GAK-Förderung für die ländlichen Räume in Nordwestmecklenburg und Mecklenburgische Seenplatte

Der für ländliche Räume in Mecklenburg-Vorpommern zuständige Minister Dr. Till Backhaus übergibt in dieser Woche mehrere Zuwendungsbescheide für Vorhaben zur Entwicklung der ländlichen Raumes in den Landkreisen Nordwestmecklenburg und Mecklenburgische Seenplatte. Möglich wurden diese Zuwendungen dank der Mittel aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK). Sie betreffen den Neubau eines Dorfgemeinschaftshauses mit integrierter Feuerwehrunterkunft, die Erneuerung der Elektroanlagen einer Kita, die Schaffung einer Löschwasserentnahmestelle, den Rückbau eines Mehrzweckgebäudes und eines Bauhofes, den Wegebau sowie den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses.

„Ich freue mich, dass mit den GAK-Fördermitteln auch die Infrastrukturen für unsere Jüngsten aufgewertet und die damit verbundenen Betreuungsangebote verbessert werden. Die Kita-Förderung ist von besonderer Bedeutung für die Bevölkerung in den ländlichen Räumen. So wird eine Grundversorgungseinrichtung nicht nur erhalten, sondern auch gestärkt. Genauso wichtig ist der Neubau des Dorfgemeinschaftshauses mit integrierter Feuerwehrunterkunft. Das neue Gebäude erweitert nicht nur die räumlichen Möglichkeiten der örtlichen Feuerwehr, sondern verbessert zugleich die Infrastruktur für das dörfliche Zusammenleben. So erfüllt es mehrere Funktionen: Der abwehrende Brandschutz und die technische Hilfeleistung in der Gemeinde werden gestärkt und zugleich ein barrierefreier, moderner Raum für Schulungen, Versammlungen und Dorfgemeinschaftsveranstaltungen geschaffen. Freiwillige Feuerwehren sind das Rückgrat des Brand- und Katastrophenschutzes. Sie leisten ihre Arbeit rund um die Uhr, freiwillig und ehrenamtlich.

Aber auch die Zugänglichkeit und Befahrbarkeit von Straßen sind für das Leben und Arbeiten im ländlichen Raum von großer Bedeutung, schon allein wegen der Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit für Anlieger und Besucher. So werten neue Straßen darüber hinaus das Erscheinungsbild einer Gemeinde auf“, sagte Backhaus.

Die geförderten Projekte im Einzelnen:

1. Rückbau des Mehrzweckgebäudes „Alter Hort“ in der Gemeinde Lützow, 18. November 2025

Seit einigen Jahren steht das verfallene Gebäude leer. Da sich neben dem Objekt ein neues Hortgebäude befindet, soll nach dem Abriss entweder eine Freifläche für den Hort oder ein Gemeindezentrum entstehen. Entsprechende Planungen und Förderanträge laufen bereits. Über die ILE-Richtlinie (ILERL MV) wird das Vorhaben mit rund 218.300 Euro gefördert, was eine Gesamtinvestition in Höhe von rund 242.600 Euro ermöglicht.

2. Rückbau des Gebäudekomplexes „Bauhof“ in Lützow, 18. November 2025

Der alte, ungenutzte Bauhof, bestehend aus Garagen und Werkstatt, befindet sich direkt hinter dem Schulhof. Die Fläche soll nach dem Abriss von der Schule genutzt werden. Es ist geplant, ein grünes Klassenzimmer einzurichten. Es sollen unter anderem Bäume gepflanzt und Hochbeete errichtet werden. Auch ein Gewächshaus ist geplant. Die Gesamtinvestition liegt bei rund 133.700 Euro, die durch eine Zuwendung über die ILERL MV in Höhe von knapp 120.300 Euro gefördert wird.

3. Ausbau des Pappelweges, Gemeinde Schildetal/ OT Renzow, 18. November 2025

Der Pappelweg in Renzow ist eine unbefestigte Gemeindestraße ohne eine funktionierende Straßenentwässerung. Regelmäßig kommt es bei Starkregen auf den privaten Anwohnerflächen zu Überschwemmungen. Die Fahrbahn wird in Pflasterbauweise mit Betonrechteckpflaster neu hergestellt. Die Fahrbahnbreite beträgt 3,55 Meter im Haupt- und Nebenweg, wobei stellenweise eine Aufweitung der Fahrbahn erfolgt, um Gegenverkehr zu ermöglichen. Die Oberflächenentwässerung erfolgt zukünftig über Versickerungsmulden. Im Zuge des Straßenbaus werden die Kabel für die Lampenmaste erneuert. Die WEMAG AG plant die Verlegung eines neuen 0,4-kV-Erdstromkabels einschließlich der Erneuerung aller Hausanschlüsse und den Rückbau der vorhandenen Freileitung. Gleichzeitig wird die WEMACOM ihre Anlagen zur Breitbandversorgung ergänzen. Der Zuschuss nach der ILERL liegt bei rund 644.000 Euro, die Gesamtinvestition beträgt 715.500 Euro.

