsministerin und Präsidentin der Wissenschaftsministerkonferenz, Bettina Martin, hat an der GAIN-Jahrestagung in Boston teilgenommen. Begleitet wurde sie von der Rektorin der Universität Rostock, Prof. Dr. Elizabeth Prommer, sowie Vertretern der Universität Greifswald und des Greifswalder Alfried-Krupp-Kollegs. Bei der Jahrestagung des German Academic International Networks (GAIN) kamen in diesem Jahr mehr als 600 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft zusammen. Martin nahm dort an Podiumsdiskussionen teil und führte zahlreiche hochrangige Gespräche. Die Universitäten des Landes MV sowie das Alfried-Krupp-Kolleg haben die Karrierechancen für junge Forschende in ihren Einrichtungen auf der Talent-Messe der GAIN präsentiert.
„Die GAIN war in diesem Jahr wichtiger denn je. Das zeigte sich auch an der außergewöhnlich hohen Teilnehmendenzahl, darunter viele internationale Wissenschaftler. Die Trump-Administration setzt die Wissenschaft in den USA mit massiven Kürzungen und Einschränkungen unter erheblichen Druck und greift die Wissenschaftsfreiheit an. Das haben meine Gespräche mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vor Ort noch einmal auf erschreckende Weise gezeigt“, so Martin: Es besteht große Unsicherheit und bei vielen geht die Angst um. Diese wissenschaftsfeindlichen Entwicklungen sind absolut inakzeptabel und müssen uns auch in Deutschland große Sorgen bereiten. Wir sind auf die starke Forschung in den USA angewiesen, um die globalen Herausforderungen zu bewältigen. Deshalb ist es auch zukünftig umso wichtiger, dass wir die deutsch-amerikanischen Forschungskooperationen nicht nur aufrechterhalten, sondern ausbauen. Die aktuellen Entwicklungen sollten uns auch deshalb alarmieren, weil sie zeigen, was passiert, wenn wissenschaftsfeindliche Kräfte in politische Verantwortung gelangen.“
Die GAIN wird jährlich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Alexander-von-Humboldt-Stiftung (AvH) und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) organisiert und ist die größte deutsch-nordamerikanische Wissenschaftskonferenz. Sie ist ein zentraler Treffpunkt für den transatlantischen Austausch und dient vor allem der Information von Nachwuchswissenschaftlerinnen und
-wissenschaftlern über Karrierechancen im deutschen Wissenschaftssystem. In diesem Jahr waren erstmals auch internationale Postdocs, die derzeit in Nordamerika forschen, explizit dazu aufgerufen, an der Tagung mitzuwirken.
„Der Wissenschaftsstandort Deutschland genießt hohes Ansehen, das haben die vielen Gespräche mit den Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern gezeigt, die ich auf der Tagung geführt habe. Ich begrüße deshalb sehr, dass die Bundesregierung das 1000-Köpfe-Plus-Programm aufgelegt hat. Damit haben wir ein Instrument an der Hand, das für exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und
-wissenschaftler, die den Weg nach Deutschland suchen, interessante Karrierewege in Deutschland fördert,“ so Martin weiter.
Auf der GAIN nahm die Präsidentin der Wissenschaftsministerkonferenz, Bettina Martin, u.a. auch an der „Politiker:innendiskussionsrunde“ teil. Neben Martin diskutierten der Staatssekretär im BMFTR, Dr. Rolf-Dieter Jungk, Ausschussmitglieder des Deutschen Bundestages sowie Falko Mohrs als GWK-Vorsitzender auf dem Panel. Martin dazu: „Die Diskussion zwischen Politik und Nachwuchswissenschaftlern hat gezeigt, dass wir die Attraktivität des Wissenschaftsstandorts Deutschland auch praktisch unterfüttern müssen, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Dafür müssen wir gemeinsam mit Bund und Ländern unsere Hausaufgaben machen. Wir brauchen verlässliche Karrierewege, eine internationale Offenheit und eine gute Forschungsinfrastruktur.
Deshalb muss die vom Bund versprochene Schnellbauinitiative schnellstmöglich kommen und finanziell so ausgestattet werden, dass Labore, Hörsäle, Büros und auch Mensen auf dem neuesten Stand sind. Wir müssen jetzt beginnen, den erheblichen Investitionsstau aufzulösen. Dazu können die Länder neben ihrem finanziellen Engagement beitragen, indem sie bürokratische Hürden im Hochschulbau abbauen und damit für eine erhöhte Bautätigkeit und damit raschen Mittelabfluss sorgen.“