Schwesig überreicht Bundesverdienstorden an verdienstvolle Persönlichkeiten
"Beeindruckend, wie viele Menschen sich ehrenamtlich auf ganz unterschiedlichen Feldern einbringen"
Die Ministerpräsidentin bei ihrer Begrüßung
© StK M-V
Die Ministerpräsidentin bei ihrer Begrüßung
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Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat am 25. März 2023 im Namen des Bundespräsidenten den Verdienstorden des Bundesrepublik Deutschland an verdienstvolle Persönlichkeiten des Landes überreicht: Mit dieser hohen Auszeichnung werden Menschen geehrt, die etwas ganz Besonderes, etwas Herausragendes geleistet haben, die sich ehrenamtlich, mit viel Idealismus und Einsatz einer Aufgabe widmen, die der Gemeinschaft, die uns allen zugutekommt. Auch heute zeigt sich wieder, auf wie vielen, ganz unterschiedlichen Feldern sich Menschen ehrenamtlich einbringen. Das ist wirklich beeindruckend. Das macht mich als Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern sehr stolz.
An folgende Bürgerinnen und Bürger wurde der Bundesverdienstorden verliehen:
Dr. Sigrid Maria Biffar
Frau Dr. Sigrid Maria Biffar ist eine der bedeutendsten Persönlichkeiten im Musikleben unseres Landes. Man kann sie, ohne zu übertreiben als Seele der Chormusik in Mecklenburg-Vorpommern bezeichnen
, betonte die Ministerpräsidentin. Ihre große Leistung bestehe vor allem darin, Chöre aufzubauen, anzuleiten, Auftrittsmöglichkeiten und Begegnungen mit anderen Chören zu organisieren. Die Zahnärztin, Jahrgang 1956, aus Neuenkirchen, ist Mitglied im Musikbeirat des Deutschen Chorverbandes, Kuratorin im Landesjugendchor MV, Mitglied im Landeschorausschuss des Landesmusikrates MV, Musikdirektorin, Jurorin im BMCO (Bundesmusikverband Chor und Orchester).
Sie leitet den Chor von St. Spiritus in Greifswald, wirkt im „Kammerchor der Universität Greifswald“ mit und dirigiert das junge Vocalensemble „Late Night Singers“, das nach dem erneuten Gewinn beim Landes-Chorwettbewerb zum zweiten Mal das Land Mecklenburg-Vorpommern beim Deutschen Chorwettbewerb in der „Königsdisziplin“ Kammerchöre vertritt.
Frau Dr. Biffar ist langjährige Landeschorleiterin und war maßgeblich an den großen Chortreffen in Neubrandenburg und Demmin, bei denen sich jeweils mehr als 30 Chöre mit über 1.500 Mitgliedern getroffen haben, beteiligt. Schwesig: Frau Dr. Biffar stärkt mit ihrem ehrenamtlichen Engagement das soziale Miteinander aller Altersgruppen und vor allem die musikalisch-kulturelle Weiterbildung. Dafür überreiche ich ihr heute das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Tilo Braune


Ministerpräsidentin Manuela Schwesig mit Tilo Braune
© StK M-V
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig mit Tilo Braune
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Die Möglichkeit, selbst zur Veränderung beizutragen, hat Tilo Braune während der Friedlichen Revolution und in der Wendezeit am Schopfe gepackt. Im Herbst 1989 beteiligte er sich, aktiv an der politischen Wende in seiner Heimatregion, dem heutigen Vorpommern. Als Sekretär des Vorsitzenden des Runden Tischs in Greifswald organisierte Tilo Braune die ersten freien Kommunalwahlen mit. Für Veränderungen trat er auch als Mitglied des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern und später als Mitglied des Deutschen Bundestages ein
, betonte die Ministerpräsidentin. Von 1998 bis 2002 war Braune Staatssekretär und Bevollmächtigter des Landes Mecklenburg-Vorpommern beim Bund. Auch dort hat sich Braune für die Belange Mecklenburg-Vorpommerns auf Bundesebene stark gemacht.
