"Wir haben das Land in schwierigen Zeiten vorangebracht"

Halbzeitbilanz der Landesregierung vorgestellt

Ministerpräsidentin Manuela SchwesigDetails anzeigen
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig

Schwesig: Haben uns den Heraus­forderungen gestellt

Schwesig: Haben uns den Heraus­forderungen gestellt

Minister­präsi­den­tin Manuela Schwe­sig und die stell­ver­tre­ten­de Minister­präsi­dentin Simone Olden­burg haben am 19. März 2024 die Halb­zeit­bi­lanz der Lan­des­re­gie­rung in Meck­len­burg-Vor­pom­mern zur Mitte der Wahl­periode vorgestellt. Wir haben in schwierigen Zeiten unser Land voran­gebracht, erklärte Minister­präsidentin Manuela Schwesig vor der Landes­presse­konferenz.

Die erste Hälfte der Wahl­periode sei stark durch inter­nationale Ereig­nisse und bundes­politische Themen geprägt gewesen. Zu Beginn der Wahl­periode habe sich das Land noch mitten in der Corona-Pandemie befunden. Der russische Angriff auf die Ukraine bedeute eine Zeiten­wende. In Deutsch­land seien dadurch die Energie­sicher­heit und die Energie­preise in den Fokus gerückt. Die wachsende Zahl an Flücht­lingen sei für Land und Kommunen mit großen Heraus­forde­rungen verbunden gewesen. Wir haben uns diesen Heraus­forde­rungen gestellt und alles dafür getan, um Mecklen­burg-Vorpom­mern so gut wie möglich durch diese Krisen zu bringen, sagte Schwesig.

Wirtschaftskraft stärken sowie Arbeitsplätze schaffen und sichern

Gleichzeitig sei es gelungen, das zu Beginn der Wahlperiode vereinbarte Regierungsprogramm Schritt für Schritt umzusetzen. Dabei habe die Landesregierung drei klare Schwerpunkte gesetzt. Wir stärken die Wirtschaftskraft unseres Landes und sorgen dafür, dass Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden, erklärte die Ministerpräsidentin. Es seien wirtschaftlich keine einfachen Zeiten. Dennoch gebe es Erfolge. Mecklenburg-Vorpommern hat letztes Jahr mit 32 Millionen Gäste­übernachtungen das zweitbeste Tourismus­ergebnis in der Geschichte des Landes erzielt. Wir haben 2022 einen neuen Außen­handels­rekord erreicht. Und auch die Zahlen für 2023 waren gut. Die maritimen Standorte im Land hätten neue Perspektiven erhalten, zum Beispiel die Werft in Rostock als Marine­arsenal. Und die Arbeits­losen­zahlen im Land seien stabil.

Die Landesregierung setze sich für gute Arbeit und faire Löhne ein. Dazu haben wir das Tariftreue­gesetz durch den Landtag gebracht. Es regelt, dass öffentliche Aufträge nur an Unternehmen vergeben werden, die ihren Beschäftigten bei der Erfüllung dieser Aufträge Tariflohn zahlen, so Schwesig. Bei den Bauern­protesten habe sich die Landes­regierung an die Seite der Landwirte gestellt, die vom Bund geplanten Kürzungen abgelehnt und eigene Vorschläge zur Zukunft der Landwirtschaft eingebracht.

Sozialer Zusammenhalt

Simone Oldenburg - Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung sowie Stellvertretende MinisterpräsidentinDetails anzeigen
Simone Oldenburg - Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung sowie Stellvertretende Ministerpräsidentin

Oldenburg: Ausbau der Bildungs­strukturen konsequent voran­getrieben

Oldenburg: Ausbau der Bildungs­strukturen konsequent voran­getrieben

Der zweite Schwer­punkt sei der soziale Zusam­men­halt. Die bei­trags­freie Kita sei beibe­halten, der bei­trags­freie Ferien­hort einge­führt worden. Wir haben über 2.400 Lehr­kräfte und weiteres Fach­perso­nal an den Schulen des Landes eingestellt und seit 2022 mehr als 700 zusätzliche Erziehe­rinnen und Erzieher für die Kitas gewonnen. Der Ausbau der Bildungs­strukturen wurde konsequent vorangetrieben. Dazu gehört, dass alle Schulstandorte im Land erhalten bleiben. Die Landesregierung hat konsequent in den Schulbau investiert. Gemeinsam mit den Kommunen haben wir uns auf weitere 400 Millionen Euro für die Sanierung und den Neubau von Schulen in den nächsten Jahren verständigt. Der Ausbau der Digitalen Landesschule wird mit dem nächsten Schuljahr abgeschlossen sein. Das ist ein bundesweit einmaliges Projekt, erklärte die stellvertretende Ministerpräsidentin Simone Oldenburg.

