Gesundheitsministerin informiert zu aktuellem EHEC-Ausbruch

Drese: Prävention schützt vor Ansteckung

Nr.228  | 04.09.2025  | SM  | Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport

Mit dem Stand 03.09.2025 wurden in Mecklenburg-Vorpommern seit Mitte August insgesamt 31 EHEC-Fälle gemeldet. Zwölf der Betroffenen haben Komplikationen in Form des HUS-Syndroms (kurz für das hämolytisch-urämische Syndrom) entwickelt, das unter anderem die Nierenfunktion beeinträchtigen kann. 19 Betroffene werden stationär behandelt. Darüber informierte Gesundheitsministerin Stefanie Drese heute und wünschte allen Betroffenen und ihren Familien eine schnelle und vollständige Genesung.

„Dass EHEC-Fälle auftreten, ist generell nicht ungewöhnlich. Allein im vergangenen Jahr haben wir im Land etwa 140 Fälle verzeichnet. Auffällig ist jedoch die derzeitige Häufung der Fälle, weshalb das Gesundheitsministerium nun auch offiziell von einem Ausbruch ausgeht“, erklärte Drese. „Diese Begrifflichkeit mag dramatisch klingen, bedeutet aber erst einmal nichts anderes, als dass die Anzahl von Personen mit einer bestimmten Infektionskrankheit innerhalb einer Region oder einem Zeitraum die erwartete Anzahl dieser Erkrankungen übersteigt“, so die Ministerin weiter.

Drese betonte, dass alle zuständigen Behörden, darunter das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS), das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF), die Gesundheitsämter und die Lebensmittelbehörden im engen Austausch stehen und akribisch nach der Ursache des Ausbruches suchen. „Das ist eine Aufgabe, die der Suche nach der Nadel im Heuhaufen ähnelt. Das Gesundheitsministerium hat deshalb proaktiv bereits in der vergangenen Woche das Robert Koch Institut (RKI) mit einbezogen.“

Die dortigen Expertinnen und Experten unterstützen seither beim Ausbruchsmanagement, bei der Befragung von Betroffenen und der Auswertung. „Mit einem äußerst umfassenden Fragebogen wird so versucht zu ermitteln, ob es Gemeinsamkeiten zwischen den Erkrankten gibt, zum Beispiel in Bezug auf die verzehrten Speisen, Kontakt mit Tieren oder Aufenthaltsorten“, erklärte Drese.

In der Zwischenzeit sei es jedoch wichtig, dass im Land besonders auf die gängigen Maßnahmen zur Hand- und Küchenhygiene geachtet wird. „Denn EHEC wird in erster Linie vom Tier auf den Menschen übertragen– und nur sekundär von Mensch zu Mensch, zum Beispiel durch Schmierinfektionen. Das heißt: Durch konsequente Hygiene lässt sich eine Ansteckung gut vermeiden“, unterstrich die Ministerin.

Besonders beim Umgang mit Lebensmitteln sei deshalb Achtsamkeit geboten. So sollten Fleischprodukte stets vollständig durchgegart und auf eine strikte Trennung von rohen und bereits gegarten Lebensmitteln geachtet werden. „Bitte achten Sie außerdem darauf, rohes Gemüse zu waschen oder zu schälen und kochen Sie zum Beispiel Rohmilch vor dem Verzehr ab“, bat Drese. Auch regelmäßiges und sorgfältiges Händewaschen – insbesondere nach Toilettengängen, vor dem Kochen und nach dem Kontakt mit Tieren – sind bei der Vermeidung von Ansteckungen von zentraler Bedeutung.

Umfangreiche Informationen zu diesen Präventionsmaßnahmen stellt das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG, ehemals BZgA) in einer übersichtlichen Handreichung unter www.infektionsschutz.de zur Verfügung. Informationen zu EHEC finden Interessierte zudem auch auf den Seiten des Gesundheitsministeriums unter http://www.regierung-mv.de/Landesregierung/sm/gesundheit/Informationen-zu-EHEC/. Das LAGuS veröffentlicht zudem im regelmäßigen Abstand die neusten Fallzahlen unter https://www.lagus.mv-regierung.de/.

Drese: „Wenn Hygienemaßnahmen befolgt werden, ist die allgemeine Gefahr einer Ansteckung gering. Wir nehmen die Situation natürlich trotzdem ernst und arbeiten weiterhin vertrauensvoll und eng mit allen beteiligten Akteuren zusammen, informieren und klären auf.“