Norddeutschland als Modellregion für die Energiewende

Wissenschaft als Motor der Transformation

Nr.143/25  | 10.11.2025  | WKM  | Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten

Die fünf norddeutschen Länder Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein bündeln ihre Kräfte: Unter dem Titel „Norddeutschland – Modellregion zur Transformation des Energiesystems“ diskutierten heute (10. November) Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft im Berliner Auditorium Friedrichstraße, wie der Norden zum Vorreiter einer klimaneutralen und sicheren Energieversorgung werden kann.

 

Die Tagung, die im Rahmen des Vorsitzjahres Schleswig-Holsteins in der Norddeutschen Wissenschaftsministerkonferenz (NWMK) stattfindet, macht sichtbar, welche wissenschaftlichen und technologischen Beiträge die Hochschulen und Forschungseinrichtungen der fünf Länder bereits heute zur Energiewende leisten.


Dorit Stenke, Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein und derzeitige Vorsitzende der NWMK, betont: „Norddeutschland hat die besten Voraussetzungen, um zur Modellregion der Energiewende zu werden – mit starken Hochschulen, leistungsfähigen Forschungsnetzwerken und einer Wirtschaft, die Innovationen aufnimmt und vorantreibt.“


Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen der fachliche Austausch und die Vernetzung über Ländergrenzen hinweg. In einer Podiumsdiskussion mit den norddeutschen Wissenschaftsministerinnen und -ministern werden die Chancen und Herausforderungen einer gemeinsamen Transformationsstrategie erörtert. Wissenschaftliche Impulsvorträge und eine Poster-Session präsentieren aktuelle Leuchtturmprojekte: von Wasserstofftechnologien über intelligente Stromnetze bis hin zu nachhaltiger Mobilität.

 

Mit Projekten wie BlueMat, dem Norddeutschen Reallabor, TEN.efzn, CAPTN und der Forschungsfabrik Wasserstoff MV sowie neuen Forschungsinitiativen an den Hochschulen – etwa zu Wasserstofftechnologien, Wärmeversorgungssystemen und digital vernetzten Energienetzen – zeigen die norddeutschen Länder, wie breit die Energiewendeforschung im Norden aufgestellt ist. Ergänzend investieren sie in neue Forschungsinfrastrukturen, Professuren und Innovationsnetzwerke, um Wissenschaft und Wirtschaft noch enger zu verzahnen.

 

Die norddeutsche Zusammenarbeit setzt dabei ein deutliches Signal:

„Norddeutschland hat das Potenzial, als Modellregion die Energiewende in Deutschland entscheidend voranzubringen. Mit gebündelter Expertise aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik treiben wir innovative Lösungen voran, von Wasserstoff über intelligente Netze bis hin zu nachhaltiger Mobilität. Gemeinsam zeigen wir, wie Forschung, Praxis und Kooperation die Transformation des Energiesystems gestalten“, unterstreichen Björn Fecker (Bremen), Maryam Blumenthal (Hamburg), Bettina Martin (Mecklenburg-Vorpommern), Prof. Joachim Schachtner (Niedersachsen) und Guido Wendt (Schleswig-Holstein) gemeinsam.

Statements der Vertretenden der fünf norddeutschen Länder

 

Bettina Martin, Wissenschaftsministerin des Landes Mecklenburg-Vorpommern:

„Norddeutschland ist Schlüsselregion der Energiewende. Hier entstehen die Infrastrukturen für grünen Wasserstoff, hier werden Fachkräfte ausgebildet und neue Technologien erprobt. Diese Standortvorteile wollen wir ausbauen und als nationale Stärke sichtbar machen.“

 

 

Guido Wendt, Wissenschaftsstaatssekretär des Landes Schleswig-Holstein:

„Norddeutschland verfügt über eine starke Forschungs- und Innovationslandschaft, die entscheidend zum Gelingen der Energiewende beiträgt. Unser Ziel ist es, diese Zusammenarbeit strategisch weiterzuentwickeln und dauerhaft zu verankern.“

Björn Fecker, Vertreter der Senatorin für Wissenschaft des Landes Bremen:

„Entscheidend ist, dass Forschungsergebnisse schnell in die Praxis gelangen. Mit Reallaboren, Innovationsparks und Pilotprojekten schaffen wir die Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Nur durch die enge Kooperation von Wissenschaft und Unternehmen wird die Energiewende technologisch und wirtschaftlich ein Erfolg.“


Maryam Blumenthal, Wissenschaftssenatorin des Landes Hamburg:

„Die Energiewende ist eine gemeinsame Aufgabe von Bund, Ländern, Wissenschaft und Wirtschaft. Norddeutschland bringt dafür ideale Voraussetzungen mit – von Windkraft und Wasserstoffwirtschaft bis zur klimaneutralen Mobilität. Gemeinsam wollen wir Forschung, Entwicklung und Transfer noch enger verzahnen und Innovationen schneller in die Anwendung bringen und das Thema noch stärker in die Gesellschaft tragen.“

 


Prof. Joachim Schachtner, Wissenschaftsstaatssekretär des Landes Niedersachsen:

„Forschung und Innovation sind die Grundlagen für das Energiesystem der Zukunft. Wir begrüßen ausdrücklich, dass die Energieforschung in der Hightech-Agenda und im 10-Punkte-Plan des Bundes verankert ist. Als Modellregion für Innovation, exzellente Forschung, Kooperation und praxisnahe Lösungen bringt Norddeutschland seine Stärken und Kompetenzen gezielt ein, um die Transformation des Energiesystems gemeinsam mit dem Bund entscheidend voranzubringen.“

 

 

Hintergrund:

Die NWMK fördert den Austausch und die Kooperation zwischen den Wissenschaftsressorts der fünf norddeutschen Länder. Die heutige Tagung unterstreicht die Rolle Norddeutschlands als Innovationsraum für die Energiewende in Deutschland und Europa.