Im Anschluss war er unter Manfred Stolpe Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr-, Bau- und Wohnungswesen und dort zuständig für die Bereiche Bauen, Wohnen und Aufbau Ost.
Aber Veränderung wollte Braune nicht nur im Politischen. Er wollte die Gesellschaft insgesamt voranbringen, in der Wirtschaft, im Sozialen wie in der Kultur
, sagte die Regierungschefin. So wurde aus dem Eldenaer Jazz Evenings, die der Kulturliebhaber bereits als Student mit Freunden gründete, das wunderbare Jazz Festival in der Klosterruine Eldena, das Jazzliebhaber aus ganz Deutschland anzieht. Und als Vorsitzender des Tourismusverbandes Vorpommerns hat Tilo Braune von 2002 bis 2019 vor allem die positive touristische Entwicklung im ländlichen Raum und im Küstenvorland Vorpommerns geprägt.
Bekannt ist Braune, Jahrgang 1954, auch für sein Engagement als Arzt. Er arbeitete 1994 nach dem Genozid in Ruanda, während der Choleraepidemie als Arzt in den Flüchtlingslagern im heutigen Kongo. Seit November 2007 ist er Geschäftsführer der Hamburger Peter Krämer Stiftung und baute in dieser Funktion schon hunderte Schulen in Afrika. Schwesig: Für sein umfassendes Engagement ist Tilo Braune bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Heute erhält er das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für seine herausragenden Verdienste für das Zusammenwachsen der Menschen in Deutschland und Europa nach dem Fall der Mauer.
Heiko Brunner


Die Ministerpräsidentin gratuliert Heiko Brunner zum Bundesverdienstorden
© StK M-V
Die Ministerpräsidentin gratuliert Heiko Brunner zum Bundesverdienstorden
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Von der Verwaltung in die Kunst, vom Ingenieur zum Museumsleiter – das ist alles andere als ein gewöhnlicher Lebenslauf. Die Rede ist von Heiko Brunner, Jahrgang 1955 aus Schwaan. Alles begann mit einer Ausstellung über die Schwaaner Künstlerkolonie 1992 in Schwerin. Sein Interesse war geweckt und kurzerhand organisierte er Ausstellungen im Schwaaner Rathaus. Immer mehr Menschen meldeten sich mit Werken der Schwaaner Künstler, die sie als Leihgabe oder zum Kauf anboten. So entstand die Idee, einer der ältesten Malervereinigungen Norddeutschlands dauerhaft Raum zu geben. Ein Museum sollte her. Herr Brunner hat mit viel Ausdauer Unterstützer gesucht und gefunden: in der Politik, in der Verwaltung, in der Kultur. Zehn Jahre nach der ersten Ausstellung in Schwerin war das Schwaaner Kunstmuseum fertig.
Was also zunächst als Hobby begann – schließlich war Herr Brunner als gelernter Ingenieur bei der Stadt tätig – wurde zu seiner Passion und dann auch zu seiner Profession. Herr Brunner übernahm die Leitung des Museums.
Heute sei das Schwaaner Kunstmuseum eines der beliebtesten Museen im Land, ein Ort der Kultur, der Geschichte und Begegnung, ein Anziehungspunkt für Kunstliebhaber und Touristen.
Das haben wir vor allem dem Engagement von Herrn Brunner zu verdanken. Mit viel Ehrgeiz, Überzeugungskraft und ganz viel Leidenschaft für die Kultur hat er das Museum und die Schwaaner Künstlerkolonie über unsere Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht. Als er Präsident der euroart wurde, der europäischen Vereinigung der Künstlerkolonien, war das eine verdiente Auszeichnung für sein herausragendes Engagement für die länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen den einzelnen europäischen Künstlerkolonien. In seiner neuen Eigenschaft als Vizepräsident von euroart trägt er weiter zum Kunstgeschehen dieser Vereinigung in Europa bei.
Für sein unermüdliches Engagement und seinen großen Beitrag in der Entwicklung der Kunst und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern verleihe ich Herrn Brunner den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, das Verdienstkreuz am Bande
, sagte Schwesig.
