Informationen zu EHEC
Informationen zu EHEC
EHEC bedeutet enterohämorrhagische Escherichia coli. Diese Bakterien finden sich im Darm von Wiederkäuern wie Rindern, Schafen, Ziegen, Rehen oder Hirschen. Sie können bestimmte Giftstoffe, sogenannte Shigatoxine, produzieren. Die Tiere erkranken daran in der Regel nicht. Werden solche Keime aber auf den Menschen übertragen, können sie Durchfallerkrankungen mit zum Teil schwerwiegenden Komplikationen verursachen. Zu EHEC-Fällen kommt es dabei regelmäßig, im vergangenen Jahr verzeichnete MV zum Beispiel rund 130 solcher Infektionen.
Dennoch treten in Mecklenburg-Vorpommenr derzeit gehäuft EHEC-Fälle auf. Auch HUS, also das hämolytisch-urämische Syndrom als schwere Komplikation, wird im Moment überdurchschnittlich häufig verzeichnet. Die aktuellsten Zahlen finden Interessierte hierzu jeweils auf den Seiten des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) unter https://www.lagus.mv-regierung.de/ und dem Reiter "Aktuelles" (unten rechts).
Mehr zum Krankheitsbild, zu Komplikationen, Präventionsmaßnahmen haben wir auf dieser Seite zudem einmal zusammengefasst.
Wie wird EHEC übertragen?
Es gibt verschiedene Übertragungswege:
1. Von Tier zu Mensch: Die Bakterien werden von den Tieren ausgeschieden und überleben in der Natur lange - z.B. auf dem Fell der Tiere oder im Gras auf der Viehwiese.
2. Von Mensch zu Mensch bzw. durch Kontakt mit verunreinigten Gegenständen: Die Bakterien können per Schmierinfektion weitergegeben werden. Schon Spuren an den Händen von Erkrankten können für eine Infektion ausreichen. Das gilt auch für berührte Gegenstände.
3. Über Nahrungsmittel: Eine Übertragung kann durch roh verzehrte oder unzureichend erhitzte Lebensmittel erfolgen. Zu häufiger belasteten Lebensmitteln gehören z.B.:
- Rohmilch(produkte),
- Rohe oder nicht durchgegarte Fleischerzeugnisse (Rinderhack, Streichwurst etc.),
- Gemüse, das durch Düngen oder verunreinigtes Wasser belastet wurde,
- Unpasteurisierte Fruchtsäfte aus verunreinigtem Obst,
- Sprossen aus verunreinigten Samen.
4. Über verunreinigtes Wasser: z.B. beim Baden in mit Fäkalien verschmutzten Gewässern.
Wie kann ich mich vor EHEC schützen?
1. Gute Händehygiene:
- Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig und gründlich
- Achten Sie bei Kindern darauf, dass diese nach dem Streicheln von Tieren keine Finger in den Mund nehmen oder mit ungewaschenen Händen essen
2. Gute Küchenhygiene:
- Waschen oder schälen Sie rohes Gemüse
- Lagern Sie rohe Tierprodukte im Kühlschrank und garen Sie Fleisch vollständig durch
- Verwenden Sie separate Küchenutensilien für rohe Fleischprodukte
- Kochen Sie Rohmilch vor dem Verzehr ab
- auch Sprossen sollten ausreichend gewaschen und erhitzt werden
Was macht das Land?
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) arbeitet derzeit eng mit den zuständigen Gesundheitsämtern sowie dem Robert-Koch-Institut zusammen, um die aufgetretenen Fälle genau zu untersuchen und um eine mögliche Infektionsquelle möglichst schnell zu finden.
Dafür werden sogenannte "explorative" Fragebögen verwendet, mit denen mögliche Infektionsquellen, aber vor allem der Lebensmittelverzehr der erkrankten Personen in den Tagen vor dem Erkrankungsbeginn im Detail erhoben werden. Diese Befragungen sind sehr zeitaufwändig, weil sehr viele Fragen gestellt werden müssen. Das Ziel der Befragungen ist es, möglichst schnell Gemeinsamkeiten unter den erkrankten Personen zu finden, z.B. hinsichtlich bestimmter Lebensmittel, die verzehrt wurden.
Außerdem sind die Lebensmittelbehörden in die Ermittlung des Ausbruchs involviert; Stichproben aller verdächtigter Proben werden weiterhin vom Lebensmitteldienst der örtlichen Veterinärämter zur Untersuchung in das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern gebracht.
Parallel wird in den Konsilar- und Referenzlaboren wird untersucht, welche Fälle tatsächlich nur durch einen bestimmten Bakterienstamm verursacht wurden. Gesichert zum Ausbruch zugehörig gelten Erkrankungsfälle erst dann, wenn ein Ausbruchstamm gefunden wird.
Wo erfahre ich mehr zu EHEC?
Das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) informiert in einem Erreger-Steckbrief umfassend zum Thema EHEC. Diesen finden Sie unter https://t1p.de/BIOEG_EHEC.
Tiefergehende Informationen, insbesondere für Fachpersonal, finden Interessierte außerdem unter https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Infektionskrankheiten-A-Z/E/EHEC/EHEC-node.html.
Auch generelle Informationen zu lebensmittelbedingten Ausbrüchen stellt das RKI zur Verfügung: https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Ausbrueche-von-Infektionskrankheiten/lebensmittelbedingt/lebensmittelbedingte-ausbrueche-node.html#doc16805956bodyText3
Eine Übersicht der örtlichen Gesundheitsämter bietet das Landesamt für Soziales und Gesundheit: https://www.lagus.mv-regierung.de/Gesundheit/Gesundheitsaemter/