Fachkraftquote in Kitas mit einem Spitzenwert
Oldenburg: Zusammensetzung des pädagogischen Personals in den Kitas ist ein großer Gewinn
Mecklenburg-Vorpommern weist seit jeher eine hohe Fachkraftquote in Kitas auf. „Der Anteil der pädagogischen Fachkräfte liegt bei 95,45 Prozent. Das ist ein Spitzenwert im bundesweiten Vergleich“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg anlässlich der Veröffentlichung des Ländermonitorings 2025 der Bertelsmann-Stiftung. Außerdem hat sich der Anteil der Erzieherinnen und Erzieher am Kita-Personal durch neue Berufsbilder und Ausbildungswege geändert.
„Uns ist es gelungen, das Qualifikationsniveau des gesamten pädagogischen Personals zu steigern und zu spezialisieren. Mehr junge Menschen absolvieren ihre Ausbildung an Hochschulen. Allein die Zahl der staatlich anerkannten Kindheitspädagoginnen und Kindheitspädagogen mit Hochschulabschluss hat sich seit 2014 nahezu verdreifacht. Außerdem bilden wir verstärkt Fachkräfte in den pädagogischen Berufen aus. Der Anteil des Personals, das sich in der Ausbildung befindet, ist um 2,8 Prozentpunkte gestiegen“, so die Bildungsministerin weiter. Laut der jüngsten Ausbildungsplatzplanung bildet Mecklenburg-Vorpommern das pädagogische Personal bedarfsgerecht und sogar mit leichtem Überhang aus.
Auch der Anteil der Absolventinnen und Absolventen, die den Abschluss der Heilerzieherin bzw. des Heilerziehers erreicht haben, hat sich erhöht. Dieser Abschluss ist dem der Erzieherin bzw. des Erziehers gleichwertig. „Absolventinnen und Absolventen in den Heilberufen tragen dazu bei, dass die Inklusion und Integration in den Kitas vorangebracht werden. Die vielfältige Zusammensetzung des pädagogischen Personals in den Kitas ist ein großer Gewinn. Mit multiprofessionellen Teams können wir heute viel besser auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder eingehen als früher“, erklärte Oldenburg.
Die Autorinnen und Autoren der Bertelsmann-Stiftung betonen hingegen, dass in Bremen, im Saarland und in Mecklenburg-Vorpommern der Rückgang der einschlägig qualifizierten Fachkräfte am größten sei. „Das ist falsch, wie ich schon im vergangenen Jahr erläutert habe“, sagte die Bildungsministerin. Grundlage für die Ermittlung der Fachkraft-Quote im Ländermonitoring bilden Personen, die mindestens einen fachlich einschlägigen Fachschulabschluss vorweisen. Die Gruppe der Absolventinnen und Absolventen mit einem pädagogischen Abschluss ist enger gefasst als die Personen, die nach dem KiföG als pädagogische Fachkraft gelten.
„Die Autorinnen und Autoren argumentieren mit der bundesweiten Vergleichbarkeit. Für uns bildet jedoch das Gesetz die Grundlage für unser Handeln. Die Berechnungsgrundlage der Bertelsmann-Stiftung halte ich daher für fragwürdig. Erzieherinnen und Erzieher im Hort werden gar nicht einbezogen. Bei der Berechnung der Fachkraft-Kind-Quote rechnet die Bertelsmann-Stiftung die Auszubildenden zur Erzieherin bzw. zum Erzieher für 0- bis 10-Jährige mit. Wir gehen mit der Nicht-Anrechnung im ersten und zweiten Ausbildungsjahr einen anderen Weg“, so Oldenburg weiter.
Mecklenburg-Vorpommern trägt im Ländervergleich den höchsten Finanzierungsanteil der öffentlichen Ausgaben für die Kindertagesförderung nach Ländern und Körperschaftsgruppen. „Mit 923 Millionen Euro haben Land und Kommunen im vergangenen Jahr so viele Mittel für die Bildung, Betreuung und Förderung von Kindern in der Kita aufgewendet wie nie zuvor. Bei uns erhält jedes Kind einen Kita-Platz, es gibt keine Wartelisten und die Kitas bieten eine hohe Verlässlichkeit und längere Öffnungszeiten als anderswo. Seit über fünf Jahren sind Krippe, Kindertagespflege, Kindergarten und Hort für Familien beitragsfrei. Das wird auch so bleiben“, sagte die Bildungsministerin.