Lumpy-Skin-Disease (LSD)
Die LSD ist eine hochansteckende Tierseuche der Kategorie A+D+E.
Innerhalb weniger Jahre hat sie sich, ausgehend vom afrikanischen Kontinent, im Nahen Osten, in der Türkei, auf dem Balkan, im Kaukasus und in Osteuropa ausgebreitet.
Nach dem Auftreten von Infektionen im Juni 2025 in Italien und Frankreich wurden im Oktober 2025 auch in Spanien Ausbrüche festgestellt. Damit besteht für Deutschland ebenfalls ein erhebliches Einschleppungsrisiko.
LSD ist eine virusbedingte Krankheit, an der vor allem Rinder und asiatische Wasserbüffel erkranken. Das Virus wurde auch bei verschiedenen Wildtierarten wie Springböcken und Antilopenarten nachgewiesen.
Für den Menschen ist das Virus ungefährlich.
Der Verzehr von Lebensmitteln, die von infizierten Tieren gewonnen wurden, birgt kein gesundheitliches Risiko für den Menschen.
Zu den Symptomen zählen:
- plötzliches hohes Fieber, das mehrere Tage anhalten kann
- pockenartige Hautknoten, die sich ausgehend vom Kopf- und Halsbereich auf den gesamten Körper, einschließlich Euter bzw. Hodensack, ausbreiten können
- geschwollene Lymphknoten
- entzündungsbedingter Augen- und Nasenausfluss
- verminderte Futteraufnahme mit nachfolgender Abmagerung
- dramatischer Milchrückgang
- Fruchtbarkeitsstörungen
Die Erkrankung ist durch milde bis schwere Verläufe gekennzeichnet, kann jedoch auch symptomlos verlaufen.
LSD wird durch blutsaugende Insekten, wie bestimmte Fliegen-, Mücken- und Zeckenarten übertragen. Eine Weiterverbreitung durch direkten Kontakt gilt als selten, kann aber vorkommen und betrifft vor allem Tiere, die unter intensiven Bedingungen oder in engem Kontakt gehalten werden. Weitere Übertragungswege sind kontaminiertes Wasser und Futter. Eine Übertragung der Infektion durch Zuchtmaterial (Sperma, Eizellen, Embryonen) sowie medizinische Behandlungen ist ebenso möglich. Kälber können sich im Mutterleib, über die Muttermilch oder über das Saugen an erkrankten Zitzen infizieren.
Als größtes Risiko für die Ausbreitung von LSD in seuchenfreie Gebiete gelten Tiertransporte, da sich die typischen Anzeichen erst relativ spät (teilweise nach 3 bis 5 Wochen) oder auch gar nicht zeigen. Damit besteht die Gefahr, dass die Infektion über weite Strecken unbemerkt verbreitet werden kann.
Aber auch Personen, die mit infizierten Tieren in Kontakt kommen, können zur Ausbreitung der Krankheit beitragen und sollten daher auf die Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen achten.
Das LSD-Virus verursacht erhebliche wirtschaftliche Verluste durch die Verringerung der Produktivität, den Tod der Rinder, die Kosten der Bekämpfung und die Auswirkungen auf den Handel.
Die Bekämpfungsmaßnahmen bei einem Ausbruch der LSD erfolgen gemäß der Delegierten Verordnung (EU) 2020/687. Die Einrichtung einer Schutz- und Überwachungszone (Radius 20 km bzw. 50 km um den Ausbruchsbetrieb) ist mit einem grundsätzlichen Verbringungsverbot u.a. von Tieren und deren Produkten, wie beispielsweise Rohmilch, verbunden.
Impfungen gegen LSD sind auf Grundlage der Bestimmungen in der Delegierten Verordnung (EU) 2023/361 möglich, jedoch unter Umständen mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden. Da es sich um eine Tierseuche der Kategorie A handelt, können Impfungen nur im Rahmen von Bekämpfungsmaßnahmen mit Genehmigung und unter Aufsicht der zuständigen Behörde durchgeführt werden. Sie bleiben daher auf Sperrzonen bzw. besonders gefährdete Gebiete beschränkt und führen hier zu zusätzlichen Sanktionen, die mehrere Monate aufrechterhalten werden müssen. Auf Grund der besonderen Zulassungs- und Anwendungsbedingungen der Impfstoffe führt ihr Einsatz nicht zu Verbringungserleichterungen.
Zu den wichtigsten Maßnahmen zum Schutz gegen den Eintrag des LSD-Virus nach Deutschland zählen
- regelmäßige Gesundheitskontrolle der Tierbestände zur möglichst frühen Erkennung von Symptomen
- Kontrolle der Tiertransporte
- Quarantäne für neu einzustallende Tiere
- Sicherstellung einer hohen Biosicherheit in den Tierbeständen
Weiterführende Informationen sind auf der Website des FLI ( Lumpy Skin Disease | Friedrich-Loeffler-Institut) nachzulesen.
Wenn Sie den Verdacht haben, dass ein Tier mit dem LSD-Virus infiziert sein könnte, informieren Sie bitte sofort die zuständige Veterinärbehörde ↗.









