Friedrich-Lisch-Denkmalpreis 2025 für Verein Dorfkirchen in Not
Kulturministerin Martin übergibt hat in Penkun Landesdenkmalpreise verliehen
Am bundesweiten Tag des offenen Denkmals hat Kulturministerin Bettina Martin im Rittersaal des Schlosses Penkun die Landesdenkmalpreise verliehen. Diesjähriger Preisträger des Friedrich-Lisch-Denkmalpreis 2025 ist der Stralsunder Verein Dorfkirchen in Not in Mecklenburg und Vorpommern e.V. Den mit 4.000 Euro dotierten Preis erhielt der Verein für sein langjähriges, großes ehrenamtliches Engagement für die vielen Dorfkirchen im Land. Den DENK MAL! Preis für Kinder und Jugendliche 2025 erhielt die Junge Gemeinde Loitz. Die lobende Erwähnung ging an die Evangelische Kirchgemeinde Kemnitz-Hanshagen.
Der Friedrich-Lisch-Denkmalpreis wird seit 2008 durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern vergeben. Geehrt werden vorbildliche Leistungen zur Rettung und zur Erhaltung von Bau- und Kunstdenkmalen oder von archäologischen Denkmalen in Mecklenburg-Vorpommern sowie besondere Verdienste um den Denkmalschutz.
Neben der feierlichen Preisverleihung fand auf dem Gelände des Schlosses in Penkun auch die öffentliche Eröffnungsfeier zum landesweiten Angebot im Rahmen des bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“ mit einem bunten Angebot für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger statt. An der Veranstaltung nahmen auch die gastgebende Bürgermeisterin Penkuns Antje Zibell, der Landrat von Vorpommern-Greifswald Michael Sack und Dr. Rosemarie Wilcken für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz teil.
Martin betonte die große kulturelle Bedeutung der Denkmallandschaft für Mecklenburg-Vorpommern: „Mecklenburg-Vorpommern ist so reich an Denkmalen und historischen Zeugen – von den Bauwerken bis zu den unzähligen Bodendenkmalen. Sie alle sind Teil unserer Geschichte und unserer kulturellen Identität. Es ist wichtig, dass wir diese Denkmale erhalten für uns und die nachfolgenden Generationen. Dass so viele Menschen bei uns in MV ihre Zeit und ihr Herzblut in den Erhalt und die Vermittlung dieser wertvollen Kulturschätze investieren, kann nicht hoch genug geschätzt werden. Die Landesdenkmalpreise sind ein Zeichen des Dankes und der Wertschätzung für dieses wichtige Engagement, von dem wir als Gesellschaft enorm profitieren.“
In diesem Jahr drehten sich alle drei Preisvergaben um Kirchenbauten und Kirchengemeinden in Mecklenburg-Vorpommern, die auch für den Denkmalschutz eine wichtige Rolle in unserem Bundesland spielen, wie Ministerin Martin in ihrem Grußwort betonte:
„Die vielen kleinen Dorfkirchen in unserem Bundesland sind mehr als Orte des Glaubens: Sie sind Ortsmarke, Erkennungszeichen und sie sind wichtig Orte der Begegnung. Gemeinden und ehrenamtlich Engagierte bieten Kulturveranstaltungen, Lesungen, einen Mittelpunkt für das soziale Leben. Einher geht dieses Engagement auch mit einer großen Begeisterung für die historische Bausubstanz und für die kunst- und religionsgeschichtlichen Schätze, die sich hinter Kirchenmauern im ganzen Land finden lassen“, so Martin. „Damit leisten die kirchlichen Träger auch im Bereich Denkmalschutz in unserem Bundesland einen großen Beitrag. Die Zivilgesellschaft ist eine tragende Säule für den Denkmalschutz, ohne sie geht es nicht! Aber auch als Land engagieren wir uns: Mit der Unterschrift unter die neue Patronatsvereinbarung mit der Nordkirche haben wir garantiert, bis 2029 weiterhin jährlich mehr als 3,5 Millionen Euro für die Sanierung ehemals patronatsunterstellter Kirchengebäude bereitzustellen.“
Die Preisträgerinnen und Preisträger
Friedrich-Lisch-Denkmalpreis 2025
Der mit 4.000 Euro dotierte Friedrich-Lisch-Denkmalpreis 2025 wurde an den Verein Dorfkirchen in Not in Mecklenburg und Vorpommern e.V. verliehen. Vorstandsvorsitzender Jens Amelung nahm den Preis von Kulturministerin Martin entgegen.