4. Neubau des Dorfgemeinschaftshauses mit integrierter Feuerwehrunterkunft, Gemeinde Rüting, 18. November 2025

Am jetzigen Gebäude, Baujahr 1959, wurden in den 1990er Jahren letztmalig Sanierungsarbeiten vorgenommen. Es befindet sich in einem maroden Zustand. Eine zeitgemäße Nutzung des Feuerwehr- und Gemeindehauses ist nicht mehr möglich. Folgende Vereine und Gruppen nutzen regelmäßig das Gemeindehaus: Seniorenclub, Jugendclub, Traditionsverein im Kirchspiel Diedrichshagen, Sportverein FSV Testorf-Upahl, Agrarprodukt e. G. Rüting (größter Arbeitgeber der Gemeinde), Niederdeutsche Theatergruppe „Die Diedrichshäger Laienspähler“, Kinder- und Jugendfeuerwehr, Kreismusikschule und der Angelverein. Die Nähe von Feuerwehr und Bürgerschaft stärkt den sozialen Zusammenhalt sowie die Kommunikation der Einwohner Rütings. Das Gebäude ist außerdem ein zentraler Treffpunkt.

Beim Neubau handelt es sich im ein eingeschossiges Gebäude mit Teilung in Fahrzeughalle und Gemeindehaus. Die unterschiedliche Nutzung der Teilgebäude wird durch die unterschiedlich benötigte Deckenhöhe auch von außen sichtbar. Ein Teil des Gebäudes wird in Stahlrahmenbauweise errichtet, der Rest als Massivbau mit Verblendmauerwerk. Geplant werden PKW-Stellplätze, auch rollstuhlgerechte Parkplätze, in der Nähe zum Haupteingang. Die Barrierefreiheit im Objekt wird durch schwellenlose, ebenerdige Zugänge sowie eine behindertengerechte WC-Anlage mit Notrufsystem erreicht. Beim Bau kommen umweltfreundlichen Baustoffe zum Einsatz. Die Materialien beziehen sich gestalterisch auf die ländliche Umgebung. Das Gebäude wird mit einer Luft-/Wärmepumpe beheizt. Darüber hinaus kommen eine PV-Anlage mit Batteriespeicher sowie energiesparende LED-Leuchten zum Einsatz. Es ist vorgesehen, bis zu 70 Prozent des jährlichen Eigenbedarfs an Strom über die PV-Anlage abzudecken.

Die Gesamtausgaben für den Bau des Gemeindehauses belaufen sich auf rund 737.200 Euro, die im Rahmen der ILERL-Förderung mit 663.400 Euro bezuschusst werden. Für den Teilbereich des Feuerwehrhauses erhielt die Gemeinde im Juni 2025 eine Sonderbedarfszuweisung in Höhe von 540.000 Euro von Innenminister Christian Pegel und Landrat Tino Schomann.

5. Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in der Gemeinde Grabowhöfe, OT Vielist, 20. November 2025

Die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Vielist verfügen über keine funktionalen Räumlichkeiten. Das bisher angemietete Objekt entspricht weder den technischen noch den sicherheitstechnischen Standards moderner Feuerwehrarbeit. Abgesehen von den baulichen Mängeln sind die Räumlichkeiten beengt. Es gibt keine Spinde und keine Duschmöglichkeiten.

Die Feuerwehr erhält ein funktionsgerechtes, modernes und zukunftssicheres Gebäude, das die Einsatzfähigkeit nachhaltig stärkt. Es entstehen zeitgemäße Arbeits- und Sozialräume, die den Kameradinnen und Kameraden angemessene Bedingungen für Ausbildung, Einsatzvorbereitung und Nachbereitung bieten. Moderne Feuerwehrfahrzeuge können angeschafft und untergestellt werden, da die neugeplante Feuerwehrfahrzeughalle eine entsprechende Größe aufweisen wird. Das Projekt steht zugleich für Wertschätzung und Anerkennung des freiwilligen Engagements der Feuerwehrleute durch die Gemeinde. Zudem sichert es das langfristige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Vielist.

Die Zuwendung aus der ILERL M-V in Höhe von rund 1,08 Millionen Euro ermöglicht die Umsetzung des Vorhabens mit einer geplanten Gesamtinvestition von rund 1,44 Millionen Euro.

6. Erneuerung der Elektroanlagen in der Kita „Gänseblümchen“ in Glasin,
   November 2025

Die Kita befindet sich im ehemaligen Grundschulgebäude der Gemeinde Glasin, das als zweigeschossiger Schultyp in Plattenbauweise 1967/68 errichtet und nach Schulschließung im Jahr 2008 für eine Kitanutzung umgebaut wurde. 2023/2024 wurden die Fenster erneuert und ein außenliegender, elektrisch betriebener Sonnenschutz installiert. Dabei wurde festgestellt, dass die Elektroanlage nicht mehr den aktuellen Sicherheits- und Nutzungsanforderungen entspricht. Während der Baumaßnahme wird die Krippe in einer mobilen Kita-Anlage untergebracht. Im Zuge der Folgeleistungen, wie Maler- und Bodenbelagsarbeiten, wird zeitgleich die Verteilerküche optimiert, es werden die Innentüren erneuert und Maßnahmen zur Verbesserung der Raumakustik vorgenommen. Die Gesamtinvestition beträgt 822.700 Euro, welche durch 740.500 Euro aus der ILERL MV bezuschusst wird.

7. Erneuerung der Löschwasserentnahmestelle Glasin, OT Warnkenhagen,
   November 2025

Im Zuge der Erstellung der Brandschutzbedarfsplanung für die Gemeinde Glasin wurden Mängel im Bereich der Löschwasserversorgung festgestellt. Es sollen zwei Löschwasserzisternen in der Dorfstraße von jeweils 100 Kubikmetern errichtet werden. Damit wird eine deutliche Verbesserung der Löschwasserversorgung geschaffen. Die ILERL-MV-Förderung liegt bei 30.000 Euro, die Gesamtinvestition wurde mit 72.500 Euro veranschlagt.