Zukunft des Ehrenamtes: Drese stellt auf Fachtag neue Engagementstrategie vor
Die Eckpunkte der neuen Engagementstrategie des Landes stellte Sozialministerin Stefanie Drese jüngst auf dem Fachtag des Seniorenrings MV zur Zukunft des Ehrenamtes vor. Ziel der Strategie ist es, freiwilliges Engagement im Land sichtbarer, zugänglicher und attraktiver zu gestalten, erklärte die Ministerin vor den rund 60 Gästen.
„In Zeiten, in denen gesellschaftliche Fliehkräfte zunehmen, spielt das Ehrenamt eine besonders große Rolle. Denn auf die Frage: Was hält uns zusammen? lautet die Antwort oft: Das gemeinsame Sporttreiben im Verein. Die engagierten Nachbarn, die älteren Menschen beim Einkaufen helfen. Mitmachangebote für Kinder und Jugendliche, der Heimatverein oder das Dorffest “, erklärte Drese.
Die Ministerin würdigte in diesem Zuge das vielfältige Engagement in Mecklenburg-Vorpommern und die vielen Menschen, die sich bereits freiwillig engagieren. „Sie alle stehen jedoch auch vor größer werdenden Herausforderungen, allem voran bei der Mitgliedergewinnung. Denn vor allem kleine Vereine leben vom Ehrenamt“, hob Drese hervor. Das zeige auch der im April 2025 veröffentlichte Ehrenamtsmonitor II der Ehrenamtsstiftung MV. Demnach sind rund 72 Prozent der Engagierten in Vereinen aktiv, die weniger als 50 Mitglieder haben.
„Damit das Ehrenamt auch in Zukunft stark bleibt, müssen wir als Land die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen und stetig weiter verbessern. Genau das tun wir mit der neuen Engagementstrategie“, so die Ministerin weiter. Diese schaffe erstmals ein verbindliches, strategisches Fundament zur Förderung des Ehrenamts und sei in intensiver Zusammenarbeit mit zahlreichen zivilgesellschaftlichen Partnern, Kommunen und Verbänden. „Diese Vielfalt war uns wichtig, weil Engagement überall im Land stattfindet – in großen Städten, in kleinen Dörfern, in Vereinen, Initiativen und Projekten“, unterstrich die Ministerin.
Entstanden sei so eine Strategie, die in sieben Handlungsfeldern auf die Herausforderungen und Chancen des Engagements im Land eingehen. Diese beschäftigen sich zum Beispiel mit einer öffentlichkeitswirksamen Ansprache von Interessierten und Engagierten, einer angepassten Förderpolitik, dem Bürokratieabbau und einer stärkeren Kooperation. Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf der Stärkung zivilgesellschaftlicher Organisationen selbst. Sie sollen ermutigt werden, ihre Strukturen, Kommunikationswege und Beteiligungsformen regelmäßig zu reflektieren, um neue Engagierte leichter zu gewinnen und bestehende besser zu halten.
Im November können sich nun noch Verbände und Vereine, darunter der Landesseniorenring und der Landesseniorenbeirat zur Strategie äußern, bevor sie vom Kabinett beschlossen und dem Landtag überstellt wird. „Mit der Landesengagementstrategie läuten wir eine neue Phase des ehrenamtlichen Engagements für Mecklenburg-Vorpommern ein“, zeigte Drese sich auf dem Fachtag überzeugt.