„Der Verein Dorfkirchen in Not in Mecklenburg und Vorpommern e. V. ist seit nun über 30 Jahren eine Stimme, der es gelingt, die Begeisterung der Menschen für ihre Kirchen und Kapellen auch in der Breite in die Gesellschaft zu tragen – und auch in die Politik“, so Martin in ihrer Laudatio:
„Aber der Verein ist noch viel, viel mehr als ein Botschafter für dieses Kulturgut. Er ist direkter Ansprechpartner für Kirchenvereine und Gemeinden, er leistet Netzwerkarbeit und fördert den Erfahrungsaustausch zwischen Menschen aus unterschiedlichen Landesteilen, die sich um ihre Kirche vor Ort bemühen. Und nicht zuletzt: Der Verein leistet direkte finanzielle Hilfe für Gemeinden, ruft zu Spenden auf und unterstützt Sanierungsprojekte kleiner Dorfkirchen. Seit 1994 hat der Verein mehr als 2,1 Millionen Euro an Spenden eingeworben und damit den Erhalt von über 200 Dorfkirchen unterstützt.“
DENK MAL! Preis für Kinder und Jugendliche 2025
Den DENK MAL! Preis für Kinder und Jugendliche 2025 erhielt die Junge Gemeinde Loitz. Der Preis ist mit 700 Euro dotiert.
Unterstützt von Filmemacher Prof. Jens Becker begleiteten sieben Jugendliche die Restaurierung der mehr als 400 Jahre alten Wappentafeln in der Kirche mit einem Filmprojekt.
Entstanden ist ein rund 20 Minuten langer Film, der zur Enthüllung der Tafeln präsentiert wurde und heute über einen QR-Code neben diesen in der Kirche abrufbar ist.
„Mit diesem beeindruckenden Medienprojekt hat die Junge Gemeinde Loitz beispielhaft gezeigt, wie man Geschichte spannend macht, wie man jungen Menschen Lokalgeschichte vermittelt und ihnen dabei auch die Möglichkeit gibt, ihre eigenen Talente und Leidenschaften zu entdecken. Medienbildung, Geschichtsforschung, das direkte Erfahren des spannenden Berufs des Restaurators und vergessen wir nicht: auch Dramaturgie, Kamera, Schauspiel und Schnitt gehören dazu“, lobte Kulturministerin Martin bei der Preisübergabe.
Lobende Erwähnung 2025
Die mit 300 Euro dotierte lobende Erwähnung des Denkmalpreises erhielt in diesem Jahr die Evangelische Kirchgemeinde Kemnitz-Hanshagen.
Über 15 Jahre lang hatte die Gemeinde die Schlosskapelle Ludwigsburg bis in das Jahr 2024 hinein umfassend saniert und dabei zu einem beliebten Veranstaltungsort gemacht. Auch die Restaurierung zweier Gemälde aus der Epoche der Romantik, die Friedrich August von Klinkowström zugeschrieben werden, gehörte dazu.
„Dieser Verdienst gebührt denjenigen, die über 15 Jahre gemeinsam vor keiner Herausforderung zurückgeschreckt sind, nie die Flinte ins Korn geworfen haben und auch immer wieder Fördermöglichkeiten und Unterstützerinnen und Unterstützer gefunden haben“, so Ministerin Martin: „Hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kirchgemeinde und auch die vielen Gemeindemitglieder, die ehrenamtlich unterstützt, geholfen und für das Vorhaben geworben haben. Und die nun auch in den kommenden Jahren dafür sorgen, dass dieses wunderschöne Denkmal nicht einfach nur dasteht, sondern dass es aktiv genutzt wird.“
Anlagen
Denkmalpreise2025EWKMMV.R.Gerlach-March.jpg
(JPG, 2 MB)
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Bildunterschrift:
Die Denkmalpreise des Landes wurden am Sonntag im Schloss Punkun durch Kulturministerin Bettina Martin verliehen.