Ministerpräsidentin Schwesig verwies auf weitere Maßnahmen im sozialen Bereich. So müssen Auszubildende der Kranken- und Altenpflegehilfe sowie mehrerer Gesundheits­fachberufe für ihre Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern kein Schulgeld mehr bezahlen. Wir haben nach dem Azubiticket auch das Seniorenticket eingeführt. 32.000 Menschen nutzen es schon. Und wir haben sowohl die Förderung für die Ehrenamts­stiftung wie auch für den Sport erhöht, zählte die Minister­präsidentin weiter auf.

;Der 8. März als gesetzlicher Feiertag ist ein starkes Symbol und macht deutlich, dass Gleichstellung einhergeht mit mehr Lohngerechtigkeit. Dennoch bleibt der Feiertag gleichzeitig ein Kampftag für mehr Gleichstellung und den Schutz von Frauen und Mädchen vor sexualisierter Gewalt. Auf diesem Weg leistet das gleichstellungs­politische Rahmenprogramm, das gegenwärtig erarbeitet wird, einen wichtigen Beitrag. Auch der Verbraucherschutz ist ein wichtiges Handlungsfeld. Wir haben gerade in der Energiekrise erlebt, wie wichtig eine gute Beratung ist. Deshalb haben wir ihn im neuen Doppelhaushalt gestärkt. Und ich möchte auch betonen, dass uns die Zukunfts­fähigkeit des Rechts­systems am Herzen liegt und wir hier gerade im Bereich der Digitalisierung Fortschritte erzielt haben, bilanzierte Simone Oldenburg.

Klima- und Umweltschutz

Auch beim dritten Schwerpunkt, dem Klima- und Umweltschutz, gebe es Fortschritte. In einem breiten Dialog werde an einem Klimaschutzgesetz gearbeitet. Und wir tun auch schon jetzt viel für unsere Umwelt. Von den geplanten 5 Millionen neuen Bäumen sind bereits 3,5 Millionen gepflanzt, informierte Schwesig.

Das alles werde mit einer soliden Finanzpolitik verbunden. Bei den Doppelhaushalten 2022/23 und 2024/25 komme das Land ohne neue Schulden aus. Die Zusammenarbeit innerhalb der Landes­regierung und mit den Regierungs­fraktionen sei konstruktiv und ergebnis­orientiert. Besonders wichtig sei der Landesregierung der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern. Deshalb setzen wir die Reihe Landesregierung vor Ort fort und laden heute und morgen zu neun Bürgerforen im ganzen Land ein, so die Ministerpräsidentin.

Wir erleben eine Zeit, in der das soziale Gefüge, das Miteinander – das unsere Gesellschaft ja zusammenhält – jeden Tag auf die Probe gestellt wird. Deshalb ist jede einzelne Maßnahme, die die Wirtschaft stärkt, die Infrastruktur verbessert, die Bildung und den sozialen Zusammenhalt in den Mittelpunkt stellt, ein Beitrag zur Stärkung des sozialen WIR. Das ist notwendig, um miteinander einen lebenswerten Alltag zu schaffen. Daran haben wir in dieser Koalition konsequent gearbeitet und werden dies weiter tun. Weil wir mit Respekt und Achtung, aber auch mit einer großen Verlässlichkeit miteinander regieren, können wir auch diesen Respekt, diese Achtung und diese Verlässlichkeit den Menschen entgegenbringen, so Simone Oldenburg.

Die Regierungsbilanz im Video mit Gebärdensprache

Video starten: RP StK MP Halbzeitbilanz 2021 bis 2026 Video