Drese würdigt Zentrum Demenz Schwerin als landesweiten Leuchtturm für Betroffene und Angehörige

Nr.319  | 15.12.2025  | SM  | Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport

Etwa 40 Prozent aller Demenzerkrankungen könnten durch die Vermeidung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes, Rauchen und Bewegungsmangel verhindert oder verzögert werden. Darauf hat Sozialministerin Stefanie Drese am Montag anlässlich des Umzuges des Zentrums Demenz Schwerin hingewiesen.

„Da es noch keine heilenden Therapien gibt, ist Prävention entscheidend“, hob Drese bei der Einweihung der neuen Räumlichkeiten im alten Augustenstift hervor.

Rund 1,6 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Demenz. Jährlich kommen etwa 300.000 neue Fälle dazu. Damit ist die Demenz eine der häufigsten altersbedingten Erkrankungen, die den Alltag der Betroffenen enorm verändern bis zum Verlust der Fähigkeit, sich selbst zu versorgen.

In Mecklenburg-Vorpommern sind nach Angabe von Drese etwa 40.000 Menschen an Demenz erkrankt. „Prognosen zufolge wird sich diese Zahl bis zum Jahr 2060 verdoppeln“, so die Ministerin weiter.

Drese betonte, dass es kein Allheilmittel gegen die kognitive Erkrankung gebe. Dabei betreffe Demenz nicht nur die Erkrankten, sondern auch die An- und Zugehörigen sowie die Gesellschaft insgesamt, denn die Krankheit stellt eine große Herausforderung für die medizinische und pflegerische Versorgung dar.

Die Arbeit des Zentrums Demenz Schwerin habe Leuchtturmcharakter für das Land. „Die Verknüpfung aus fachlicher Beratung und Begleitung sowie niedrigschwelliger Angebote für Erkrankte und ihre An- und Zugehörigen ist ein deutlicher Zugewinn“, betonte Drese. „Ob Tanzcafé, Yoga für An- und Zugehörige, Schulungen für Angehörige oder Fachpersonal – die Angebote des Zentrums unterstützen seit mittlerweile fast 20 Jahren dabei, ein Leben mit Demenz gut zu gestalten“, so Drese. Das Engagement sei beispielgebend für die Schaffung eines demenz-sensiblen Umfeldes und trage dazu bei, dass Menschen mit Demenz weniger stigmatisiert werden.

Die Ministerin wies darauf hin, dass auch in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt eine umfangreiche Expertise zu Demenz, zum Beispiel beim Landesverband der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen sowie den Universitätskliniken und Hochschulen im Land vorhanden ist. Auch in dem von der Ministerin ins Leben gerufenen „Pakt für Pflege Mecklenburg-Vorpommern“ ist die „Herausforderung Demenz“ ein eigenes Handlungsfeld.

Drese: „Durch den in der Erarbeitung befindlichen landeseigenen Demenzplan wollen wir die zur Verfügung stehenden Ressourcen noch besser bündeln und koordinieren. So können die passenden Strukturen auf- und ausgebaut werden, um die Lebensqualität von Menschen mit Demenz aber auch An- und Zugehörigen nachhaltig zu verbessern.“

 

Hintergrund:

Demenz ist kein einzelnes Krankheitsbild, sondern eine Sammelbezeichnung für verschiedene Erkrankungen des Gehirns, die mit Störungen des Kurzzeitgedächtnisses, der Konzentration, der Sprache oder der Orientierung einhergehen. Die Alzheimer-Krankheit ist mit 60-70 Prozent aller Fälle die häufigste Form der Demenz und eine unheilbare Störung des Gehirns.