Erster Samengarten des Landes eingeweiht

Nr.277/2025  | 07.11.2025  | LM  | Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt

 

Im Forstamt Jasnitz ist heute das Landeskonzept „Erfassung, Erhaltung und nachhaltige Nutzung von Waldgenressourcen in Mecklenburg-Vorpommern“ vorgestellt und zugleich den erste Samengarten des Landes Mecklenburg-Vorpommern eingeweiht worden. Klimaschutz- und Forstminister Dr. Till Backhaus, der krankheitsbedingt nicht vor Ort sein konnte, lobt das vorgestellte Konzept, das mehr sei als eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme:

„Es ist ein Bekenntnis zum Schutz der genetischen Vielfalt unserer heimischen Wälder und damit zu ihrer Zukunftsfähigkeit. Denn genetische Vielfalt ist die Lebensversicherung unserer Wälder in Zeiten des Klimawandels. Nur wenn unsere Baum- und Straucharten über eine breite genetische Basis verfügen, können sie sich an veränderte Umweltbedingungen anpassen, widerstandsfähig bleiben und die vielfältigen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Funktionen des Waldes auch künftig erfüllen“, so Backhaus.

Mit dem heute vorgelegten Landeskonzept werde erstmals eine umfassende Grundlage geschaffen, um die Erhaltung forstlicher Genressourcen im Land strategisch, fachlich fundiert und zukunftsorientiert zu gestalten, erklärt der Minister

„Es beschreibt nicht nur den rechtlichen und wissenschaftlichen Rahmen, sondern zeigt vor allem konkrete Maßnahmen zur Sicherung und Nutzung dieser Ressourcen auf, vom Aufbau von Generhaltungsflächen über die Pflege seltener Baum- und Straucharten bis hin zur Entwicklung einer Forstgenbank und einer landeseigenen Gendatenbank. 

Ein Beispiel dafür ist der heute eingeweihte Samengarten für die Eibe im Forstamt Jasnitz. Die Eibe ist eine unserer ältesten und zugleich seltensten heimischen Baumarten, ein Symbol für Beständigkeit und Erneuerung. Mit der Anlage dieses Samengartens wird nicht nur ein wichtiger Schritt zum Erhalt ihrer genetischen Vielfalt getan, sondern auch ein sichtbares Zeichen für aktiven Artenschutz und nachhaltige Waldent­wicklung gesetzt. Die Pflanzung von über 600 Eibenklonen aus verschiedenen Regionen unseres Landes zeigt, wie praxisnah Generhaltung funktionieren kann: Hier wird genetische Vielfalt bewahrt, Saatgut für zukünftige Generationen gesichert und gleichzeitig ein Beitrag zur ökologischen Stabilität unserer Wälder geleistet. Das Konzept und der Samengarten sind Teil unserer Initiative „Unser Wald für Mecklenburg-Vorpommern“, die seit 2020 über 20 Millionen Euro in die Verbesserung des Waldzu­standes, in Wiederbewaldung, Forschung und Klimaanpassung investiert hat. Damit setzen wir ein klares Signal: Der Wald in MV ist Zukunft für Klima, Artenvielfalt und die Menschen in unserem Land. Ich wünsche mir, dass das heute veröffentlichte Konzept als Grundlage dienen möge, um unseren Wäldern die genetische Vielfalt zu erhalten, die sie stark macht und um den kommenden Generationen einen widerstandsfähigen, lebendigen und vielfältigen Wald zu hinterlassen.“