Gebäude

Das Arsenal am Pfaffenteich wurde in den Jahren 1840 bis 1844 nach einem Entwurf des Hofbaumeisters Georg Friedrich Demmler und unter Mitwirkung des Architekten Hermann Willebrand errichtet. Auftraggeber war Großherzog Paul Friedrich von Mecklenburg-Schwerin. Die von ihm veranlasste Verlegung der Residenz von Ludwigslust nach Schwerin führte auch zur Rückverlegung der Garnison des Garderegiments. Das Arsenal bot nun den nötigen Platz für Militärverwaltung und -gericht, Gefängnis, Rekrutierungskommission, Schulzimmer, Übungssäle, Speiseanstalt und Stallungen. Zudem bildete das Bauwerk den Auftakt zur planmäßigen Stadterweiterung nach Westen.

Heute dominiert der lang gestreckte Putzquaderbau mit zwei Höfen die Südwestseite des Pfaffenteiches und ist insbesondere aufgrund seiner orange-roten Fassade ein Blickfang. Für den hier verwendeten Stil der "Tudor-Gotik", einer spezifisch englischen Richtung der Baukunst, die Elemente der Gotik und der Renaissance miteinander verbindet, sind vor allem die massigen Türme in der Frontmitte und an den Ecken, gekrönt von eleganten Kantentürmchen, charakteristisch. Bemerkenswert ist die Zinnenbekrönung der Traufe. Im Inneren ist das Gebäude vielfach verändert und umgebaut worden. Die originalen Pläne sind leider nicht mehr erhalten. Eine Grundinstandsetzung wurde im Oktober 2004 abgeschlossen.

Das Gebäude hat im Laufe der Zeit in verschiedenster, meist militärischer Verwendung gestanden. Es wurde als Zeughaus genutzt und als Polizeikaserne. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente es kurzzeitig als Flüchtlingsunterkunft, danach als Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei. Heute ist es Sitz des Innenministeriums.