Ausstellung erinnert an Friedliche Revolution 1989
Waren (Müritz) als Mahnung für Demokratie und Freiheit
Am heutigen Donnerstag (16.10.2025) wird in Waren (Müritz) die Freiluftausstellung zur Friedlichen Revolution 1989 in Mecklenburg und Vorpommern eröffnet. Sie erinnert an die mutigen Bürgerinnen und Bürger, die im Herbst 1989 auch in den Städten und Gemeinden des heutigen Mecklenburg-Vorpommerns für Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit auf die Straße gingen.
Einen besonderen Platz nimmt dabei das Ereignis vom 16. Oktober 1989 ein: In den Abendstunden zogen rund 400 Frauen und Männer schweigend und mit Kerzen durch die Warener Innenstadt – von der Georgenkirche über den Marktplatz bis zur Marienkirche. Diese Demonstration gilt als ein zentraler Meilenstein der Friedlichen Revolution im Norden.
„Die Friedliche Revolution war ein Akt der Zivilcourage und des Freiheitswillens. Menschen wie jene, die hier in Waren im Oktober 1989 schweigend mit Kerzen durch die Straßen gingen, haben Geschichte geschrieben. Mit der neuen Freiluftausstellung schaffen wir einen Ort, an dem dieses Engagement sichtbar bleibt und an dem wir uns immer wieder bewusst machen können, dass Freiheit, Demokratie und Mitbestimmung keine Selbstverständlichkeiten sind“, sagte Bettina Martin, Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten.
Die neue Ausstellung führt an sechs Stationen durch die Stadt – vom Hafen über die Georgen- und Marienkirche bis zum Neuen Markt, zur Feldstraße und zum Mühlenberg. Sie macht die Ereignisse, die Menschen und die gesellschaftlichen Umbrüche des Herbstes 1989 im Norden auf anschauliche Weise erfahrbar und richtet sich gleichermaßen an Einheimische, Schülerinnen und Schüler sowie Gäste der Region.
Die Ausstellung wurde mit 100.000 Euro aus dem ehemaligen Vermögen der Partei- und Massenorganisationen (sogenannten "PMO-Mittel") finanziert, kuriert hat sie Dr. Sandra Pingel-Schliemann gemeinsam mit dem Grafikbüro Designmühle Grevesmühlen. Die Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern und der Stadt Waren (Müritz).
„Erinnerung ist immer auch Bildungsarbeit. Die Ausstellung will insbesondere jüngere Generationen ansprechen und zeigen, dass demokratisches Handeln im Alltag beginnt – mit Mut, Verantwortung und Zusammenhalt. Historisch-politische Bildung bedeutet, aus der Vergangenheit für die Gegenwart zu lernen“, betonte Jochen Schmidt, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern.
Mit Beschluss der Landesregierung und des Landtags wurde Waren (Müritz) 2018 zum zentralen Gedächtnisort für die Friedliche Revolution 1989 in Mecklenburg-Vorpommern bestimmt. Neben der Errichtung eines Erinnerungszeichens an der Georgenkirche und der Gestaltung der Webseite www.mv1989.de gehören auch die Erarbeitung einer Ausstellung sowie eine jährliche Gedenkveranstaltung zu diesem Konzept. Das zentrale Erinnerungszeichen, eine begehbare Installation der Künstler Dagmar Korintenberg und Wolf Kipper, wurde bereits 2020 eingeweiht. Nun folgt mit der Freiluftausstellung der finale Baustein des Erinnerungskonzepts.