Exzellenzforschung in M-V: Studie zur psychischen Gesundheit von Schwangeren und Müttern vorgestellt

Nr.50/22  | 10.05.2022  | WKM  | Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten

Wirkt sich Stress in der Schwangerschaft auf das ungeborene Kind aus? Erleben Kinder den gleichen psychologischen Stress, den ihre Mütter erleben? Die Antwort laut Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Greifswald und Neubrandenburg: Ja!

In einer breit angelegten Studie konnten die Forschenden des Verbundprojekts PriVileG-M dies anhand Hormonuntersuchungen der Studienteilnehmer belegen. Dabei wiesen die Forschenden nach, dass mütterlicher Stress gravierende Auswirkungen auf die Kinder hat und mit negativen Folgen über Generationen hinweg verbunden sein kann.

„Mit Ihrer Forschung und den Lösungsansätzen haben die Projektbeteiligten einen wichtigen Beitrag geleistet – für die Medizin aber auch die Betroffenen. Die Ergebnisse der Studie sind von großer gesellschaftlicher Bedeutung und werden der noch gezielteren Unterstützung junger Mütter dienen“, betont Wissenschaftsministerin Bettina Martin die Bedeutung der Forschungsergebnisse.

Laut der Studie leiden mehr als 40 Prozent der Schwangeren in Deutschland unter mindestens einer psychischen Erkrankung - häufig unter Depressionen oder Angststörungen. Die an PriVileG-M beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler empfehlen daher eine stärkere Sensibilisierung der Beratungsstellen im Land für das Thema. Hierzu seien Qualifizierungsmaßnahmen der Mitarbeitenden vor Ort notwendig, um eine Sensibilisierung zum frühzeitigeren Erkennen Betroffener zu erreichen.

„Wir müssen mit gezielten Interventionen die Kompetenzen der Mütter stärken, damit die psychischen, physischen und kognitiven Auswirkungen auf die Kinder möglichst gering sind. Denn diese Probleme können sich ein ganzes Leben hinziehen. Oft sind Defizite in der körperlichen, sozialen und schulischen Entwicklung der Kinder sichtbar“, betont Prof. Dr. Hans-Jörgen Grabe, Leiter des Verbundprojekts und Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Greifswald.

Das Projekt PriVileG-M ist Teil des Exzellenzforschungsprogramms Mecklenburg-Vorpommern und wurde vom Land mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Mit dem Programm werden junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gefördert und ihnen wird ermöglicht, sich in interdisziplinären Teams an Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern weiter zu qualifizieren.

Im Projekt PriVileG-M arbeiteten verschiedene Kliniken und Institute der Universitätsmedizin Greifswald und der Universität Greifswald zusammen. Kooperationspartner war zudem der Fachbereich Gesundheit, Pflege, Management der Hochschule Neubrandenburg.

Alle Informationen zum Projekt finden Sie auf www.schwanger-in-vorpommern.de/.

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