Backhaus lobt Engagement des Landesanglerverbandes
Anlässlich der 33. Landesdelegiertenkonferenz des Landesanglerverbandes am 21. Juni 2025 in Sternberg lobt der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus, die hervorragende Jugendarbeit des Verbandes:
„Ich kann das Präsidium und die Vorstände in den vielen Unterorganisationen des Verbandes nur beglückwünschen. Die Anzahl der Mitglieder hat sich entgegen dem Trend bei vielen anderen Verbänden weiter erhöht, darunter gerade die Zahl der Kinder und Jugendlichen um weitere 14 % in nur einem Jahr.
50.000 Mitglieder und einige zehntausend aktive Angler, die nicht im Verband unterwegs sind, stellen gewaltige Zahl dar.
Engagierte Menschen und Organisationen, gerade im ländlichen Raum, wo es oft besonders schwierig ist, beispielsweise junge Menschen zu erreichen und für gemeinnützige Dinge zu begeistern, sind ein wesentlicher Pfeiler gelebter Demokratie. Sehr gerne unterstütze ich daher das Projekt „ANGELNmachtSCHULE“ für Schulkinder auch für die Folgejahre – also damit das 3. Projekt dieser Art in Folge – aus Mitteln der Fischereiabgabe. Für die Jahre 2021 bis 2024 wurden dafür 144.141 Euro aufgewendet.
Es handelt es sich um ein Ganztagsangebot zur Umweltbildung und Vermittlung von Grundlagen für die Fischereischeinprüfung an Kinder unter 14 Jahren. Das Projekt verfolgt dabei konsequent die Sensibilisierung, Ausbildung und Begeisterung für den Lebensraum Wasser, die darin lebenden Organismen und vor allem das Bewusstsein für die nachhaltige Nutzung des sensiblen Ökosystems durch Angeln.
Die Umsetzung erfolgt an verschiedensten Standorten in Mecklenburg-Vorpommern und wird in der nunmehr anstehenden 3. Projektphase weiter ausgebaut. Hierzu wurden weitere Schulen und Dozenten gewonnen. Für den Unterricht werden umfangreiche Utensilien – Lehrmaterial, Dozentenordner, einfaches Angelgerät – benötigt. Das Unterrichtsmaterial muss außerdem ständig aktualisiert und weiterentwickelt werden. Ganz wichtig, wie ich finde: Das Ganztagsangebot kann mit der erfolgreich abgelegten Fischereischeinprüfung abgeschlossen werden.
Es ist beabsichtigt, dass zum Projektende 2027 das Vorhaben „ANGELN macht SCHULE“ an 50 Schulen in MV etabliert ist“, erklärt der Minister, der auch seine seine Position zum Aalmanagement bekräftigt:
„Passionierten Anglern blutet Herz, wenn aktuell weder Dorsch noch Aal im Küstenmeer gefangen werden dürfen. Ich habe im Rahmen meiner politischen Einflussmöglichkeiten versucht, auf den Bund einzuwirken. Dass ausgerechnet der Aal, wo doch das Land in den letzten 15 Jahren massive Unterstützungs- und Managementleistungen erbracht hat, zum politischen Zankapfel geworden ist, ist auch aus Sicht der Landesregierung sehr ärgerlich“, so Backhaus, der ergänzt:
„Ich habe im Gespräch mit Präsidium 2023 in Schwerin und zuletzt im September 2024 in Leezen, in mehreren öffentlichen Darstellungen und in Gesprächen der Länder mit dem BMEL zur Umsetzung des EU-Rechts deutlich gemacht: Mit mir wird es kein Fangverbot für Aal in den Binnengewässern von MV geben!“
Dagegen solle das Aalmanagement – MV ist für das Flusseinzugsgebiet Warnow/ Peene und unsere vorgelagerten Küstengewässer zuständig - konsequent fortgeführt werden. Dies schließe den Aalbesatz und dessen Begleitforschung durch die LFA ein, fährt der Minister fort:
„Dieses Jahr haben wir den Aalbesatz der Binnenfischer wie gehabt gefördert und selbstverständlich auch die Aktivitäten des LAV und der Anglervereine. Für den Besatz werden insgesamt 380.000 € ausgegeben, die das Land mit rund 290.000 EUR aus dem EMFAF, das sind mehr als 75%, unterstützt.
Von 2009 bis 2025 werden in MV mehr als 102 t Glas- und Satzaal unter Nutzung der Förderung ausgebracht worden sein. Es handelt sich dann um insgesamt fast 30 Mio. Tiere, genauer: 13.761.507 vorgestreckte Aale und 15.983.520 Glasaale, die ihre Heimat hier gefunden haben, wo der Aal schon immer fester Bestandteil in den Ökosystemen war.
Seit 2009 hat dies 5,53 Mio. € gekostet, davon rd. 1,35 Mio. € Eigenmittel der Fischer und Angler und 4,2 Mio. € Förderung, davon 3,15 Mio. € EU-Mittel.
Inzwischen zeigen sich beim Aal positive Ergebnisse aus den Begleituntersuchungen in den Küstengewässern und beim Zu- und Abwanderungsmonitoring. Dies beweist auch, dass man bei dieser sehr speziellen Fischart – mit extremen Wanderwegen in die Laichgebiete und zurück – einfach einen langen Atem braucht.
Die Länder sind sich einig in dem Bestreben, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und dies unter Einbindung der Nutzer sowie ohne Fangverbote im Binnenland. Das deutsche Aalmanagement soll bis Ende 2026 überarbeitet und der EU-Kommission zur Genehmigung vorgelegt werden; erste Schritte dazu sind bereits erfolgt.
Insofern ist es mir eine besondere Freude, dem LAV wieder einen Bewilligungsbescheid zur Förderung der diesjährigen kollektiven Aalbesatzkampagne überreichen zu können.
Der LAV investiert diesmal fast genau 80.000 €, und das Land unterstützt dies aus EMFAF mit Förderquote von 80 %, das sind knapp 45.000 €EU-Mittel und 19.200 € Landesmittel.
Somit kommen allein aus dieser Maßnahme, womit insgesamt 191 Gewässer besetzt werden, weitere 252.000 vorgestreckte Aale ins Wasser und werden sich hoffentlich prächtig entwickeln“, so Backhaus.
Im Rahmen seines Grußwortes geht der Minister noch auf weitere für die Angler und ihren Landeverband wichtige Themen ein, darunter zum Fischereirecht und zur Digitalisierung von Verfahren und Dokumenten, zu den Renaturierungsvorhaben an vom Verband gepachteten Fleißgewässern sowie zu den vom Präsidenten angekündigten gemeinnützig angelegten Vorhaben zur Barrierefreiheit von Gewässern für Anglerinnen und Angler, die vom Land im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten unterstützt werden sollen.