Backhaus: Landgestüt Redefin wird nicht verkauft!
Minister Dr. Till Backhaus stellte heute im Rahmen der Landtagssitzungen von Mecklenburg-Vorpommern klar: Das Landgestüt Redefin wird nicht verkauft. Niemand stellt die Bedeutung dieses kulturhistorisch einzigartigen Ensembles infrage. Das Land bleibt Eigentümer und steht fest zu seiner Verantwortung für den Standort, der auf vier zentralen Säulen ruht:
Hengsthaltung , Reit- und Fahrschule, Ausbildung und kulturelle Veranstaltungen. Sie machen Redefin zu einem lebendigen Zentrum der Pferdezucht, des Sports, der Bildung und der Kultur in Mecklenburg-Vorpommern.
„Ich habe Verständnis, wenn sich die Menschen um den Weiterbestand des Gestüts sorgen. Aber ich finde es verwerflich, wenn bewusst auf Fehlinterpretationen aufgesprungen wird, um politisch Stimmung zu machen“, sagte Backhaus. „Noch einmal ganz deutlich: Das Landgestüt Redefin wird nicht verkauft.“
Tradition bewahren, Zukunft gestalten
Das Landgestüt Redefin zählt zu den bedeutendsten historischen Anlagen Mecklenburg-Vorpommerns und zieht jährlich rund 100.000 Gäste an. Große Publikumserfolge wie die LebensArt-Ausstellung (20.000 Besucherinnen und Besucher), das Picknick-Pferde-Sinfoniekonzert, der Redefiner Kindertag, die Landesmeisterschaften und die traditionellen Hengstparaden zeigen, wie fest das Gestüt in der Gesellschaft verankert ist und welche Strahlkraft es über die Landesgrenzen hinaus besitzt.
Am Standort arbeiten derzeit 30 Beschäftigte und 12 Auszubildende. Mit einem jährlichen Umsatz von rund 1,2 Millionen Euro an eigenen Einnahmen leistet das Gestüt bereits heute einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung seiner Aufgaben.
Für den Doppelhaushalt 2026/2027 sind darüber hinaus 3,7 Millionen Euro Landesmittel vorgesehen, um die Infrastruktur, den Ausbildungsbetrieb und den Erhalt des denkmalgeschützten Ensembles weiter zu sichern.
„Das Land bekennt sich klar zu Redefin“, sagte Backhaus. „Aber ein ‚Weiter so‘ kann es nicht geben. Wir alle – parteiübergreifend – wissen, dass es tragfähige Lösungen braucht, um die Zukunft des Gestüts langfristig zu sichern. Es geht nicht darum, etwas zu beenden, sondern etwas zu erhalten und weiterzuentwickeln – mit wirtschaftlicher Vernunft und Verantwortungsbewusstsein.“
Interessenbekundungsverfahren dient als Marktanalyse
Um die besten Ideen für eine nachhaltige Zukunft zu finden, hat das Land ein öffentliches Interessenbekundungsverfahren gestartet. Dieses Verfahren ist keine Privatisierung, sondern als Marktanalyse zu verstehen: Es soll aufzeigen, welche innovativen Konzepte und Partnerschaften geeignet sind, die Wirtschaftlichkeit zu verbessern und gleichzeitig die öffentlichen Aufgaben des Gestüts zu sichern. Dazu gehören die Fortführung der Hengsthaltung, der Reit- und Fahrausbildung, die Lehrlingsausbildung und der Ausbau kultureller sowie touristischer Angebote.
„Redefin ist ein lebendiger Ort der Begegnung für Züchter, Sportler, Familien und Kulturinteressierte. Wir wollen das touristische Angebot weiterentwickeln, neue Zielgruppen gewinnen und die Verweildauer der Gäste erhöhen“, so Backhaus weiter. „Das ist aktive Zukunftsgestaltung – kein Ausverkauf.“
AfD-Antrag trägt nichts zur Lösung bei
Der von der AfD eingebrachte Antrag „Tradition mit Zukunft – Landgestüt Redefin erhalten“ greift zu kurz. Alle darin erhobenen Forderungen – vom Erhalt über die Kernaufgaben bis zur Finanzierung – sind längst Bestandteil des bestehenden Zukunftskonzepts. Der Antrag dient daher nicht der Sache, sondern schürt unbegründete Ängste.
„Wer behauptet, das Land wolle Redefin verkaufen, sagt bewusst die Unwahrheit“, stellte Backhaus abschließend klar. „Unser Ziel ist klar: Redefin soll ein Ort bleiben, an dem Pferdezucht, Ausbildung, Kultur, Tourismus und Tradition in die Zukunft geführt werden.“