Danny Buller


Ministerpräsidentin Manuela Schwesig mit Danny Buller
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Ministerpräsidentin Manuela Schwesig mit Danny Buller
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Alle würden sich an die Bilder aus dem Frühjahr 2020 erinnern, als in China und dann in immer mehr Ländern das Corona-Virus wütete. Auch wir in Mecklenburg-Vorpommern mussten Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Schulen und Kindergärten mussten schließen, Restaurants und Geschäfte, viele Menschen mussten von jetzt auf gleich ins Homeoffice wechseln. Die wohl schwierigste Entscheidung, die wir als Landesregierung treffen mussten, waren die Kontaktbeschränkungen. Im Privaten, aber vor allem in den Krankenhäusern und Pflegeheimen. Kranke und Alte mussten besonders vor dem Virus geschützt werden. Das waren lange Wochen, in denen Besuche im Pflegeheim stark eingeschränkt waren
, erinnerte die Ministerpräsidentin.
Und da sei Danny Buller, Jahrgang 1974 aus Carlow, auf eine ganz besondere Idee gekommen. Er ist Musiker und entschloss sich kurzerhand sein Mikro vor Alten- und Pflegeheimen auszupacken - auf der Wiese, im Hof oder auf dem Parkplatz. Sein Publikum schaute und schunkelte aus den Fenstern, während er mit seiner Schlagermusik für tolle Ablenkung im trüben Corona-Alltag sorgte
, so die Regierungschefin. Mehr als 58 Auftritte hat er landesweit absolviert, unentgeltlich. Die Freude der Seniorinnen und Senioren und auch der Pflegekräfte war ihm Bezahlung genug.
Musik als Türöffner, als universelle Sprache – darauf setze Herr Buller auch, wenn er mit geflüchteten Jugendlichen zusammenarbeite. „Seit 2015 engagiert sich der Musiker ehrenamtlich und musiziert mit ihnen, fördert so das Sprachverständnis und den interkulturellen Austausch. Für dieses große soziale Engagement während des Corona-Lockdowns und darüber hinaus erhält er das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Rainer Dopp
Das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhält Rainer Dopp, Jahrgang 1948 aus Schwerin. Für sein herausragendes Engagement als Vorsitzender der Länderkommission der Nationalen Stelle zur Verhütung von Folter. Das ist eine unabhängige Einrichtung, die für die Verhütung von Misshandlung und Folter im Sinne der UN-Antifolterkonvention eintritt.
Überall dort, wo Menschen mit Freiheitsentzug konfrontiert werden, wird er tätig. Herr Dopp kontrolliert Justizvollzugsanstalten, Psychiatrien, geschlossene Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Pflegeheime und macht auf Missstände aufmerksam.
Wird die Menschenwürde beachtet? Verstößt die Art der Unterbringung gegen die Verfassung, was vereinzelt immer wieder vorkommt? Aber auch: Wird den Betroffenen ausreichend Bewegung an der frischen Luft gewährleistet? Sind private Telefonate in einem geschützten Bereich möglich? Er prüft all das genau. Seit über 10 Jahren. Dieses Ehrenamt ist mit großem zeitlichen Einsatz verbunden.
Wir können uns vorstellen, dass Herrn Dopp während seiner Prüfbesuche nicht immer sofort alle Türen weit offenstehen. Aber er findet immer einen diplomatischen Weg, um zwischen Einrichtung, Betroffenen und entsprechenden Behördenstellen zu vermitteln. Der Jurist leistet einen großen Beitrag zur Verbesserung der Bedingungen von Inhaftierten oder Patienten in geschlossenen Einrichtungen.
Seit November 1990 war Herr Dopp im Justizministerium tätig, zunächst als Abteilungsleiter, dann als Staatssekretär i.V. und von 2006 bis 2011 als Staatssekretär.
