Martin: Millionenförderung für Ikareum Anklam
Bundes- und Landesmittel für 3. Bauabschnitt des Lilienthal-Flight-Museums
Wissenschafts- und Kulturministerin Bettina Martin hat heute in Anklam den Förderbescheid über 2.843.800 Euro für einen Teilabschnitt des 3. Bauabschnitts des Lilienthal-Flight-Museums IKAREUM an Bürgermeister Michael Galander übergeben.
Die Mittel setzen sich aus 1.579.900 Euro Bundesmitteln aus dem Programm „Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Deutschland“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und einer Landes-Ko-Finanzierung in Höhe von 1.263.900 Euro Kulturfördermitteln zusammen. Gefördert wird damit die Errichtung einer Baukonstruktion für eine Ausstellungsfläche des Lilienthal-Flight-Museum in der Nikolaikirche Anklam.
Kulturministerin Bettina Martin betonte heute in Anklam:
„Das IKAREUM ist eines der kulturellen Großprojekte unsers Bundeslandes, auf das wir mit Stolz blicken können. Die wiederaufgebaute Nikolaikirche und das dann darin beheimatete Lilienthal-Flight-Museum werden die Stadt Anklam und ganz Vorpommern nachhaltig kulturell bereichern. Otto Lilienthal war ein Pionier der Luftfahrt und Wegbereiter für das Fliegen, wie wir es heute kennen. Er war seiner Zeit voraus, entzog sich festgezurrter Theorien und bewies mit Klugheit und Geduld der Welt, dass das Fliegen nach dem Prinzip ‚schwerer als Luft‘ möglich ist. Das Ikareum als neue Heimat des Otto Lilienthal Museums wird dieses Erbe in einer neuen Dimension würdigen und der breiten Öffentlichkeit modern und auf höchstem kulturellen Niveau präsentieren. Mein Dank gilt insbesondere der Stadt Anklam - Lilienthals Geburtsort – und dem Förderkreises Nikolaikirche Anklam e. V. für ihren langjährigen Einsatz und das Engagement um dieses Projekt, ebenso wie dem Bund für seine hohe Förderung.“
Auch der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg Heiko Miraß war bei der Übergabe mit dabei.
„Die Landesregierung hat mit ihrem klaren Bekenntnis zum „Anklamer Dreiklang“ aus Hansebad, Schulcampus und Ikareum ein deutliches Signal der Unterstützung für die Pläne zum Stadtumbau in Anklam gegeben. Der heutige Zuwendungsbescheid für das Ikareum ist ein weiterer Baustein für dieses wichtige Gesamtkonzept. Als Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg mit Dienstsitz in Anklam freue ich mich natürlich sehr über diesen wichtigen Schritt. Es ist schön zu sehen, wie die Engagierten vor Ort, sei es im Förderverein oder in der Stadtverwaltung, mit so viel Kraft dieses wichtige Projekt vorantreiben, das weit über Anklam ausstrahlt. Seien Sie sich sicher, dass ich mich auch künftig für das Ikareum einsetzen werde. Mein Ziel ist es, eines Tages auch die gläserne Kirchturmspitze mit einweihen zu dürfen“, sagte Miraß.
Otto Lilienthal wurde am 23. Mai 1848 in Anklam geboren. Er gilt als der erste Mensch, der erfolgreich und wiederholbar Gleitflüge mit einem Flugapparat (Gleitflugzeug) durchführte. Seine experimentellen Vorarbeiten und erste Flugversuche ab 1891 führten zum Konzept der Tragfläche. Er verunglückte 1896 bei einem seiner Flugversuche bei Berlin. Sein Lebenswerk und zahlreiche Flugapparate sind im Anklamer Otto Lilienthal Museum ausgestellt, das vom Bund 2001 als nationaler kultureller Gedächtnisort eingestuft wurde. In den 2000er Jahren begannen in Anklam erste Planungen für das IKAREUM – Lilienthal-Flight-Museum. In der 1945 stark zerstörten und seit den 90er Jahren teilweise wiederaufgebauten Nikolaikirche soll das Leben und Wirken Lilienthals noch umfassender präsentiert werden. Seit 2018 gehört das Projekt IKAREUM zu den drei in Anklam von der Landesregierung („Anklamer Dreiklang“) unterstützten Vorhaben, neben der bereits fertiggestellten Schwimmhalle und dem im Bau befindlichen Schulcampus.
Das Projekt Ikareum besteht insgesamt aus 5 Bauabschnitten. An der Finanzierung beteiligt sind bislang Bund, Land und Kommune. Der nun geförderte Teilabschnitt zum Einbau von mehrgeschossigen Emporen erhielt neben der heute übergebenen Förderung von Bund und Kulturministerium auch eine Förderung aus Städtebaufördermitteln des Innenministeriums in Höhe von rund 1,21 Millionen Euro.