Mehr als 2000 Besucher interessierten sich für Landwirtschaft und Umwelt
Ministerpräsidentin beim Tag der offenen Tür
Die Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, würdigte den Minister für Landwirtschaft und Umwelt, Dr. Till Backhaus, im Vorfeld von dessen 20-jährigem Amtsjubiläum als dienstältesten deutschen Minister, dessen großer Erfahrungsschatz in der Landwirtschafts- und Umweltpolitik heute bundesweit und auf europäischer Ebene gefragt sei.
„Dass das stark landwirtschaftlich geprägte Mecklenburg-Vorpommern heute mit hochmodernen Betrieben der Land- und Ernährungswirtschaft, mit der Ansiedelung bedeutender Investoren und Forschungseinrichtungen, mit lebendigen ländlichen Räumen und mit seiner intakten Natur und touristischen Infrastruktur sehr gut aufgestellt ist, das ist ganz wesentlich auch das Verdienst von Minister Dr. Till Backhaus“, sagte Schwesig aus Anlass des Tages der offenen Tür, zu dem das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt am Sonnabend (20. Oktober) eingeladen hatte.
Die Ministerpräsidentin dankte Backhaus für dessen unermüdliches, leidenschaftliches, zukunftsweisendes Ringen um einen Ausgleich zwischen allen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Interessen im Land.
Zum Tag der offenen Tür, für den das Ministerium nach 2007 und 2015 zum dritten Mal seine Pforten geöffnet hatte, waren mehr als 2000 Besucher gekommen – doppelt so viele wie 2015. Gut 200 Personen hatten sich bei 7 Gruppenführungen über die Geschichte des 1953 als Institut zur Ausbildung von Berufsschullehrern errichteten, denkmalgeschützten Bauwerks im Paulshöher Weg 1 sowie über die Arbeit verschiedener Fachabteilungen, nachgeordneter Bereiche und der Pressestelle des Ministeriums informiert.
Zahlreiche Besucher machten von der Gelegenheit Gebrauch, Minister Backhaus in seinen Amtsräumen zu begegnen. „Die hohe Besucherzahl unterstreicht das wachsende Interesse an den Themen unseres Hauses. Mich freut besonders, dass auch viele sehr junge Leute mit ihrem Kommen gezeigt haben, dass sie Landwirtschaft und Umwelt in den Blick nehmen“, so Backhaus.
Der Minister stellte anhand großformatiger Fotoschauen die Aufgaben seines Ministeriums sowie die Entwicklung von Landwirtschaft und Umwelt in Mecklenburg-Vorpommern seit der Wende eindrucksvoll dar und gab Interessierten Gelegenheit für Fragen und kurze persönliche Gespräche.
HINTERGRUND:
Ministerium und Landwirtschaft in Zahlen:
Im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt MV befassen sich fünf Fachabteilungen mit der Förderung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume, mit dem Naturschutz und dem Erhalt der Artenvielfalt, mit dem Wasser-, Boden- und Immissionsschutz – dazu gehört auch der Küsten- und Hochwasserschutz – sowie mit dem Tierschutz, der Tierseuchenbekämpfung, der Lebens- und Futtermittelüberwachung und der Absicherung der Fischerei im Land.
Zum Ministerium gehören 14 nachgeordnete Institutionen, darunter 4 Staatliche Ämter für Landwirtschaft und Umwelt, 2 Landesämter (LUNG; LALLF), 2 Nationalpark- und 2 Biosphäerenreservatsämter, die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei, die Fachschule für Agrarwirtschaft sowie die Landesforstanstalt, außerdem 3 Landesbetriebe, darunter das Landgestüt Redefin. Von den 1893 Mitabeitern des gesamten Geschäftsbereiches arbeiten 312 im Ministerium.
In MV gibt es aktuell knapp 5000 landwirtschaftliche Betriebe, davon rund 3200 Einzelbetriebe, knapp1000 Personengesellschaften und rund 800 Genossenschaften, die etwa je zu einem Drittel die landwirtschaftliche Nutzfläche von 1,35 Millionen Hektar bewirtschaften.
Rund 150.000 Hektar – das entspricht 11,1 Prozent – der landwirtschaftlichen Nutzfläche – werden von 944 Betrieben, das ist etwa jeder fünfte Betrieb, nach den Kriterien des ökologischen Landbaus bewirtschaftet.
Seit 1991 unterstützte die Landesregierung mehr als 1.100 einzelbetriebliche Maßnahmen mit Fördermitteln in Höhe von rund 923 Millionen Euro und ermöglichte damit Investitionen von rund 4,3 Milliarden Euro. Die Betriebe investierten die Mittel in den Bau moderner Anlagen, in die Modernisierung ihrer Technik und in die Verbesserung ihrer betrieblichen Abläufe.
Splitter vom 3. Tag der offenen Tür:
* Unter den Besuchern waren auch vormalige Studenten, die am Institut auf der Paulshöhe zu Ingenieurpädagogen und Erziehern ausgebildet worden waren. Die pensionierten Ingenieurpädagoginnen Helga Weiß und Waltraud Beier gehörten von 1965 bis 1968 einer 25-köpfigen Seminargruppe mit Teilnehmern aus ganz Deutschland an. Sie erinnern sich an „Fünfbettzimmer“ des Internats im Westtrakt des Gebäudes, an „strenge, aber gute Lehrer“, an die GST-Ausbildung im Innenhof oder an das „Schmierestehen“ beim „heimlichen Westfernsehen“ im Fernsehraum: „Es war eine intensive, schöne Zeit.“
* Der Schweriner Hartmut Daubitz verbachte Mitte der 60er-Jahre als etwa Achtjähriger wegen einer Ruhrepidemie in Schwerin drei Wochen auf der Quarantänestation, die man vorübergehend in dem Gebäude auf der Paulshöhe eingerichtet hatte.
* Der ehrenamtliche Naturschutzwart Christopher Jöst geht dem Schweriner See regelmäßig im Sommer als Freitaucher auf den Grund. Von seinen Tauchgängen bringt er immer auch säckeweise Müll mit an die Oberfläche, den er eigenhändig entsorgt. Einen Teil seiner Funde – Konservendosen, einen Kanister, gar betagten Krankenhausmüll oder Wildschweinschädelknochen – stellte er am Rande der hauseigenen Präsentation zum Schweriner See zur Schau - und appellierte so an die Achtsamkeit von Anglern und Spaziergängern.
* Rund 500 Besucher waren dem Aufruf von Ministerium und Schweriner Zoo gefolgt, Kastanien, Eicheln und Nüsse für die Tiere im Zoo zu sammeln. Die Früchte landeten kisten-, körbe- und säckeweise am Aktionsstand des Zoos. Unter den Lieferanten werden nun zwei Zooführungen – je eine für Kinder und für Zoobesucher ab 16 Jahre – verlost. Die Gewinner werden in den nächsten Tagen bekanntgegeben.