Prof. Dr. Gudrun Eggers


Die Ministerpräsidentin mit Prof. Dr. Gudrun Eggers
© StK M-V
Die Ministerpräsidentin mit Prof. Dr. Gudrun Eggers
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Kinder sind unser größter Schatz. Es tut dann besonders weh, wenn Kinder leiden und uns die Hände gebunden sind, z.B., wenn Kinder plötzlich schwer krank werden
, betonte die Regierungschefin. Mehr als 2.000 Kinder unter 18 Jahren würden jährlich in Deutschland an Krebs erkranken. Eine furchtbare Diagnose für die Kinder, für ihre Eltern und Familien. Eine Diagnose, die das Leben der Familien komplett auf den Kopf stelle.
Hilfe finden viele von ihnen in der Universitätsklinik Rostock, wo Prof. Dr. Gudrun Eggers viele Jahre als Ärztin in der Kinder- und Jugendklinik, mit dem Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie, gearbeitet hat.
Sie habe hunderte krebskranke Kinder behandelt und ihre Familien durch die schwere Behandlungszeit begleitet. Viele der von ihr betreuten Familien wünschten sich darüber hinaus mehr Unterstützung.
Prof. Dr. Eggers, Jahrgang 1941 aus Rostock, hat 1992 mit Mitstreitern den „Verein zur Förderung krebskranker Kinder Rostock e.V.“ gegründet. Seit über 30 Jahren ist sie dort ehrenamtlich tätig. Der Verein begleitet Kinder und ihre Familien in der schweren Zeit der Erkrankung und schenkt ihnen Freude. Er unterstützt verschiedene Projekte, wie die Mutperlen, die Kinderbibliothek oder Musiktherapie in der Uniklinik
, lobte die Ministerpräsidentin.
Auch in ihrem Ruhestand setze sich die Ärztin unermüdlich als Vorsitzende für ihr Herzensprojekt ein, sucht Partner und Unterstützer, sammelt Spenden. Schwesig: Dank der Arbeit des Vereins ist es gelungen, den Umbau der onkologischen Kinderstation zu einer Mutter-Kind-Station zu unterstützen oder den Bau eines Spielplatzes auf dem Klinikgelände. Das wohl größte Projekt, das der Verein bisher umgesetzt hat, ist das neue Eltern-Kind-Haus.
Sie wisse aus eigener Erfahrung, wie schwer die Diagnose Krebs Familien belasten kann. Jede Unterstützung dabei ist wertvoll. Deshalb freue ich mich, dass ich Ihnen das Verdienstkreuz des Verdienstordens am Bande der Bundesrepublik Deutschland überreichen kann als Auszeichnung für Ihr herausragendes Engagement für die Belange krebskranker Kinder und ihrer Familien.
Gabriele und Peter Eymael


Die Ministerpräsidentin mit Gabriele und Peter Eymael
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Die Ministerpräsidentin mit Gabriele und Peter Eymael
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Gabriele und Peter Eymael, Jahrgang 1942 und 1939 aus Wustrow, haben die Kunstscheune in Barnstorf seit 1983 mit eigenen Mitteln zu einem Ort der kulturellen Bildung und des gesellschaftlichen Austauschs gemacht, der weit über die Grenzen Mecklenburg-Vorpommerns bekannt ist
, lobte die Ministerpräsidentin.
Schon zu DDR-Zeiten sei die Kunstscheune eine Chance für Künstlerinnen und Künstler gewesen, die ansonsten Schwierigkeiten hatten, ihre Arbeiten zu zeigen. Die Gespräche und der Austausch hier wurden getragen von Vertrauen und vom Lebensmotto des Gastgeber-Ehepaars: Freiheit des Denkens und Eintreten gegen jede Form der Unmenschlichkeit.
Auch heute würden sich Menschen aus allen Teilen Deutschlands in der Kunstscheune treffen. Regelmäßige Ausstellungen machen überwiegend norddeutsche Künstlerinnen und Künstler bekannter. Die offene und ungezwungene Atmosphäre, der Gedankenaustausch zwischen Ost und West, Künstlern und Betrachtern, wird von allen Gästen geschätzt.
