Europol: Schlag gegen die Glasaal-Mafia
Behörden aus ganz Europa und darüber hinaus haben sich mit Europol zusammengetan, um gegen organisierte kriminelle Gruppen vorzugehen, die hinter dem illegalen Handel mit gefährdeten Glasaalen stehen.
Europol deckte in einer Operation, die von Oktober 2024 bis Juni 2025 lief, groß angelegte Schmuggelnetzwerke zwischen Europa und Asien auf. Die Schmuggler fälschten Fangaufzeichnungen und Empfänger für Lieferungen, um Kontrollen zu umgehen und jedes Jahr Tonnen von lebenden Aalen zu transportieren. Dieser Schwarzmarkt bedroht eine stark gefährdete Spezies.
Die Europäische Union schenkt dem Aal mit einer eigenen Verordnung zu seinem Schutz große Aufmerksamkeit.
Auch Mecklenburg-Vorpommern engagiert sich seit vielen Jahren für den Aal. Umwelt- und Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus begrüßt den Einsatz und Erfolg der europäischen Kontrollbehörden:
Seit 2009 erfolgt ein systematischer Besatz der für eine spätere Abwanderung geeigneten Gewässer in MV, der ebenso wie das Glasaal- und Blankaalmonitoring in ausgewählten Fließgewässern sowie das Gelbaal-Monitoring im Küstenmeer wesentlicher Bestandteil des Aalmanagements im Land ist. Alle diese Maßnahmen werden aus dem jeweiligen Fischereifonds und unter Kofinanzierung mit Landesmitteln finanziert sowie in Bezug auf Maßnahmen privatrechtlicher Partner höchstmöglich unterstützt. Damit erfüllt Mecklenburg-Vorpommern die Anforderungen auch im Rahmen des gesamtdeutschen als auch des paneuropäischen Aalmanagements.
„Rechnen wir 2025, das Jahr des Aals, mit hinzu, werden hierzulande seit 2009 bis zum Jahresende insgesamt mehr als 100 Tonnen Besatzaale in Binnengewässern ausgebracht worden sein. Dass sind dann etwa 30 Millionen Individuen, davon knapp 14 Millionen vorgestreckte Aale und mehr als 16 Millionen Glasaale. Bis letztes Jahr hat das Land die Gesamtausgaben von 5,16 Millionen Euro mit knapp drei Millionen Euro aus dem EU-Fischereifonds und 937 000 Euro Landesmitteln unterstützt. Fast 1,3 Millionen Euro haben Angler und Fischer als Eigenmittel aufgebracht. Hinzu kommt der Besatz in den Küstengewässern, den das Land, seit 2014 finanziert mit rund 225 000 Euro aus den Einnahmen für die Küstenangelerlaubnisse, selbst unternimmt. Das sind nochmals 2,1 Millionen Glasaale“, erläuterte Backhaus
Im Rahmen des landesspezifischen Managements gibt es deutlich sichtbare Zeichen einer Verbesserung. Basierend auf voneinander unabhängigen Erfassungsmethoden kann für den Gelbaalbestand im Küstenbereich eine positive Entwicklung der Bestandsdichte innerhalb der letzten Jahre gezeigt werden. Im Binnenbereich zeigen sich ähnlich positive Tendenzen. Im Vergleich zu den Vorjahren wurden im Jahr 2024 deutlich mehr in den Binnenbereich einwandernde Jungaale an den Monitoringstationen des Landes beobachtet. Ebenso deutet die gestiegene Abwanderung beim Blankaalmonitoring im Jahr 2024 auf eine positive Entwicklung des Aalbestands hin. Eine nachhaltige Steigerung der Blankaalabwanderung wird aufgrund der langen Wachstumsphase der Aale von 10-20 Jahren bis zur Abwanderung aus dem Binnenbereich nach Prognosen der Landesforschung etwa ab dem Ende dieser Dekade erreicht. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Wirksamkeit der in Mecklenburg-Vorpommern getroffenen Managementmaßnahmen.
Informationen zur Aktion von Europol: