Integrierte nachhaltige Stadtentwicklung (EFRE)
Der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) ist einer der beiden Strukturfonds der Europäischen Union für Regionen mit Entwicklungsrückstand und Strukturproblemen, um den wirtschaftlichen Aufholprozess dieser Region zu unterstützen. Ihr Ziel ist die Stärkung des wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalts, um die Lebensbedingungen in den verschiedenen europäischen Regionen durch Investitionen in zentrale Handlungsfelder zu verbessern. Ein Handlungsfeld ist die integrierte nachhaltige Stadtentwicklung.
Nachhaltige und integrierte Stadtentwicklung, EFRE-Förderperiode 2021 – 2027
Im Bereich des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung stehen Mecklenburg-Vorpommern in der Förderperiode 2021-2027 ca. 924,5 Millionen Euro zur Verfügung. Im Vergleich zur vorherigen Förderperiode erhöht sich die aus nationalen Mitteln zu erbringende Kofinanzierung von 20 Prozent auf 40 Prozent, sodass sich das Gesamtprogrammvolumen auf circa 1,54 Milliarden Euro beläuft. Die Verordnungen zur neuen Förderperiode wurden Ende Juni 2021 veröffentlicht. Das Programm EFRE Mecklenburg-Vorpommern wurde am 2. August 2022 durch die EU-Kommission genehmigt.
Die EFRE-Mittel werden schwerpunktmäßig für Investitionen in Bildung, Forschung und Innovation sowie zur Erreichung der nationalen und europäischen Energie- und Klimaziele eingesetzt.
Das EFRE-Programm umfasst die folgenden drei Ziele:
- wettbewerbsfähigeres und intelligenteres Europa durch die Förderung eines innovativen und intelligenten wirtschaftlichen Wandels
- grünerer, CO2-armer Übergang zu einer CO2-neutralen Wirtschaft
- bürgernäheres Europa durch die Förderung einer nachhaltigen und integrierten Entwicklung.
Im zweiten Ziel sollen Maßnahmen zur Verbesserung des Klimaschutzes und die Klimaanpassung durch Steigerung der Energieeffizienz und Reduzierung der Treibhausgasemissionen umgesetzt werden. Gefördert werden unter anderem die Verbesserung der Energieeffizienz in Landesliegenschaften und Gemeinbedarfseinrichtungen (unter anderem Bildungseinrichtungen) und im Hochschulbau. Für den Bereich der Gemeinbedarfseinrichtungen in Kommunen stehen 23 Millionen Euro zur Verfügung.
Das dritte Ziel umfasst die integrierte nachhaltige Stadtentwicklung. Dabei geht es neben Bildungsinfrastrukturprojekten auch um Maßnahmen zur Vermeidung von sozialer Segregation und Maßnahmen zur Förderung des kulturellen Erbes. Hierfür stehen insgesamt 104 Millionen Euro EFRE-Mittel zur Verfügung, davon 14 Millionen Euro für Landesprojekte in den Kommunen.
Für beide Ziele wird die Richtlinie voraussichtlich im II. Quartal 2024 an dieser Stelle veröffentlicht.
Integrierte nachhaltige Stadtentwicklung, EFRE-Förderperiode 2014 – 2020
Im Rahmen des Operationellen Programms für den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) stehen Mecklenburg-Vorpommern für die Förderperiode 2014-2020 rund 232 Millionen Euro für die Förderung der integrierten nachhaltigen Stadtentwicklung zur Verfügung. Mit der Förderung werden für die Mittel- und Oberzentren die folgenden Ziele verfolgt:
1) Verbesserung der dauerhaften Nutzung des Kulturerbes
2) Verbesserung der städtischen Umweltqualität
3) Verbesserung der Möglichkeiten zur Integration in Bildung, Arbeit und Gesellschaft.
Die Förderung erfolgte in einem zweistufigen Auswahlverfahren. Seit 2015 wurden 4 Projektaufrufe durchgeführt, an denen sich alle 23 Ober- und Mittelzentren beteiligt haben. Insgesamt werden voraussichtlich 102 Projekte bis Ende 2023 umgesetzt.
