Die Klarwasserseen

Mecklenburg-Vorpommern verfügt über circa 1.500 Seen und 60.000 Kleingewässer. Ursprünglich waren 98 Prozent dieser Seen nährstoffarm. In Folge einer über mehrere Jahrhunderte verlaufenden Landnutzung und flächigen Begradigung der Fließgewässer sind heute 86 Prozent aller Seen in MV nährstoffreich. Innerhalb des Pommerschen Vereisungsgebietes Norddeutschlands waren sogenannte Eiszeitrelikte in nährstoffarmen Seen zu finden. Dazu zählten z. B. die Feldberger Seen, der Tollensesee, der Unterückersee (Brandenburg) und der Große Plöner See (Schleswig-Holstein). Heute sind die Feldberger Seen die letzten Refugien besonders schützenswerter Eiszeitrelikte. Dazu zählen die Ostgroppe, die Schwebgarnele und die Tiefenmaräne. Typische Bewohner nährstoffarmer Seen sind ebenfalls die vielfältigen Armleuchteralgen.

Der Breite und Schmale Luzin haben als Klarwasserseen eine herausragende Bedeutung. Bereits 1939 ist das Gebiet entlang des Schmalen Luzin einstweilig als Naturschutzgebiet ausgewiesen worden und seit 1967 gibt es eine entsprechende Verordnung. Künstliche Maßnahmen in den 1990er Jahren (z. B. Calcitfällung und Tiefenwasserbelüftung) haben dazu geführt, dass der Schmale Luzin mit seiner Tiefe von 34 m heute als einer der letzten Klarwasserseen erhalten ist. Er ist der letzte See in MV, in dem noch in 15 m Tiefe Pflanzen wachsen und somit erkennbar genügend Licht und Sauerstoff vorhanden sind.