Frau und Herr Eymael tragen mit ihrem Engagement zur Bewahrung des künstlerischen und kulturellen Erbes der Region bei. Dafür überreiche ich ihnen heute den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.
Dr. Friedrich-Wilhelm Hagemeyer


Ministerpräsidentin Manuela Schwesig gratuliert Dr. Friedrich-Wilhelm Hagemeyer zum Bundesverdienstorden
© StK M-V
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig gratuliert Dr. Friedrich-Wilhelm Hagemeyer zum Bundesverdienstorden
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Die Universität Greifswald ist ein Aushängeschild des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Aber keine Universität stehe für sich allein. Universitäten brauchen Netzwerke. Forschung braucht Anwendung und Sichtbarkeit. Und da kommt Dr. Friedrich-Wilhelm Hagemeyer, 1947 geboren in Vitte auf Hiddensee, ins Spiel.
Schon 2006 habe der Wahlberliner eine strategische Forschungszusammenarbeit zwischen der Siemens AG und der Universität Greifswald in die Wege geleitet. 2010 baute er den Greifswald University Club auf, der durch die Zusammenarbeit von Universität, Wirtschaftsunternehmen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen Spitzenforschung fördert und herausragende Leistungen mit dem jährlich vergebenen „Greifswald Research Award“ auszeichnet, erläuterte die Ministerpräsidentin. Das Institut für Klimaschutz-, Energie- und Mobilitätsrecht, das Herr Hagemeyer als An-Institut der Uni Greifswald mitgegründet hat, leistet wichtige Forschungsarbeit zu den rechtlichen Rahmenbedingungen der Energiewende und der Mobilitätswende.
Schwerpunktthemen seien Energie, Mobilität und Klimawandel. Da bringt Dr. Hagemeyer berufliche Erfahrungen nach Greifswald. Er war bei der Siemens AG im Bereich „Mobility“ tätig und hat sich in Brüssel als Sprecher der europäischen Bahnindustrie für eine neue, einheitliche Sicherheitstechnik eingesetzt. Das Institut für Klimaschutz-, Energie- und Mobilitätsrecht, das Herr Hagemeyer mitgegründet hat, leistet wichtige Forschungsarbeit zu den rechtlichen Rahmenbedingungen der Energiewende und der Mobilitätswende.
Mit seiner ehrenamtlichen Tätigkeit trägt Herr Hagemeyer erheblich zur Förderung der Wissenschaft und der Verknüpfung mit der Wirtschaft bei. Dafür überreiche ich Ihnen heute das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland am Bande.
Gerold Jürgens
Auch für Gerold Jürgens waren es die Wende und die damit verbundenen Umwälzungen, die seinem beruflichen Weg eine neue Richtung gaben und den Ausgangspunkt für das große gesellschaftliche Engagement bildeten, für das wir ihn heute ehren. Geboren 1951 in Hanshagen, später dann beruflich verankert in Lubmin, ist Herr Jürgens trotz neuer Möglichkeiten durch die Wiedervereinigung seiner Heimat stets treu geblieben
, hob die Ministerpräsidentin hervor. Er gründete eine Baufirma, schaffte so berufliche Perspektiven für viele seiner ehemaligen Kollegen aus dem Kernkraftwerk in Lubmin. Inzwischen hat er gemeinsam mit Partnern neun Unternehmen gegründet, mit rund 700 Mitarbeitern. Damit ist Herr Jürgens einer der größten Arbeitgeber in der Region.
Sein unternehmerisches Know-how bringt er auch als Präsident des Unternehmerverbandes Vorpommern ein. Seit über 25 Jahren setzt er sich für die wirtschaftliche Entwicklung Vorpommerns ein, sucht Kontakte zu Partnerländern, fördert den Nachwuchs
, sagte die Regierungschefin.
