Drug-Checking auf der Fusion

Beitrag für mehr Gesundheitsschutz und Aufklärung über die Folgen des Drogenkonsums

Nr.140  | 20.06.2025  | SM  | Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport

Im Rahmen des Fusion Festivals finden erneut Substanzanalysen von synthetischen Drogen statt. Sollten bei diesem sogenannten Drug Checking Überdosierungen oder gefährliche Beimischungen festgestellt werden, werden Warnmeldungen veröffentlicht, teilte Gesundheitsministerin Stefanie Drese am Freitag mit. Dies erfolge direkt über den Veranstalter auf dem Festivalgelände sowie auf der Website des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS, www.lagus.mv-regierung.de/).

Das Fusion Festival findet vom 25. bis zum 29. Juni auf dem Flugplatzgelände in Lärz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) statt. Die "Fusion" hat sich zu einem der größten und bekanntesten alternativen Musik- und Kulturfestivals in Europa entwickelt. Über 80.000 Fusionist:innen werden in der kommenden Woche erwartet.

Grundlage für das Drug Checking ist die im Mai 2024 in Kraft getretene Landesverordnung für die Durchführung von Modellvorhaben zu Substanzanalysen. „Dadurch wird in Mecklenburg-Vorpommern auch die Durchführung von mobilem Drug Checking wie jetzt auf der Fusion ermöglicht“, sagte Drese.

„Ich halte mobile Substanzanalysen mit Blick auf die zahlreichen Festivals, die in Mecklenburg-Vorpommern stattfinden für besonders wichtig und wirkungsvoll, um die Schäden durch Drogenkonsum zu reduzieren“, betonte Drese. So könnten lebensbedrohliche Dosierungen und Verunreinigungen entdeckt werden. „Gleichzeitig klärt der innovative Ansatz Konsumentinnen und Konsumenten umfassend über Drogen und ihre gefährlichen Wirkungen auf und kann zum Überdenken des Konsumverhaltens führen“, verdeutlichte die Ministerin den Präventionsgedanken.

Drese hob hervor, dass mit der Universitätsmedizin Rostock (UMR) ein überaus kompetenter und erfahrener Träger für die Durchführung von Drug-Checking-Modellvorhaben in MV gewonnen werden konnte. Dazu gehöre neben der notwendigen technischen Ausstattung ein hoch spezialisiertes Forschungsteam um Dr. Anja Gummesson und Dr. Gernot Rücker, das auch bei der Fusion im Einsatz sein wird, so Drese.

Der Ablauf des Drug Checking auf der Fusion beinhalte zunächst die Erfassung anonymer Grunddaten. Die von den Konsumenten mitgebrachten synthetischen Drogen werden dann im mobilen Labor chemisch analysiert, fotodokumentiert und vernichtet. Danach schließt sich ein abschließendes Aufklärungsgespräch zum künftigen Konsumverhalten an.

Menschen zu schützen, sie über Gefahren aufzuklären und Verhaltensänderungen herbeizuführen ist aus Sicht von Ministerin Drese der richtige Weg, dem veränderten Drogenkonsum zu begegnen.

Im vergangenen Jahr wurden während der Fusion 446 Proben auf ihren Wirkstoffgehalt getestet. „In 13 Fällen musste auf Grund der hohen Wirkstoffdosierung eine Warnung an die Festivalbesucher ausgesprochen werden – und hat möglicherweise Leben gerettet“, so Drese.