Soziale Durchmischung für lebenswerte Städte

Ein wichtiges Ideal der Stadtplanung in Deutschland und ganz Europa sind sozial gemischte Stadtteile, die die Lebensqualität für alle Einwohner in gleichem Maße gewährleisten. In einem gut durchmischten Stadtteil leben Handwerker neben Akademikern, Kinder neben Rentnern, Menschen mit Migrationshintergrund neben Einheimischen. Eine gute Durchmischung der Bevölkerung trägt zur sozialen Stabilität und Integration bei. Sie schafft Wohlbefinden im Quartier, Sicherheit und eine niedrige Kriminalitätsrate.

Für solche stabilen Bewohnerstrukturen Sorge zu tragen, ist jedoch eine Daueraufgabe: Die Attraktivität einzelner Stadtteile wandelt sich stetig. Kommen einzelne Quartiere in Mode, steigt die Nachfrage. Höhere Mieten sind am Markt durchsetzbar und bestimmte soziale Gruppen können sich das Leben in einem begehrten Stadtteil nicht mehr leisten oder nicht dorthin ziehen. In der Folge verteilen sich die Einkommensgruppen nicht mehr gemischt. Vielmehr ziehen die Menschen mit kleinem Geldbeutel verstärkt in Quartiere mit geringen Mieten. Es kommt zur sozialen Entmischung, fachsprachlich Segregation.

Diese zu verhindern, ist zunächst Aufgabe und Ziel von Politik und Verwaltung in den Kommunen. Doch auch übergeordnete Ebenen können, sollen und wollen unterstützen und greifen dafür auf Instrumente wie das Wohngeld oder die Wohnungsförderung und Städtebauförderung zurück: Mit der Bauförderung unterstützen Bund und Länder die Kommunen dabei, in begehrten – und somit teureren – Wohnlagen bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und weniger attraktive Wohnlagen aufzuwerten. Das Wohngeld setzt bei den Mietern an und soll ihnen den Verbleib im vertrauten Wohnraum ermöglichen.

Die Landesregierung hat dazu 2019 eine Studie erstellen lassen. Diese zeigt, dass die soziale Entmischung in den sechs größten Städten in M-V – und zunehmend auch in Küstenregionen – trotz der bislang ergriffenen Maßnahmen zunimmt - und es weiterer Anstrengungen sowohl der Kommunen als auch des Landes für ein ausgeglichenes Neben- und Miteinander der unterschiedlichsten Bevölkerungsschichten bedarf. Deswegen hat die Landesregierung einen Maßnahmenkatalog entwickelt. Dazu gehören die Umsetzung von 4 Modellprojekten im Land sowie eine Dialogtour um verschiedene Wohnungspolitische Ansätze mit Kommunen und BürgerInnen zu diskutieren. Die einzelnen Termine und Ergebnisse sind unter www.zukunft-wohnen-mv.de einsehbar. Die weiteren Maßnahmen des Kabinettsbeschlusses können Sie hier einsehen: Kabinettsbeschluss "Zukunft Wohnen".

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