Mit einigen Mitstreitern gründete Herr Jürgens den Förderverein „Pommersche Heimat“, um die vorpommersche Identität, die Geschichte des Landesteils wissenschaftlich aufzuarbeiten. Als Gründungsmitglied des Lions Club in Greifswald unterstütze Herr Jürgens darüber hinaus viele caritative Projekte in der Region. Er ist Mitinitiator des „Ehrengreif von Vorpommern“ und auch des „Koeppen-Preises“ in Greifswald. Und da sein Herz auch für den Fußball schlägt, war er Gründungsmitglied und Präsident des Oberligisten Fußballclub Pommern Greifswald, der heute als Greifswalder SC spielt.
Für sein großes Engagement für die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung Vorpommerns erhält Gerold Jürgens heute das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Joachim Masuch


Die Ministerpräsidentin mit Joachim Masuch
© StK M-V
Die Ministerpräsidentin mit Joachim Masuch
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Den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland erhielt Joachim Masuch, Jahrgang 1950 aus Elmenhorst, Ortsteil Lichtenhagen. Selten kann ich jemandem zweimal gratulieren. Ich konnte Herrn Masuch bereits kurz auf der Sportlergala gratulieren, heute dafür ausführlicher. Herr Masuch hat sich für den Sport in unserem Land seit über 50 Jahren durchgehend und ehrenamtlich engagiert. Sein sportliches Engagement begann schon 1964, hier als Fußballspieler mit 14 Jahren, in der BSG Einheit Tessin.
Auch außerhalb seiner Vereinszugehörigkeit habe sich Herr Masuch engagiert, war u.a. Übungsleiter, Trainer, stellvertretender Spielkommissionsvorsitzender oder später Jugendobmann und Vorsitzender des Bezirksverbandes Nord.
Seit 1995 war er Mitglied des Vorstandes des Landesfußballverbandes MV, ab 1997 dessen Vizepräsident und 1999 wurde er dann Präsident des Landesfußballverbandes. Dieses Amt füllte der Ausgezeichnete bis 2022 aus, mit viel Engagement und Leidenschaft, aber auch mit Respekt und Freundlichkeit.
Eine der größten Herausforderungen als Präsident war eine grundlegende Struktur- und Spielklassenreform des Landesfußballverbandes und seiner Mitglieder. Unter seiner Führung wurden auch viele Projekte angestoßen, so z.B. Präventiv-Projekte mit dem Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung wie „Toleranz – gegen Gewalt im Fußball“ sowie weitere Projekte gegen Rassismus oder Diskriminierung im Amateurfußball.
Überregional war Herr Masuch im Nordostdeutschen Fußballverband seit 1997 im Vorstand bzw. Präsidium tätig, im Deutschen Fußball-Bund im Vorstand und Kommissionen mitarbeitend. In der DFB-Kommission Qualifizierung initiierte er als Leiter der AG „Staffelleiter“ die bundesweite Einführung einer erfolgreichen Qualifizierungsmaßnahme.
Rosita Mewis
Nach Herrn Brunner geht an Rosita Mewis, Jahrgang 1948, ein zweiter Verdienstorden nach Schwaan. Ich überreiche ihr heute das Verdienstkreuz am Bande für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement zur Inklusion von Menschen mit Autismus.
Vor über 30 Jahren hat der Sohn von Frau Mewis selbst die Diagnose Autismus erhalten. Das war zu einer Zeit, in der hier in Mecklenburg-Vorpommern kaum Unterstützungsangebote vorhanden waren. Autismus wurde nicht als Krankheit oder Behinderung anerkannt. Eine äußerst belastende Situation für Betroffene und ihre Familien, erläuterte die Ministerpräsidentin.
Aus ihren persönlichen Erfahrungen heraus, suchte Frau Mewis den Kontakt zu anderen Eltern mit autistischen Kindern und gründete die ersten lokalen Selbsthilfegruppen in Mecklenburg-Vorpommern. Daraus entwickelte sich dank ihres großen Engagements im Laufe der Zeit der „Regionalverband Nord Ost“ und schließlich 2009 der „Landesverband Autismus M-V e.V.“, dessen ehrenamtliche Vorsitzende Frau Mewis bis heute ist
Schwesig: Ein großes Anliegen ist es ihr, aufzuklären: über Autismus und seine verschiedenen Formen und über den Umgang mit autistischen Menschen. Oftmals werden diese von unserer Gesellschaft nämlich ausgegrenzt oder aufgrund ihres Verhaltens als „komisch“ abgetan. Und dem will der Landesverband mit seiner Arbeit entgegenwirken.
