Gesundheitsprogramm

Zur Umsetzung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes für Beschäftigte an den öffentlichen Schulen sind im Bildungsministerium zwei Fachkräfte für Arbeitsschutz zuständig. Sie beraten und begleiten die Schulen vor Ort, arbeiten mit den Schulträgern und den Sicherheitsbeauftragten der Schulen zusammen. Weiterhin unterstützen sie die Schulleiterinnen und Schulleiter bei der Erstellung der Gefährdungsbeurteilungen. Sie führen Begehungen am Arbeitsplatz durch und gestalten gemeinsam mit der Unfallkasse Mecklenburg-Vorpommern Fortbildungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz.

Darüber hinaus stellt der Arbeitgeber persönliche Schutzausrüstungen für Beschäftigte bereit, sichert die Fortbildung zur Erste-Hilfe-Ausbildung sowie die notwendigen Brandschutzhelfer-Fortbildungen ab. Der Arbeitgeber finanziert und unterstützt notwendige Impfungen, Unterweisungen und vieles mehr.

Beschäftigten an den öffentlichen Schulen bietet das Land betriebsärztliche und arbeitspsychologische Beratungen an. Das Bildungsministerium arbeitet hier eng mit dem AMD TÜV Rheinland zusammen und hat dafür einen Dienstleistungsvertrag abgeschlossen. Auch werdende Mütter werden umfassend unterstützt. Zudem gibt es gesundheitsbezogene Fortbildungen vor Ort in den Schulen oder Online-Seminare. Diese beziehen sich zum Beispiel auf Themen wie Ernährung, Bewegung, Stressmanagement, Stimmtraining, Coaching, Supervisionen oder Entspannungstrainings. Einen wichtigen Baustein nehmen auch Maßnahmen und Fortbildungen zur Unterstützung von Beschäftigten bei psychischen Belastungen im Beruf ein.

Das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) sieht u. a. vor, dass Beschäftigte, die in einem Zeitraum von 12 Monaten länger als sechs Wochen erkrankt waren, eine individuelle Beratung und umfassende Unterstützung durch den Arbeitgeber angeboten wird. Geklärt werden soll, wie die Arbeitsunfähigkeit möglichst überwunden bzw. mit welchen Leistungen oder Unterstützungsangeboten einer erneuten Arbeitsunfähigkeit vorgebeugt werden kann. Die individuelle Beratung wird vor Ort in den Staatlichen Schulämtern durch speziell qualifizierte BEM-Beraterinnen geleistet. Die Prinzipien des BEM sind vor allem Freiwilligkeit aber auch Vertraulichkeit, Transparenz sowie die Möglichkeit, dass die Berechtigten jederzeit und ohne Angaben von Gründen das Verfahren abbrechen oder wieder neu beginnen können. Der Datenschutz ist jederzeit sichergestellt. Grundlage für dieses Angebot ist eine Dienstvereinbarung des Bildungsministeriums mit den Mitbestimmungsgremien.

Das Landesprogramm zur Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) ist ein freiwilliges und zusätzliches Programm des Arbeitgebers für alle öffentlichen Schulen des Landes. Bisher haben 95 Schulen dieses Angebot genutzt. Dazu gehört im ersten Schritt eine Analyse der Belastungssituation der Beschäftigten, aus deren Ergebnissen gezielt gesundheitsbezogene Maßnahmen für die jeweilige Schule abgeleitet werden. Dabei werden sie von ausgebildeten Moderatorinnen und Moderatoren und Beraterinnen der betrieblichen Gesundheitsförderung begleitet. Die Schulen, die an diesem Programm teilnehmen, können die Art der Unterstützungsangebote je nach ihren Bedürfnissen und dem Bedarf, der sich aus der Befragung ergibt, frei wählen.

Zum Angebot zählen Fortbildungen zur Teamentwicklung, zum Konflikt- und Stressmanagement oder Trainingsangebote zur Bewegung und Entspannung und vieles mehr. Für Schulleiterinnen und Schulleiter gibt es begleitend spezielle Angebote zur Reflexion und Stärkung ihres Führungshandelns aus gesundheitsbezogener Perspektive. Nach ca. zwei Jahren wird eine Evaluation der Prozesse vorgenommen. Gegebenenfalls werden weitere Maßnahmen umgesetzt. Die Maßnahmen, die durch die Schule entwickelt wurden, werden durch den Arbeitgeber finanziert. Das Landesprogramm ist aufgrund seiner ganzheitlichen Konzepts zur Unterstützung und vollumfänglichen Finanzierung im bundesweiten Vergleich einzigartig.