In der Regionalstelle des Verbandes finden Betroffene Beratungsmöglichkeiten. Auch die Forschung ist Frau Mewis wichtig. Sie setzt sich dafür ein, dass Psychologen und Mediziner zusammenkommen, Pädagogen und Heilerziehungspfleger weitergebildet werden. Mit gesammelten Spenden unterstützt der Landesverband Betroffene und ihre Familien.
Frau Mewis leistet einen großen Beitrag zu mehr Inklusion und sozialem Zusammenhalt in unserem Land. Ich freue mich sehr, Ihnen das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland zu überreichen.
Karin Ritthaler-Praefcke
„Für Kinder bewegen wir Welten“ ist der Wahlspruch von UNICEF und gleichzeitig der von Karin Ritthaler-Praefcke, Jahrgang 1965, bei ihrem ehrenamtlichen Einsatz. Es gibt wahrscheinlich kein Ehrenamt, bei dem man so wenig erklären muss. Wenn es um Kinder geht, sind alle einer Meinung
, hob die Ministerpräsidentin in ihrer Laudatio hervor.
Engagement für Kinder heiße allerdings nicht, dass dies einfach sei. Wer bei UNICEF eine Arbeitsgruppe leite, muss Ehrenamtliche gewinnen, koordinieren und bei der Stange halten. Es gilt, Kontakte zu Institutionen in und außerhalb der Region zu pflegen. Man muss Öffentlichkeitsarbeit machen, Spenden sammeln, im eigenen Ladenlokal präsent sein, Stände zum Tag der Kinderrechte oder anderen Projekten, die auf die Not der Kinder aufmerksam machen, besetzen oder bei einer Inspizierungsfahrt nach Malawi dabei sein. Für all das setzt sich die Greifswalderin in ihrem Ehrenamt ein
, erläuterte die Ministerpräsidentin.
Seit 2006 leitet Frau Ritthaler-Praefcke die UNICEF-Arbeitsgruppe Greifswald. Mittlerweile hat sie 20 Mitglieder und ist eine feste Institution in Greifswald. Schwesig: Ich danke ihr ganz herzlich für den Einsatz und überreiche Frau Ritthaler-Praefcke den Verdienstorden der Bundesrepublik als Würdigung ihres vorbildlichen ehrenamtlichen Engagements für das Wohl und die Rechte der Kinder.
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Die Bundesverdienstorden liegen für die Verleihung an die auszuzeichnenden Bürgerinnen und Bürger schon in den Etuis bereit
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Die Ministerpräsidentin bei ihrer Begrüßung
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Die Ministerpräsidentin mit Dr. Sigrid Maria Biffar
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Ministerpräsidentin Manuela Schwesig mit Tilo Braune
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Die Ministerpräsidentin gratuliert Heiko Brunner zum Bundesverdienstorden
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Ministerpräsidentin Manuela Schwesig mit Danny Buller
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Ministerpräsidentin Manuela Schwesig mit Rainer Dopp
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Die Ministerpräsidentin mit Prof. Dr. Gudrun Eggers
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Die Ministerpräsidentin mit Gabriele und Peter Eymael
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Ministerpräsidentin Manuela Schwesig gratuliert Dr. Friedrich-Wilhelm Hagemeyer zum Bundesverdienstorden
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Die Ministerpräsidentin gratuliert Gerold Jürgens zum Bundesverdienstorden
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Die Ministerpräsidentin mit Joachim Masuch
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Die Ministerpräsidentin mit Rosita Mewis
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Die Ministerpräsidentin mit Karin Ritthaler-Praefke
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Ministerpräsidentin Manuela Schwesig im Gespräch mit ihren Gästen
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